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Willkommen im Land der Liebe

Willkommen im Land der Liebe

Titel: Willkommen im Land der Liebe
Autoren: Jane Porter
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Scheich Tair.“
    „Ja, weil es keine neuen Nachrichten gibt.“
    Ihre Kamele waren durch Pferde ersetzt worden. „So kommen wir schneller voran“, erklärte Kalen.
    Kurz vor Sonnenuntergang erreichten sie seine kasbah , und die aus Lehm erbaute Festung leuchtete beinahe so rot wie der karmesinrote Sonnenuntergang.
    Vor fast fünfhundert Jahren hoch auf einem Berg erbaut, glich das Gebäude einer Festung. Es war wie eine Stadt vollständig von Mauern umgeben, mit verzierten Türmen und Türmchen, Innenhöfen, wohlriechenden Gärten und glitzernden Teichen. Die riesigen Tore aus massivem Holz waren mit Messing beschlagen, die Fußböden mit glatten rosafarbenen Steinfliesen gepflastert.
    Den meisten alten kasbahs im Landesinneren drohte durch die trockene Hitze der Verfall, doch Kalens kasbah war über all die Jahre instand gehalten worden. Die Gärten lagen im Schatten junger Palmen, und vor Kalens Schlafzimmertür plätscherte ein Brunnen. Hinter dem Brunnen schimmerte ein großes achteckiges Bassin, dessen blau-weiße Fliesen das Blau des wolkenlosen Himmels widerspiegelten.
    „Das ist …“ Keira verschlug es die Sprache, als Kalen sie in den Garten hinausführte, der an sein Schlafzimmer grenzte. „… beinahe unwirklich. Ein Traum. Wie eine Kulisse aus Tausendundeiner Nacht.“
    „Ja, es ist schön“, stimmte er lächelnd zu.
    „Aber es ist nicht einfach eine kasbah , Kalen, sondern ein Palast. Ein Palast, der eines Sultans würdig wäre! Du bist doch kein Sultan, oder?“
    „Nur in Ouaha.“
    Erstaunt sah sie ihn an. „Du bist ein Sultan?“
    „Es ist eher ein Ehrentitel als sonst etwas. Ich sehe mich selbst als Berberhäuptling wie Tair, nicht als Sultan. Apropos Tair – ich sollte aufbrechen. Hier bist du sicher, das garantiere ich dir.“
    „Ich habe keine Angst.“
    „Es könnte sein, dass ich ein paar Tage wegbleibe.“
    „Das verstehe ich.“
    Er nahm sie in die Arme und küsste sie zum Abschied. Tief und innig, bis sich alles in ihrem Kopf drehte und ihre Knie nachgaben. Schließlich hob er den Kopf. Der Blick seiner bernsteinfarbenen Augen war dunkel und voller Emotionen. „Bleib bitte innerhalb der Mauern der kasbah.“
    „Das werde ich.“
    „Wenn irgendetwas passiert …“
    „Es wird nichts passieren.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf den Mund. „Tu, was du zu tun hast. Aber komm bald zurück.“
    Drei Tage später kehrte er zurück. Die Zeit war für Keira wie im Flug vergangen. Aufgeschlossen und neugierig war sie in das Leben der kasbah eingetaucht und hatte sich von den Frauen in der Küche in die Zubereitung typischer Berberspeisen einweihen lassen.
    Als sie gerade wieder in der Küche arbeitete, kam eine der Angestellten und verkündete, dass Scheich Nuri gesehen worden sei und er und seine Männer innerhalb der nächsten Stunde eintreffen würden.
    Keira riss sich die Schürze herunter, rannte in ihr Zimmer und ließ sich sofort ein Bad einlaufen. Anschließend wusch sie ihre Haare mit einem nach Lavendel und Citrus duftenden Haarwaschmittel.
    Zum Schluss ölte sie ihre noch warme Haut mit einem Duftöl ein, das die Frauen in der kasbah selbst herstellten. Sie war noch nicht ganz fertig damit, als sich die Tür öffnete und Kalen vor ihr stand – groß, respekteinflößend und den Blick auf sie geheftet.
    „Nicht bewegen“, sagte er, als sie verschämt nach dem Badehandtuch griff.
    „Ich bin aber nackt“, protestierte sie heftig errötend. Ihr langes dunkles Haar war noch feucht und klebte an ihrer geölten Haut.
    „Das sehe ich.“ Er schloss die Tür hinter sich. „Und ich könnte mir keinen schöneren Willkommensgruß vorstellen.“
    Sie hatte das Gefühl, am ganzen Körper zu erröten. Ihre Haut war so heiß, und sie fühlte sich entblößt. „Ich ziehe mich schnell an …“
    „Auf keinen Fall. Du bist schön. Ich will dich anschauen.“
    „ Kalen.“
    „Tu mir den Gefallen, laeela. Ich habe heute eine lange Reise unternommen, nur um zu dir zurückzukehren.“
    Nervös biss sie sich auf die Lippe. „Wie geht es Scheich Tair?“, fragte sie, um ihn abzulenken.
    „Er liegt in Atiq im Krankenhaus. Wie es aussieht, wird er wieder vollkommen gesund.“
    „Du musst erleichtert sein.“
    „Das bin ich.“ Am Ausdruck seiner Augen erkannte sie, dass sie es nicht geschafft hatte, ihn abzulenken. Immer noch musterte er sie von Kopf bis Fuß.
    „Und was ist mit Sidi Abizhaid?“, fragte sie mit erstickter Stimme, während sein Blick
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