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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren
Autoren: Christine Feehan
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aufgestört in die Lüfte, Eidechsen und Frösche huschten beiseite, sogar ein paar Schlangen hoben den Kopf, doch die meisten interessierten sich nicht für Conners zielstrebiges Vordringen ins Innere des Waldes.
    Weiter vorn war wieder Wasserrauschen zu hören. Den Fluss hatte Conner längst hinter sich gelassen, doch nun näherte er sich einem kleineren Zulauf mit drei aufeinanderfolgenden Wasserfällen. Er erinnerte sich noch, wie kühl das Wasser in den Auffangbecken war. Als Kind hatte er oft in ihnen gebadet und sich dann auf den Felsvorsprüngen von der Sonne trocknen lassen.
    Die Hütte, in der er Rio und den Rest des Teams treffen würde, lag direkt vor ihm. Sie war auf Stelzen gebaut und schmiegte sich ins Laub dreier Bäume. Auf diese Weise wurde sie ein Teil des Netzwerks aus Zweigen und bot Leoparden leichten Zugang. Im Schatten des größten Baums nahm Conner wieder Menschengestalt an.
    Links neben der Hütte, vor einer kleinen Dusche im Freien, warteten fein säuberlich zusammengelegt seine Kleider. Das Wasser war kalt und erfrischend, und Conner machte sich das zunutze, um sich nach dem Lauf durch den Dschungel den Schweiß vom Körper zu waschen und die Muskeln zu dehnen. Während er die Sachen überstreifte, die Rio bereitgelegt hatte, schnurrte sein Leopard fast vor lauter Freude, wieder zu Hause zu sein.

    Auf der kleinen Veranda des Baumhauses hielt Conner einen Moment inne, nahm die Witterung auf, und erkannte in ihr die vier Männer, die drinnen auf ihn warteten. Rio Santana natürlich, der Teamleiter. Dann Elijah Lospostos, der Neuzugang im Team, den er noch nicht so gut kannte wie die anderen, der aber anscheinend extrem fähig war. Er hatte erst ein paarmal mit dem Mann zusammengearbeitet, doch dass Elijah kein Drückeberger war, dabei sehr schnell und lautlos arbeitete, wusste er bereits. Schließlich waren da noch Felipe und Leonardo Gomez Santos aus dem brasilianischen Regenwald; Brüder, die exzellente Rettungsarbeit leisteten. Auf sie war auch unter schlimmsten Bedingungen Verlass, sodass Conner sie als Kollegen allen anderen vorzog. Beide waren sehr aggressiv, hatten aber dennoch eine Engelsgeduld. Sie verstanden ihr Handwerk. Er freute sich, dass sie mit von der Partie waren, egal, wie der Auftrag lautete. Und da Rio solchen Wert darauf gelegt hatte, dass er auch dabei war, hatte Conner das Gefühl, dass der Job schwierig werden würde.
    Er stieß die Tür auf, und die vier Männer begrüßten ihn mit einem knappen Lächeln, doch ihr Blick blieb ernst. Das und die Anspannung im Raum fielen Conner sofort auf, und sein Magen zog sich zusammen. Ja – dieser Job würde schwer werden. So viel dazu, wie schön es war, nach Hause zu kommen.
    Er nickte seinen Kollegen zu. »Schön, euch wiederzusehen.«
    »Wie geht’s Drake?«, fragte Felipe.
    Drake war wahrscheinlich der beliebteste von allen Leoparden, mit denen sie zusammenarbeiteten. Bei ihren Rettungseinsätzen war er oft der Teamleiter, denn er war
ruhiger und disziplinierter als die anderen. Männliche Leoparden waren berüchtigt für ihre Reizbarkeit, und wenn viele auf engem Raum zusammen waren, führte das schnell zu Reibereien. Es sei denn, Drake war in der Nähe. Der Mann war ein geborener Diplomat und Anführer. Doch bei einem Einsatz war er so schwer verletzt worden, dass sein Bein mit Platten zusammengeflickt werden musste, die ihn daran hinderten, sich zu verwandeln. Alle wussten, was das zu bedeuten hatte. Früher oder später würde er ohne seine andere Hälfte nicht mehr weiterleben können.
    »Er scheint sich gut zu erholen.« Drake war in die Vereinigten Staaten gegangen, weit weg vom Regenwald. Um die Trauer über seinen Verlust besser bewältigen zu können, hatte er einen Job bei Jake Bannaconni angenommen, einem Leopardenmenschen, der in den USA lebte und nichts von den Sitten und Gebräuchen ihres Volkes wusste. Conner war Drake in die Staaten gefolgt und hatte ebenfalls für Bannaconni gearbeitet. »Wir hatten ein paar Schwierigkeiten, und Drake ist noch einmal verwundet worden, am selben Bein, aber Jake Bannaconni hat dafür gesorgt, dass die Platte durch ein Knochentransplantat ersetzt wird. Alle hoffen, dass es funktioniert.«
    »Heißt das, Drake kann sich vielleicht eines Tages wieder verwandeln?« Überrascht zog Leonardo eine Augenbraue in die Höhe und der sorgenvolle Blick seiner schwarzen Augen erhellte sich.
    »Das würden wir uns wünschen«, erwiderte Conner. Dann schaute er Rio an. »Da Drake noch
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