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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain
Autoren: Christine Feehan
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hielt grimmig fest und sah ihn aus gelbgrünen Augen durchdringend an. Armando schlug wild um sich, doch kein Laut entwich seiner gurgelnden Kehle.
    Von den dunklen Schatten aufgeschreckt kam ein
Wächter an den Zelteingang gelaufen und legte sein Gewehr an. Da sprang ein zweiter Leopard von einem Baum und riss ihn in einem Würgegriff zu Boden. Alles geschah absolut lautlos. Rio schüttelte den Mann ein letztes Mal, um sicherzustellen, dass er nicht mehr imstande war, Alarm auszulösen. Dann zog er die Leiche ins Zelt und löschte die Laterne, damit es drinnen dunkel wurde und es keine Schatten mehr gab, die den dort tobenden Kampf auf Leben und Tod verraten konnten.
    Rio verwandelte sich teilweise, packte Armando am Handgelenk und entwand ihm das Messer. Der Mann hauchte bereits sein Leben aus; dunkle, giftige Rache erstarrte in seinen Augen, während er in das Gesicht seines Neffen sah, in die Augen des Leoparden, der ihm langsam die Luftröhre abdrückte und ihm den kostbaren Sauerstoff verwehrte.
    Elijah lag in Armandos Hals verbissen mit bebenden Flanken und blutgetränkt auf dem Boden. Rio stupste ihn an und drängte ihn, aufzustehen, ehe sie entdeckt wurden. Dann nahm er seine menschliche Gestalt an. »Es ist vorbei, Elijah. Er ist tot.« Nur um ganz sicherzugehen, kontrollierte Rio noch Armandos Puls. »Du verlierst zu viel Blut, komm, lass uns hier verschwinden. Spring auf die Zweige gleich vor dem Zelt.«
    Elijah konnte nicht glauben, dass das Monster tot war. Stumm schaute er auf Armando, in die offenen, glasigen Augen, und wusste, dass er in die Fratze des Bösen sah. Er spürte Schmerzen, doch nur gedämpft und weit entfernt. Unbeholfen griff er mit den Pranken nach dem Pullover, zerriss ihn und betrachtete die stählerne Rüstung darunter.
    »Elijah, wir haben nicht viel Zeit.« Rio fasste den großen Leoparden um den Hals und versuchte, ihn wegzuziehen
von dem Monstrum, das zermalmt und geschlagen auf dem Boden lag. »Du verlierst zu viel Blut. Wenn wir nicht sofort gehen, wirst du nicht überleben.« Als der Leopard ungerührt über Armandos Leiche stehen blieb, änderte Rio die Taktik. »Rachael wartet auf uns, Elijah. Sie sorgt sich. Lass uns zu ihr gehen.«
    Der Leopard hob den Kopf und schaute Rio mit traurigen Augen an. Verzweiflung war darin zu lesen. Verwirrung. Und tiefe, echte Trauer. Rio berührte den pelzigen Kopf noch einmal. »Du bist frei. Ihr seid beide frei. Ihr könnt euer Leben jetzt selbst bestimmen.« Rio verwandelte sich, nahm seine Tiergestalt an und führte Elijah aus dem dunklen Zelt. Zu Rachael. Zurück ins Leben.

20
     
     
    E s spielte sogar richtige Musik. Rio hatte seit so langer Zeit nur Stammestänze gehört, dass er vergessen hatte, wie schön das sein konnte. Der Duft der Blumen war berauschend und überall prangten Orchideen. Nicht nur an den Bäumen, sondern auch im Haar der Frauen. Wo er hinsah, standen Gäste. Er war schon ewig nicht mehr mit so vielen Leuten zusammen gewesen, seit Jahren nicht.
    »Du bist ein bisschen blass um die Nase, Bruder.« Elijah hatte sich auf seine lautlose Art hinter ihn geschlichen, die linke Körperseite schonte er immer noch. Tamas und Kims Vater war es zu verdanken, dass er noch lebte. Doch die schweren Verletzungen, die Armando ihm zugefügt hatte, machten ihm immer noch zu schaffen. »Du wirst doch nicht in Ohnmacht fallen oder so etwas?«
    Rio schaute ihn böse an. »Wer zum Teufel sind all diese Leute? Woher kommen die überhaupt? Haben die alle kein Zuhause?«
    »Rachael hat gewusst, dass du dich wie ein großes Baby aufführen wirst«, meinte Elijah. Er riss einen Zweig von einem Baum, steckte ihn in den Mund und kaute mit seinen kräftigen Zähnen auf dem grünen Stiel herum.
    »Deine sieben Stichwunden werden mich nicht davon abhalten, dir in den Hintern zu treten, wenn du das noch einmal sagst.«

    »Zwölf«, verbesserte Elijah. »Es stimmt zwar, dass fünf nicht besonders tief gegangen sind, aber trotzdem …«
    Rio blickte ihn finster an. »Meinst du nicht, dass du ein bisschen übertrieben hast? Dich gleich zwölf Mal von diesem Monster stechen zu lassen? Für drei oder vier Stiche hättest du genauso viel Mitleid bekommen.«
    Elijah nickte ungerührt. »Stimmt, aber so hört sich die Geschichte besser an.«
    »Na, die Zahl der Wunden wird wohl sowieso mit jeder Erzählung größer werden, da hättest du dir auch den Ärger und die vielen Nähte ersparen können«, betonte Rio.
    »Das habe ich nicht bedacht.«
    »Wie
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