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Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Wilde Rosen: Roman (German Edition)
Autoren: Katie Fforde
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machen!« verkündete Lucy und brachte eine kleine, dunkle Frau herein. »Pünktlich auf die Minute. Sie kümmert sich zuerst um euch beide, dann ist Sally an der Reihe.« Sie sah auf ihr Klemmbrett. »Was kommt als nächstes?«
    Während Sallys seidige Locken zu einem Turm aufgesteckt wurden, hatte May zum ersten Mal Ruhe, die Hände der Braut anzusehen.
    »Du kannst nicht mit Hühnerscheiße unter den Nägeln vor den Altar treten, Sal«, sagte May bestimmt. »Das würde nicht mal ich tun.«
    »Man wird’s nicht mehr sehen, wenn ich die Nägel lackiert hab’!« versicherte Sally, als Lucy mit einem gefährlich wirkenden Maniküre-Instrument über sie kam. »Ehrlich nicht.«
    »Mit meinem Bruder zusammenzuleben hat eine Schlampe aus dir gemacht«, bemerkte Liz. »Du warst so ein adrettes Mädchen, als du zum ersten Mal hergekommen bist.«
    Schließlich waren alle angekleidet und ausstaffiert. Die Blumen kamen rechtzeitig und wanderten in die Vorratskammer, damit sie kühl lagerten. Suzy hatte allen die Haare gemacht und Hüte oder Kopfschmuck drapiert.
    »Also dann«, sagte Lucy zu ihrem Klemmbrett. »Es wird Zeit, die Blumen zu holen.«
    Harriet holte folgsam die üppigen Sträuße aus der Vorratskammer, und Lucy, die einen Floristikkurs gemacht hatte, inspizierte sie. »Es ist nicht genug weiß drin, Sally, aber ich fürchte, daran können wir jetzt nichts mehr ändern.«
    »Da kommen die Autos!« rief Liz, die die Wagenkolonne vom Badezimmerfenster aus gesehen hatte. »Wir sollten uns lieber auf den Weg machen, sie blockieren den Feldweg, und kein Lieferant kommt vorbei.«
    Lucy konsultierte wieder ihr Klemmbrett. »In Ordnung. Im ersten Wagen fahren Liz, Augustus, Adam und ich. Unterwegs holen wir Sallys Mutter ab. Dann kommt der Wagen zurück und holt die Brautjungfern. Zur gleichen Zeit sollte der Rolls für Sally und Peter kommen.« Mit ernster Miene überreichte Lucy Harriet ihr Klemmbrett. »Jetzt trägst du die Verantwortung, Harriet.«
    Harriet nahm es feierlich entgegen und fragte sich, ob sie eine würdige Vertreterin war. Sie machte ihre Listen meist auf alten Briefumschlägen. Diese hier war ein säuberlicher Computerausdruck. Sie warf einen Blick darauf und stellte fest, daß ihre erste Pflicht war, die Kleinen auf die Toilette zu schicken. Als sie das gerade tun wollte, kam Lucy zurück ins Haus geeilt.
    »Geht auf die Toilette, Jungs, schnell, schnell. Harriet, kümmerst du dich um die Mädchen?«
    Endlich fuhren Lucy, Liz und die Jungen davon und hinterließen himmlische Ruhe im Haus. Dann erschien Peter, verteilte Gläser mit Sherry und machte schlechte Witze, bis der Wagen zurückkam. Harriet umarmte Sally herzlich. »Viel Glück, Liebes. Wir sehen uns in der Kirche.«
    Sie stiegen ein, traten einander auf die Füße und zerdrückten sich ihren Haarschmuck.
    »Alles startklar?« fragte Harriet fröhlich, als das Auto anrollte. »Bereit für den großen Augenblick?«
    »Nein«, meldete sich Gina zu Wort. »Ich muß mal. Und ich glaub’, mir wird schlecht.«

Kapitel 33

    S ally schien vor Glückseligkeit eine Handbreit über dem Boden zu schweben. Nicht einmal Tante Sophies antiker Hochzeitsschleier konnte ihr Strahlen verhüllen.
    »Also dann«, sagte der Fotograf, der hinter einem Grabstein zum Vorschein kam. »Machen wir eins von der Braut, während sie aus dem Wagen steigt. Nein, Sie brauchen nicht wieder einzusteigen, Ihre Freundin soll nur ihr Kleid richten ... so, ist gut.« Klick. »Und jetzt eins mit Ihrem Vater.«
    »Ich bin ihr Schwager!« protestierte Peter.
    »Egal, wer Sie sind, stellen Sie sich neben die Braut. Gut. Und jetzt mit Brautjungfern und Trauzeugen. Lächeln! Sagt Sex! Gut.«
    »Zu meiner Zeit sagte man ›Cheese‹«, bemerkte Sallys Mutter. »Wir dachten nur an Sex.«
    »Wenn er das zu Tante Sophie sagt, wird sie ihm mit ihrem Sonnenschirm eins überziehen«, prophezeite Liz.
    Ein hektischer junger Mann in einer Soutane erschien. »Sind Sie so weit? Wir haben heute vier Hochzeiten.«
    »Und morgen eine Beerdigung, möchte man meinen«, murmelte Sallys Mutter
    »Ja, ja«, sagte Lucy. »Alle sind da. Zeit zu gehen.«
    May nahm ihren Platz an Harriets Seite ein, die Abordnung der Braut trat ins Vestibül, und alle waren bedacht, sich gegenseitig nicht auf die Kleidersäume zu steigen. Der Organist beendete seine Improvisation, und Purcells »Trumpet Voluntary« scholl ihnen vom Altar entgegen.
    Eine Duftmischung aus Blumen, Möbelpolitur und dem unnachahmlichen Geruch
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