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Wiederkehr des Bosen

Wiederkehr des Bosen

Titel: Wiederkehr des Bosen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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er ihr rechtmäßiger Vormund. Basta.
    Cam war sich absolut sicher - Alex hatte tatsächlich über Montana nachgedacht. Sie hatte herausgefunden, dass Ike kürzlich am Crow Creek gesehen worden war. Jetzt konnte sich Alex die Idee nicht mehr aus dem Kopf schlagen, in den Winterferien für ein paar Tage in ihr Heimat dorf in Montana zu reisen und sich mal mit dem lieben »Daddy« zu unterhalten ...
    »Mach dir nichts vor. Du willst doch gar nicht mit Ike reden«, verkündete Cam scharf und riss Alex erneut aus ihren Gedanken. »Oh, und übrigens, Schwester«, fuhr sie fort, »du jedenfalls hast mir nicht beigebracht, deine Gedanken zu lesen. Das gehört zu den wunderbaren Begabungen, die mir in die Wiege gelegt wurden - weil ich eben auch eine Zwillingshexe bin!« - »Zwillingshexen«: So bezeichneten sich die Mädchen selbst, seit sie sich begegnet waren. »Eine Begabung, die ich manchmal liebend gerne ausschalten würde! Heute, zum Beispiel.« Cam verdrehte die Augen und seufzte. »Könntest du die Sache mit Ike nicht wenigstens unterdrücken ? Ich meine, vielleicht kannst du deine Rachegelüste einfach ein wenig leiser denken? Ich hab morgen eine wichtige Klassenarbeit ...«
    »Und ich muss dieses bescheuerte Buch zusammenfassen«, gab Alex zurück und wandte sich wieder dem Computer zu, entschlossen, die Gedanken über ihren Adoptivvater für den Augenblick zu verdrängen. Doch kaum hatte sie Ike aus den Gedanken verbannt, als darin an seiner Statt auch schon Cade auftauchte. Das ist nicht fair, dachte Alex.
    Sie wollte jetzt auch nicht über Cade Richman nachdenken, den Jungen, in den sie sich verliebt hatte. Wozu auch? Natürlich war Cade alles, was Ike nicht war - jung, gut aussehend, clever, ehrlich, treu, liebenswert. Cade war das Coolste, das Alex passiert war, seit sie hier in Marble Bay bei den Barnes gelandet war. Er hatte nur eines -wenn auch zeitversetzt - gemeinsam mit Ike: Auch er hatte Alex verlassen.
    Okay, es war nicht persönlich gemeint gewesen - Cades Vater war vor zwei Wochen einfach mit der gesamten Familie nach Paris gezogen. Aber trotzdem ... Alex fand ein wenig Trost in der Tatsache, dass es ihrer Schwester nicht viel besser ging. Auch der Typ, auf den Cam es abgesehen hatte - obwohl Cam behauptete, sie sei nur »ein bisschen« auf ihn abgefahren und auch nicht verliebt, sondern höchstens ein bisschen crazy nach ihm -, war ebenfalls verschwunden. Shane, der junge Zauberer, der ihnen vor ein paar Wochen in einer höchst gefährlichen Situation geholfen hatte, war nach Coventry Island zurückgekehrt, wo viele Hexen und Hexer aller Altersstufen lebten.
    Aber, so stöhnte Alex innerlich, ihre Schwester konnte sich wenigstens mit dem Superboy von der Marble Bay High School trösten, dem hoch gewachsenen, dunkelhaarigen und total gut aussehenden Jason.
    Alex sah zu ihrer Schwester hinüber, die auf der Fensterbank saß und völlig in ihr Buch versunken war. Wenn Cam es schaffte, sich zu konzentrieren, dann konnte sie das auch. Vergiss Cade. Vergiss Ike. Konzentriere dich auf die Hausarbeiten, ermahnte sie sich.
    Und tatsächlich begann sie sehr konzentriert zu arbeiten -ungefähr fünf Minuten lang. Bis eine Automatenstimme aus dem Computer kam: »Sie haben Post.«
    »Alex, komm bitte sofort nach Montana zurück! Evan sitzt tief in der Tinte, tiefer geht's nicht. Sie haben ihn aus der Schule geschmissen, und dann wurde er auch noch von der Polizei verhaftet! Er ist zwar jetzt wieder frei, aber noch nicht außer Gefahr. Bitte, bitte, Alex, hilf ihm. Ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden soll...«
    Die Mail kam von Lucinda. Lucinda Carmelson und Evan Fretts waren Alex' beste Freunde in ihrer früheren Heimat Montana. Oder genauer: Sie waren ihre besten Freunde auf der ganzen Welt!
    Evan - verhaftet? Unmöglich. Alex kannte den Jungen seit der Grundschule und in all den Jahren hatten sie wie Pech und Schwefel zusammengehalten - hatten erlebt, wie sich Alex' Adoptivvater Ike absetzte, Lucindas Vater arbeitslos wurde und Evans Mutter zu trinken anfing. Und obwohl Evan und Lucinda sich weder betont cool aufführten noch wie die meisten anderen Kids in der Schule die jeweils angesagten Designerklamotten trugen, waren Ev und Luce clever, anständig und ehrlich. Was zum Teufel konnte Evan angestellt haben, dass sie ihn von der Schule warfen und auch noch einbuchteten? In welcher »tiefen Tinte« saß er denn?
    Alex drehte sich wieder zu ihrer Schwester um, die noch immer mit hochgezogenen Beinen
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