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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren
Autoren: Christine Feehan
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Spezialeinheiten aus aller Welt das Überleben im Dschungel bei. Der Mann fällt nicht so leicht um, er ist ein Gewinn für uns, glaubt mir. Ihr könnt ihm vertrauen.« Conner wischte sich mit der Hand über das Gesicht. »Nun zu den beiden Schurken, die unser Volk verraten haben … ist Adan sicher, dass sie auf Imeldas Gehaltsliste stehen oder handeln sie womöglich aus eigenem Antrieb?«
    Rio nickte. »Die meisten Informationen über diese beiden stammen von deinem Vater …«
    »Du meinst Raul oder Fernandez. Ich nenne ihn schon seit Jahren nicht mehr Vater«, fuhr Conner dazwischen. »Ich habe den Mädchennamen meiner Mutter angenommen. Auch wenn er mir geschrieben hat, Rio, wir stehen uns nicht nahe.«
    Rio runzelte die Stirn. »Können wir ihm dann trauen? Würde er uns eine Falle stellen? Oder vielleicht dir?«
    »Weil wir uns gegenseitig verachten?«, fragte Conner. »Nein, unserem Volk gegenüber ist er loyal. Seine Informationen sind sicher richtig. Aber sicher ist auch, dass nicht er unser Auftraggeber ist. Es würde ihm nie in den Sinn kommen, für die Rettung dieser Kinder zu bezahlen. Er hat sich bloß an unseren Klienten drangehängt, damit wir diese Verbrecher nicht lebend entkommen lassen. Doch er wird kaum mit uns zusammenarbeiten und uns auch nicht anderweitig unterstützen.«
    Wieder breitete sich eine lange Stille aus. Dann seufzte Rio. »Und wer steht auf deiner Abschussliste?«
    »An erster Stelle Imelda Cortez. Ihr kann keiner über
den Weg trauen, jetzt, wo sie über uns Bescheid weiß. Selbst wenn wir diese Kinder befreien können, heißt das nicht, dass sie sich nicht wieder welche holt. Außerdem die beiden gedungenen Leoparden, die unser Geheimnis verraten haben.«
    »Die zwei werden uns als Artgenossen erkennen«, gab Rio zu bedenken. »Und sie werden merken, dass du aus der Gegend stammst.«
    Conner zuckte die Achseln. »Sie werden auch euren Geschäftsmann als Artgenossen erkennen. Deshalb muss Santos sich ja von seinesgleichen beschützen lassen. Alles andere wäre verrückt. Und was mich angeht, im Regenwald an der Grenze zwischen Panama und Kolumbien leben drei Stämme von Leopardenmenschen, aber wir haben nicht viel miteinander zu tun. Rauls Name wird den Verrätern bekannt sein, denn er ist einer der Ältesten im Dorf, doch ich benutze den meiner Mutter. Außerdem wissen nur wenige von mir – meine Mutter und ich, wir wohnten außerhalb des Dorfes.«
    Die anderen hielten erschrocken den Atem an. Gefährten blieben zusammen – für immer. Ungerührt musterte Conner seine Kollegen. »Ich habe den Alten zeit meines Lebens gehasst. Aber ich schätze, ich bin genau wie er.«
    Conner spürte, wie sein Magen sich weiter verkrampfte. Er hatte keine Wahl. Er ging zum Fenster und starrte in die Dunkelheit. Die Schlinge hatte sich um seinen Hals gelegt und schnürte ihm langsam, aber sicher die Luft ab. Wenn sie die Kinder befreien wollten, musste er bei Imelda seinen Charme spielen lassen, damit Marcos Suza Santos und seine Bodyguards in jene Festung eingeladen wurden, die sie ihr Zuhause nannte. Er mochte ja der romantischen Vorstellung
nachgehangen haben, wie er nach Borneo zurückkehren und Isabeau Chandler aufspüren würde, woraufhin sie ihm vergab und bis ans Ende ihrer Tage mit ihm glücklich wäre. Aber für Männer wie ihn gab es kein Happy End. Das wusste Conner. Er konnte nur nicht akzeptieren, dass er sich Isabeau aus dem Kopf schlagen musste.
    Unter dem Kronendach war es totenstill, doch trotz der Finsternis konnte er noch die vielfältigen Formen der Blätter ausmachen; ihm brach der Schweiß aus, und eine eiserne Hand schien sich um sein Herz zu legen. Er würde eine andere Frau verführen. Ihr in die Augen sehen und sie berühren. Sie ködern und Isabeau ein weiteres Mal betrügen. Seinem langen Sündenregister die nächste Untat hinzufügen.
    »Schaffst du das?«, fragte Rio, der offenbar seinem Gedankengang gefolgt war.
    Mit einer langsamen, animalischen Bewegung wandte Conner den Kopf. Sein Blick war ablehnend, voller Selbsthass. »Ich bin wie gemacht für den Job.« Es gelang ihm nicht, die Bitterkeit ganz aus seiner Stimme zu verbannen.
    Rio schnappte nach Luft. Er selbst konnte sich nicht vorstellen Rachael zu hintergehen. »Einer von den anderen könnte deinen Part übernehmen, wenn du ihn anlernst.«
    Felipe und Leonardo blickten einander an. Seit wann war Charisma lernbar? Zwar strahlten sie alle eine animalische Anziehungskraft aus, doch bei Conner war sie
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