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Wiederkehr des Bosen

Wiederkehr des Bosen

Titel: Wiederkehr des Bosen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Leila...«
    Cam durchzuckte es. »Fredo, was ist mit unserer Mutter?«, fragte sie eifrig. »Thantos sagte, er könne uns zu ihr bringen!«
    »Und das habt ihr geglaubt?«, fragte Ileana entgeistert und schüttelte den Kopf.
    »Das kann er und wird er auch tun«, erklärte Fredo. »Aber nur, wenn ihr jetzt mit mir kommt.« Cam und Alex sahen sich an und wandten sich dann Rat suchend an Ileana.
    »Eure Vormund-Hexe ist für euch doch eine Fremde«, rief Fredo plötzlich, »während ich zu eurer Familie gehöre! Warum sollte ich euch etwas antun wollen?«
    »Ihr seid keine kleinen Kinder mehr«, sagte Ileana, die leicht eingeschnappt schien. »Diese Entscheidung müsst ihr allein treffen.« Sie schnippte mit den Fingern und Boris sprang in ihre Arme. Dann wandte sie sich halb um, als wollte sie gehen, stoppte aber. »Oh, okay, okay«, murmelte sie. Sie drehte sich wieder um und starrte die Zwillinge abwechselnd an. »Ich bin schließlich auch mit euch verwandt...«
    »Wer hat dir denn das erzählt?« Fredo blickte in panischer Angst um sich. »Ich jedenfalls war es nicht! So etwas würde ich nie sagen, nie! Verwandt! Ha! Nicht mit unserer Seite der Familie!«
    Cam ignorierte ihn einfach. Sie fragte leise: »Ileana, haben wir dieselbe Mutter?«
    »Nein«, antwortete ihr die Hexe, »obwohl ich mir immer gewünscht habe, dass es so wäre. Als ich noch ein Kind war, hab ich mich richtig danach gesehnt, Miranda zur Mutter zu haben. Sie war lieb und schön. Ich weiß noch, wie wütend ich wurde, als sie mir erzählte, dass sie und Aron Eltern werden würden. Ich war sehr eifersüchtig.«
    »Wann hast du Miranda zuletzt gesehen?«, fragte Alex. »Das wisst ihr schon längst. Lord Karsh hat euch das erzählt. Am Tag eurer Geburt sah ich Miranda zum letzten Mal. Karsh und ich fanden euren Vater. Es war eine Tragödie. Für alle. Ihr müsst nämlich wissen, dass ich Lord Aron verehrte. Er war brillant und stark und seine Augen waren genauso grau wie meine — und natürlich auch wie die von euch.« Ileana seufzte und fügte hinzu:
    »Ich träumte davon, dass sie mich eines Tages adoptieren würden. Und Karsh erzählte mir, dass Aron und Miranda das auch erhofft hätten. Wer weiß, wie dann alles gekommen wäre ...«
    »Was passierte dann?«, fragte Cam. »Und was passierte mit unserer Mutter?«
    »Das weiß ich nicht«, gestand Ileana. »Wir brachten ihr die Kleider eures Vaters und seinen blutbefleckten Umhang. Lord Karsh und ich blieben bei ihr, während sie trauerte und sich das Haar raufte. Wir blieben dort, als sie schrie und weinte und ihr Gesicht auf die Blutflecken des Umhangs legte, den sie für Aron genäht hatte. Wir blieben und hielten euch in den Armen, denn nicht einmal ihr wart vor ihrer Raserei sicher. Und während wir bei ihr waren ... verlor sie den Verstand.«
    »Sie wurde verrückt«, kicherte Fredo plötzlich. »Das war sie nämlich, eure Mutter - eine Verrückte. Gemeingefährlich verrückt. Unheilbar wahnsinnig. Sie musste eingesperrt werden!«
    »Und meine Mutter?« Ileana wirbelte plötzlich in wilder Wut zu ihm herum. »Was weißt du über meine Mutter?« Fredos wächsernes Gesicht wurde noch blasser, bis es fast weiß war. Seine dunklen, schmalen Augen zuckten wild hin und her, als suchten sie eine Möglichkeit, aus den Augenhöhlen zu springen. »Warum fragst du mich das?«, stotterte er. »Ich bin doch nicht dein Vater!«
    »Wer ist es denn?«, verlangte Ileana zu wissen. Fredo zitterte. Er fiel auf die Knie und starrte Ileana an, wobei er den Finger über die Lippen legte und dann eine Handbewegung machte, als wolle er einen Schlüssel umdrehen. »Meine Lippen sind versiegelt«, brachte er hervor.
    Ileana riss plötzlich die Arme hoch. Die Finger krallenartig gebogen, schlug sie in die Luft wie eine wütende Katze. Ihre sonst so schönen Lippen hatten sich verzogen, sie bleckte die Zähne wie ein Raubtier. Jeden Augenblick würde sie eine furchtbare, tödliche Verwünschung hinausschleudern.
    »Mir ist es doch ganz egal«, jammerte Fredo verzweifelt, »ob du mich tötest oder mein Bruder!«
    »Nein!«, schrie Cam.
    »Ileana, tu es nicht«, bettelte Alex. Ohne nachzudenken, liefen die Zwillinge zu Ileana und legten die Arme um ihre Hüfte.
    Ileanas Arme sanken herab, bis ihre Hände leicht auf den Köpfen der Mädchen zu liegen kamen. »Ich hätte ihm niemals etwas getan«, flüsterte sie leise und strich über die Haare der Schwestern. »Ich bin eine Hexe und kein Dämon - ganz egal, wer mein Vater
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