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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain
Autoren: Christine Feehan
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einen Job zu erledigen. Sie haben das Geld genommen, also holen Sie jetzt den Leoparden. Und nun raus hier.«
    Elijah kauerte in einem Baum, dessen Laub ihn verbarg, und beobachtete, wie der letzte Jäger widerwillig die Sicherheit des Camps verließ. Er wartete mit unendlicher Geduld, er kannte den Tagesablauf in einem Jagdlager. Als die Moskitos kamen, verstummten die Gespräche. Zunehmend verärgert schlugen die Männer nach den Insekten. Der Regen setzte wieder ein, die anhaltenden Schauer verstärkten die allgemeine schlechte Laune noch. Die meisten Männer kamen aus der Stadt, nur die vier Großwildjäger hatten sich im Dschungel ausgekannt, und drei von ihnen waren nun tot. Das drückte auf die Stimmung im Lager. Die Männer verschwanden in den Zelten, nur die Wächter an den Grenzen blieben draußen. Alle von ihnen versuchten, unter den Bäumen Schutz zu finden. Keiner achtete auf die Äste über seinem Kopf. Trotzdem wartete Elijah geduldig, wie es seine Art war. Ihm machten die Insekten und der Regen nichts aus. Dies war seine Welt, die anderen waren Eindringlinge. Er richtete sich auf eine lange Wartezeit ein, stellte sich auf den Rhythmus des Lagers und der Männer ein.

    Es war wichtig, unauffällig zu handeln, die Tat zu begehen und unerkannt davonzukommen. Die Männer im Lager waren schwer bewaffnet. Elijah wollte kein Blutbad anrichten. Eine polizeiliche Untersuchung im Wald sollte er auf jeden Fall vermeiden. Er musste heimlich und leise töten. Er kauerte in den Büschen, keine drei Meter von einem der Wächter entfernt, und beobachtete seinen Onkel. Das Licht einer Laterne erhellte das Innere des Zeltes. Eine Seite war zurückgeschlagen, damit Armando freies Schussfeld hatte. Und das Gewehr war nie mehr als drei Zentimeter von seinen Fingerspitzen entfernt. Eine nach der anderen wurden die Laternen gelöscht, und Dunkelheit legte sich über das Lager.
    Der Wind wehte. Der Regen fiel. Elijah wartete, bis die Wachen nach und nach müde wurden. Plötzlich erwachte er zum Leben. Er kroch näher heran, wählte die stockende, zeitlupenartige Anschleichjagd des erfahrenen Leoparden. Sein konzentrierter Blick heftete sich auf Armando, der, die Waffe stets in Reichweite, in seinem Zelt herumlief. Ein leibhaftiger Dämon. Ein Mörder. Jedes Unrecht, das Armando seiner Familie angetan hatte, fiel Elijah wieder ein. Er ließ den ersten Wächter hinter sich. Der Mann hatte ihn zwei Mal direkt angesehen, und doch nicht bemerkt, dass ein Leopard sich ins Lager schlich.
    Ein anderer Mann kam aus einem Zelt und wankte zum nächsten Baum. Fast wäre er über den Leoparden gestolpert, nur Zentimeter hätten gefehlt. Elijah schob sich vor, um dem Mann aus dem Weg zu gehen, und gewann einen weiteren Meter. Armando trat an den Zelteingang und spähte zum hundertsten Mal in die Nacht hinaus, offensichtlich war ihm mulmig. Das Gewehr hielt er im Arm, fest an die Brust gedrückt. Elijah, verborgen in dem kleinen
Gebüsch nur wenige Meter vom Zelt entfernt, wandte nicht einmal den Blick von seinem Opfer.
    Armando ging wieder ins Zelt, und der Leopard kroch leise weiter, glitt geschmeidig über den unebenen Grund und legte den schweren Körper auf den dicken Tatzen ab, um kein Geräusch zu verursachen. Nur das gleichmäßige Trommeln des Regens war zu hören. Am Eingang des Zelts verharrte Elijah, darauf bedacht, im Schatten zu bleiben, wo das Licht der Laterne nicht hinreichte. Dann nahm er sein Ziel ins Visier, straffte die Muskeln, bis er so angespannt war wie eine lebendige Sprungfeder, und genoss das Gefühl der Macht, das ihn überkam.
    Als hätte er die Gefahr gespürt, drehte Armando sich wieder um, hob das Gewehr ein Stück an und suchte nervös die Dunkelheit ab. Der Leopard traf in hart, warf ihn hintenüber und grub die Zähne in seine Kehle. Die mächtigen Kieferknochen schlossen sich zu einem tödlichen Biss und trafen auf Metall, nicht auf Fleisch. Elijah versuchte, durch den Panzer zu beißen, und schlug mit den Krallen nach Armandos Bauch. Doch auch die Weichteile seines Körpers wurden von der metallenen Rüstung geschützt.
    Armando war auf den Rücken gefallen und hart auf dem Boden gelandet, sein Gewehr hatte er dabei verloren. Die Kiefer des Leoparden schlossen sich fester, zermalmten seine Kehle und schnürten ihm trotz der versteckten Panzerung die Luft ab. Plötzlich hielt Armando das Messer, das er im Ärmel versteckt hatte, in der Hand und stieß es Elijah mehrfach in die Seite. Doch der Leopard
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