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Willi von Bellden (German Edition)

Willi von Bellden (German Edition)

Titel: Willi von Bellden (German Edition)
Autoren: Dori Jones
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Norbert, Toni und Mathis erpressen konnte! Mit Mathis und Toni hat sie ein Verhältnis angefangen, damit waren die zwei in der Falle. Mit Norbert konnte sie kein Verhältnis anfangen, denn Norbert war homosexuell, und genau damit hat sie ihn letztendlich auch erpresst, denn er hatte, wie wir jetzt erst alle wissen, sehr wechselnde Kontakte mit Strichjungen. Wenn das seinen Vorgesetzten zu Ohren gekommen wäre, hätte Norbert unter Garantie seine Stellung verloren und damit auch gleichzeitig seine Existenz. Zwei Fragen bleiben jedoch offen, und ich kann nicht aufhören, darüber nachzudenken: Wer hat Chloe ermordet, und warum hat jemand Toni entführt?«
    Dieses Mal nickte Tanner und seufzte tief.
    »Ich würde einen Zehner geben, wenn ich das wüsste«, meinte er.
    »Ich auch!«, seufzte Anny.
    »Ich auch«, knurrte ich leise vor mich hin.
    »Hast du eigentlich schon die Reisetasche vom Dachboden geholt?«, fragte Anny zu Tanner gewandt, der gerade aufgestanden war, um das Knabbergebäck in der Küche zu holen.
    »Du weißt doch, dass Lulu übermorgen auf Klassenfahrt fährt. Morgen früh soll sie gleich ihre Sachen packen, sonst hat sie doch wieder die Hälfte vergessen!«
    Mein Herr und Gebieter brummelte daraufhin etwas, was sich so anhörte wie: »Immer muss ich hoch auf den sch... Dachboden, aber wenn die Dame des Hauses es verlangt, werde ich es sofort erledigen, sonst bin ich ja mal wieder schuld, wenn irgendwas schiefgeht!« Aber so genau konnte ich es nicht hören.
    Auf jeden Fall stand die Tasche fünf Minuten später im Wohnzimmer, und mir fiel in dem gleichen Augenblick dieses rote, abgenutzte Handy wieder ein, das noch vor einigen Tagen in der Seitentasche gesteckt hatte.
    Aufgeregt und neugierig sprang ich auf, um nachzusehen. Noch immer war der Reißverschluss ein wenig offen. Ich musste nur mit der Schnauze ein wenig nachhelfen, und schon blitzte mir das Ding entgegen. Anny dachte wohl, ich wollte die Tasche in Fetzen reißen, denn als sie mich dort sah, sprang sie wie eine Furie von ihrem Platz auf und war mit einem Satz bei mir. Bevor sie mich am Halsband schnappen konnte, fiel ihr Blick, wie schon bei mir zuvor, auf das rote Handy. Verwundert zog sie es heraus.
    »Was ist das denn?«, wollte sie wissen.
    Tanner starrte wie gebannt auf das Gerät und wechselte von einer auf die andere Sekunde die Gesichtsfarbe.
    Ich war auf die breite Lehne der Couch gesprungen, um besser sehen zu können. Das Display leuchtete noch immer auf, doch der Akku war schwach, als Anny einen Knopf drückte. Dann erschienen mehrere Nummern und Namen. Aufmerksam lasen Tanner und Anny zusammen, was sie hier auf dem Handy vorfanden. Drei Sekunden später stöhnte Tanner laut auf. Beide blickten sich entgeistert an.
    »Dieses Handy gehörte Chloe!« Anny sprach es als Erste aus, bevor sie es Tanner übergab und sich an der Tasche zu schaffen machte. In der Seitentasche steckten etliche Archäologiezeitschriften, die sie nacheinander herauszog und gleichfalls inspizierte.
    »Wie kam dieses Handy in meine Tasche?«, fragte Tanner verwundert.
    »Darauf kommst du nie!«, antwortete Anny, und ein überlegenes Lächeln umspielte ihre wohlgeformten Lippen.
    »Diese Zeitschrift gehört Manny. Sein Name und eine Adresse in Deutschland stehen hier drauf. Die gleiche findest du nochmals hier drin ...« Sie wedelte damit in der Luft umher.
    »Das heißt, du hast aus Versehen Mannys Zeitschrift eingesteckt, weil du dachtest, es wäre deine, die du mitgebracht hast. Und aus irgendeinem Grund befand sich darin oder darauf oder wo auch immer das Handy. Anders kann es nicht gewesen sein!«
    Nachdenklich kratzte Tanner sich am Kinn.
    »Ich kann mich erinnern, dass ich ein wenig in der Zeitschrift geblättert hatte, aber ob es sich darum um meine oder Mannys handelte, das weiß ich nicht. Aber deine Erklärung klingt ganz plausibel.«
    Wieder drückte er verschiedene Tasten auf dem Handy.
    »Hier ist eine Sprachnachricht«, sagte er, und schon konnte man ein Rauschen und Knistern hören, bevor eine Stimme erklang: »Wo bist du?« Es war ein Mann, der anscheinend sehr wütend war. Die Stimme kam mir verdammt bekannt vor.
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass du damit durchkommst! Wenn ich dich finde, mach ich dich kalt!«
    Dann wurde aufgelegt.
    Wieder starrte Tanner wie gebannt zu Anny. Es war eindeutig, dass er genau wusste, wem die Stimme gehörte.
    »Nun sag schon!« Anny kam ungeduldig auf mein Herrchen zu, der sich fassungslos an die
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