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Willkommen im Land der Liebe

Willkommen im Land der Liebe

Titel: Willkommen im Land der Liebe
Autoren: Jane Porter
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düsteres Schweigen lastete auf ihnen wie eine unüberwindliche Mauer.
    Mit gesenktem Kopf sagte Kalen schließlich: „Ich habe einen Fehler gemacht.“
    „Und um das einzusehen, hast du sieben Tage gebraucht?“
    „Nein, das war mir schon nach einer Minute klar. Aber ich habe die restliche Zeit gebraucht, um diesen Mistkerl zu suchen, der dich verletzt hat.“
    „Doch du hast mich das Schlimmste befürchten lassen. Wie konntest du nur so herzlos und grausam sein?“
    Mit gequältem Gesichtsausdruck sah er sie an. „Ich wusste nicht, dass du das Schlimmste annimmst. Es tut mir leid.“
    Er verstand nicht, was sie durchgemacht hatte. „Was hast du dir dabei gedacht?
    „Ich habe nur an Rache gedacht.“
    Typisch Mann! Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Du hast mich in dem Glauben gelassen, dass ich schlecht bin.“ Ihre Stimme brach. „Nicht liebenswert.“
    „Nein!“ Er streckte ihr eine Hand hin. „Komm zu mir.“
    „Ich kann nicht. Nicht jetzt. Nicht noch einmal.“
    „Keira.“
    „Ich habe dich geliebt.“
    „Und ich liebe dich.“
    Damit er ihren Schmerz nicht sah, hielt sie die Hand vors Gesicht. „Aber das ist Vergangenheit.“
    „Nicht für mich.“
    Keira ballte die Hände zu Fäusten. „Ich möchte raus aus dieser Ehe.“
    „Bitte, Keira.“ Kalens tiefe Stimme klang wie ein Reibeisen. „Urteile nicht so hart über mich. Mir war nicht klar … Ich dachte nicht …“ Er verstummte.
    Dann versuchte er es noch einmal. „Ich hatte vergessen, wie westlich du bist. Habe nicht bedacht, dass du meine Gedanken nicht lesen kannst, dass es wichtiger für dich gewesen wäre, mich bei dir zu haben, anstatt der Gerechtigkeit Genüge zu tun.“
    „Deine Liebe wäre Gerechtigkeit gewesen.“
    „Aber die hast du. Und zwar bedingungslos.“
    Sie spürte, wie der dicke Schutzwall um ihr Herz Risse bekam. „Hast du den Mann gefunden, der mich verletzt hat?“
    „Ja.“
    Ihr Lachen war unsicher. „Lebt er noch?“
    „Knapp.“
    „Aber das ist ritterlich. Hast du nicht gesagt, dass dir Ritterlichkeit nicht liegt?“
    „Vielleicht habe ich doch etwas englisches Blut.“
    „Also, sieben Jahre nach dem Vorfall gehst du hin und verteidigst meine Ehre?“
    „Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich das gleich in jener Nacht getan.“
    „Aber damals war ich ein Niemand …“
    „Du warst auch damals das schönste Mädchen, das ich je gesehen hatte.“
    In ihr regte sich eine unvernünftige Hoffnung. Das war schlecht. Hoffnung führte zu Enttäuschung. „Ich kann das nicht, Kalen. Ich möchte immer noch weg, fort aus unserer Ehe. Zurück nach Dallas …“
    „Es wird schwer für uns, ein normales Leben zu führen, laeela , wenn wir auf verschiedenen Seiten des Atlantiks leben.“
    „Ein normales Leben bedeutet für mich ein Leben ohne dich.“
    Einen langen Moment blieb er still. „Ich will mich nicht von dir scheiden lassen“, sagte er schließlich. „Ich kann nicht. Mir liegt zu viel an dir.“
    „Dir liegt gar nichts an mir!“ Zitternd vor Wut trat sie näher zu ihm. „Wenn dir etwas an mir liegen würde, hättest du mich nicht weggeschickt. Du hättest mich angerufen, sobald du deinen Fehler eingesehen hast. Du hättest mir nicht das Herz gebrochen.“
    „Mein Herz ist auch gebrochen.“
    Sie schnaufte wütend. „Ich habe dein Gesicht gesehen. Ich habe gesehen, wie du mich angeschaut hast. Voller Abscheu …“
    „Ich war schockiert.“
    „Über mich.“
    „Du vergisst, dass ich all die Geschichten über den Vorfall gehört habe. Aber sowie mir klar geworden ist, dass du es warst mit deinen großen blauen Augen und deiner Unschuld, die bei diesem Idioten in der Falle saß …“ Er hielt inne und musste Atem holen. „Ich konnte nur noch an Mord denken. Ich wollte diesen Kerl umbringen.“

13. KAPITEL
    „Deshalb habe ich dich so hastig weggeschickt. Ich wollte, dass du in London in Sicherheit bist, bevor ich etwas unternahm. Und ich hätte ihn vermutlich umgebracht, wenn Scheich Tair mich nicht daran gehindert hätte.“
    „Er war dabei?“
    „Ich habe ihn als Zeugen mitgenommen.“
    „Wirst du dafür bestraft werden?“
    „Von wem? Von meinem Bruder? Oder deinem Vater?“
    „Mein Vater weiß nichts davon.“
    „Jetzt schon. Ich habe ihm die Hölle heiß gemacht, weil er dir deine Kindheit verdorben hat.“
    „So schlimm war es auch wieder nicht, Kalen.“
    „Du warst einsam und allein, und ich bedaure zutiefst, dass ich noch zusätzlichen Schmerz und Leid in dein Leben
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