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Wilder Oleander

Wilder Oleander

Titel: Wilder Oleander
Autoren: Kathryn Harvey
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war. Woher nur kannte sie seinen Namen? Waren Sie schon mal in Little Pecos, Texas, hätte sie am liebsten gefragt. Sie suchte in ihren Erinnerungen …
    Im Sommer 1971 lernte eine 16 -jährige Unschuld vom Lande namens Emmy Lou Pagan, die mit ihrem Großvater eine Gärtnerei an einer Zufahrtsstraße zum Highway betrieb, einen Herumtreiber kennen und verliebte sich in ihn. Sie wusste nichts über den Fremden und er hatte nichts über sich erzählt, sodass er mehr ein Phantom ihrer eigenen Vorstellung verkörperte. Unter dem texanischen Sternenhimmel in seinen Armen liegend, blieb ihr seine rabenschwarze Seele ebenso verborgen wie die Tatsache, dass er für fünfzig Cents einen Mord begehen würde.
    Erst hatte der Herumtreiber den Lastwagen ihres Großvaters gestohlen und dann aus Habgier eine alte Dame umgebracht, und der zuständige Sheriff hatte Emmy Lou verhaftet, weil er sie für die Mörderin hielt.
    Wusste Jack Burns etwas von dem Prozess, in dem fadenscheinige Beweise zu einem Schuldspruch der aus zwölf guten Christen bestehenden Jury geführt hatten, und nicht etwa weil diese Männer und Frauen überzeugt waren, dass sie die Tat begangen hatte, sondern weil im Verlauf des Prozesses offensichtlich wurde, dass Emmy Lou schwanger war – sechzehn und unverheiratet, und das im bibelfesten Texas – und man sie schon deshalb nicht ungeschoren davonkommen lassen durfte?
    Wusste er, dass die lebenslange Haftstrafe, zu der man Emmy Lou verurteilte, bei ihrem Großvater zum Tod durch Herzversagen geführt hatte und somit seine 16 -jährige Enkelin allein
zurückblieb, abgesehen von dem Baby, das in ihr wuchs?
    Wusste Jack Burns, dass Emmy Lou Pagan inzwischen Abilene Tyler war, die Besitzerin von The Grove, und dass sie sich seit mehr als dreißig Jahren versteckt hielt?
    Abby wurde von Vanessas Stimme in die Gegenwart zurückgeholt. »Glaubst du, er weiß irgendetwas?«, fragte ihre beste Freundin.
    Wenn er etwas wusste, dann blieb den beiden Frauen nur die Flucht. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass sie hätten flüchten müssen. Aber diesmal wollte Abby nicht weglaufen. Wo sie so kurz davor stand, endlich ihre Tochter zu finden …

Kapitel 5
    Weil Coco McCarthy zu viel getrunken hatte, ließ sie es zu, dass Rodrigo seine schön geformten Hände unter ihre Bluse schob und ihre Brüste streichelte. Er küsste großartig und sein Körper war überall hart, nicht nur da unten.
    Coco brannte lichterloh. Seit Monaten war sie auf Sergeant Rodrigo Diaz scharf, hatte aber nicht zu träumen gewagt, dass er sie zur Kenntnis nehmen würde. Aber er tat es, dirigierte sie unter den Mistelzweig, drückte sie an sich, sah sie voller Verlangen aus samtschwarzen Augen an.
    Jetzt waren seine Hände auf ihren Schenkeln, schoben ihren Rock hoch. Coco schmiegte sich an ihn, unfähig, sich ihm zu entziehen - selbst wenn sie es gewollt hätte –, weil er sie an die Wand gedrängt hatte. Großer Gott, alle bekamen das mit! Würde er es ihr tatsächlich besorgen, hier, im Wachraum des 17 . Bezirks, während dieser ausgelassenen Weihnachtsfeier? Womit hatte der Captain bloß den Punsch versetzt? Cocos rechtes Bein machte sich selbständig, hob sich und schlang sich um Rodrigos knackigen Hintern, gab dem Sergeanten den Zugang frei. Die zarten French Knickers klafften auseinander, und schon waren seine Finger in ihr, erkundend.
    Coco meinte vor Lust zu vergehen. Sie spürte die Blicke aller auf sich, die der Polizisten und ihrer Begleiterinnen, die der Gefangenen hinter Gitter, alle sahen mit an, wie es Rodrigo Diaz mit ihr trieb. Wie unglaublich erregend.
    »Ja«, hauchte sie an sein Ohr. »Ja, jaaaaa … «
     
    Coco schlug die Augen auf.
    Sie zwinkerte.
    Wo um Himmels willen war sie?
    Sie drehte den Kopf auf dem Kissen nach rechts und nach links und blinzelte in die blendende Sonne, die durch das Fenster drang. Was war geschehen? Hatte sie die Weihnachtsfeier zusammen mit Rodrigo verlassen? Und war in seiner Wohnung gelandet?
    Und dann kam sie wieder zu sich: Es war gar nicht Weihnachten. Es war April. Und sie hatte ein Preisausschreiben gewonnen. Befand sich an einem Ort namens The Grove.
    Sie seufzte auf. Rodrigo war nur ein Traum gewesen. Sie hatten sich niemals unter dem Mistelzweig geküsst. Sie hatte diese feingliedrigen Finger niemals so wunderbar erregend in sich gespürt. Nicht im wirklichen Leben, nur in ihrer Phantasie.
    Aber das würde sich ändern. Sie war schließlich ins Grove gekommen, um hier ihren Seelenpartner
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