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Willi von Bellden (German Edition)

Willi von Bellden (German Edition)

Titel: Willi von Bellden (German Edition)
Autoren: Dori Jones
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Und verdammt, ich konnte sie auch jetzt nicht mit meinem Leben verteidigen, da mich die Kugel in meiner Schulter daran hinderte.
    Bemüht darum, keinen Laut von mir zu geben, versuchte ich, auf die Beine zu kommen; doch wann immer ich ein klein wenig meine Pfoten belastete, erfasste mich ein unsäglicher Schwindel. Trotzdem wollte ich es versuchen.
    Irgendwo von draußen kam kalte Luft herein. Die Haustür fiel mir wieder ein, die bestimmt offen stand.
    Torkelnd robbte ich mich zu der Gestalt hin. Sollte es mich auch das Leben kosten, einen festen Biss ins Bein dieser erbärmlichen Kreatur würde ich mir nicht nehmen lassen.
    Anny hatte das rote Handy aus der Schublade genommen. Wie Schuppen fiel es mir von den Augen, dieser miese Einbrecher, der uns auf solch hinterhältige Weise heimgesucht hatte, konnte niemand anderes als Manny sein! Natürlich!!! Dass mir dies nicht schon viel früher eingefallen war! Niemand sonst würde sich für das Handy interessieren, außer dieser abscheuliche Grabungstechniker namens Manny, dem mein Herrchen sogar noch zu helfen versucht hatte. Ein unglaublicher Zorn erfasste mich auf denjenigen, der mit Niedertracht über Menschen richtete, über ihr Leben und ihr Wirken. So jemand durfte nicht ungestraft davonkommen! All meine Kraft nahm ich zusammen, und in dem Augenblick, als Anny ihm mit zitternder Hand das Handy reichen wollte, machte ich einen riesigen Satz auf diesen miesen Typ zu, und meine Zähne bohrten sich unwiederbringlich in sein Bein. Ich spürte, wie sie sich eingruben in sein Fleisch, und konnte den Schmerz spüren, der ihn erfasste, als ich anzog. Sein Brüllen hallte durch den Raum. Anny verkroch sich ängstlich zu Tanner, während ich diesem Scheißkerl ein paar Narben einbrachte. Seine Hand richtete sich zur Seite, der Lauf der Pistole zielte in meine Richtung. Ohne zu zögern, drückte er sofort ab, doch der Schuss verfehlte mich um Haaresbreite, stattdessen schlug er in der Treppe ein. Wieder versuchte er zu zielen, während ich noch fester zubiss. Mein Kiefer drohte auseinanderzuspringen, und es wurde mir nun ganz klar, dass der nächste Schuss sitzen würde. Innerlich verabschiedete ich mich von dieser Welt. Die Wut, die ich noch immer verspürte, hinderte mich daran loszulassen, um mein eigenes Leben zu retten. Ich war mir sicher, er würde zumindest Tanner erschießen, wenn er das Handy hatte. Dies ruhte noch für den Augenblick sicher in Annys Hand.
    Mein Gebet war noch nicht zu Ende, als ich einen Schatten von der Haustür her wahrnahm, doch mehr konnte ich nicht erkennen. Ich registrierte es auch eher unbewusst. Der Lauf zielte genau auf meinen Kopf. Jetzt würde er fallen. Ich zählte ... eins, zwei, drei. Und dann sprang etwas auf diese Bestie drauf, mitten ins Gesicht. Der Lauf entfernte sich, fuchtelte samt der Hand, welche die Pistole hielt, in der Luft herum, dann ein lauter Schrei des Schmerzes, und Blut spritzte um mich herum.
    Mit einem Ruck wurde ich von dem Bein weggeschleudert, und ich landete direkt auf dem Bauch meines Herrchens, der stöhnend zu sich kam, genau wie Oskar. Es herrschte ein unglaublicher Tumult, und ich erkannte jetzt auch den Grund dafür. Churchill hatte sich in den Kopf von Manny gekrallt und ihm tiefe Kratzer im gesamten Gesicht zugefügt sowie einen sehr tiefen über dem rechten Auge, der stark blutete. Tanner war nun auf die Beine gekommen und stieß mich von sich weg. Auch er hatte mit seinem Gleichgewicht zu kämpfen, doch er stürzte sich mit letzter Kraft auf den Angreifer und riss ihn mit dieser unvorhergesehenen Wucht zu Boden.
    Und tatsächlich, er strauchelte kurz, versuchte vergeblich, sein Gleichgewicht zu erlangen, dann fiel er. Für eine Sekunde vibrierte der ganze Boden. Die Pistole schlitterte über den hölzernen Boden und landete unter dem Esstisch. Ohne nachzudenken, kroch ich dorthin und nahm sie zwischen die Zähne, um sie im Abfalleimer zu verstecken. Das tat ich schmerzerfüllt und mit unglaublicher Anstrengung. Das Letzte, was ich sah, war, wie Tanner die Kapuze von dem Gesicht des Einbrechers zog. Wie ich vermutet hatte, war es kein anderer als Manny. Keuchend und stöhnend machte er ihn dingfest. Im Hintergrund sah ich Churchill, der zu Sammy schlich und Oskar, der im Begriff war aufzustehen, während Anny von einem Zitteranfall ergriffen wurde. Dann wurde mir schwarz vor Augen.
    Plätzchenduft und der Wohlgeruch von Glühwein erfüllten das Haus. Wir Hunde standen wie Soldaten bei Fuß bei unserer
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