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Wiederkehr des Bosen

Wiederkehr des Bosen

Titel: Wiederkehr des Bosen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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oft allein sein.«
    »Das will ich doch wohl nicht hoffen!«, sagte Emily und bestrafte ihren Mann mit einem strengen Blick für sein unbekümmertes Verhalten.
    »Oh, er wird schon mal vorbeischauen. Er wollte uns nämlich die Filmtypen vorstellen, Ben und Josh und Brice. Das hat er fest versprochen.«
    Emily fand das überhaupt nicht amüsant.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Cam boshaft. »Brees Dad hat noch nie ein Versprechen gehalten. Er ist total unzuverlässig.« Wenigstens das war nicht gelogen.
    »David?«, sagte Emily vorwurfsvoll an ihren Mann gewandt. Ihre Stimme klang sehr viel höher als normal.
    »Hm? Was ist? Ach so. Vielleicht könnest du die beiden begleiten?«, schlug David vor.
    »Du weißt genau, dass das nicht geht. Ich muss zwei Termine einhalten.« Cams Mutter hatte ein Landhaus noch vor dem Frühjahr neu einzurichten und war außerdem damit beschäftigt, in einem anderen Haus den Eingangsbereich umzubauen. Als Innenarchitektin war sie genauso hervorragend, wie sie als Köchin eine Katastrophe war. »Und wie ist es bei dir?«
    Dave schüttelte die dunklen Locken. »Der Fall Blake kommt nächste Woche zur Verhandlung ...«
    »Mich brauchst du erst gar nicht zu fragen«, grinste Dylan. »Robbie Meeks Familie nimmt uns in den Ferien mit nach Stratton ...«
    Alex spürte, dass sie jetzt die Alternative vorschlagen konnte. »Wisst ihr, was ich eigentlich viel, viel lieber tun würde?«, fragte sie. »Ich meine, es ist ja ziemlich cool, Filmstars kennen zu lernen oder auf all den Feten in Boston herumzuhängen, aber eigentlich würde ich viel lieber Mrs Bass besuchen. Sie leitet die Gemeindebücherei in Crow Creek und war Saras beste Freundin ...«
    »Und du willst wirklich die Winterferien bei einer Bibliothekarin verbringen?«, fragte Dave misstrauisch.
    »Aber Alex«, sagte Cam, die jetzt endlich mitspielte, »sie ist doch schon so alt, und außerdem auch so furchtbar streng. Ich kenne sie ja eigentlich nicht«, erklärte sie ihren Eltern, »aber ich hab ihre E-Mails an Alex gelesen. Sie klingt so ... matronenhaft.«
    »Stimmt«, bestätigte Alex. »So ist sie eben. Streng und vernünftig. Aber ich hab sie schon seit sechs Monaten nicht mehr gesehen. Und ich hab auch Moms Grab, ich meine Saras Grab, schon lange nicht mehr besucht. Und meine alten Freunde auch nicht...«
    »Aber in Crow Creek geht doch überhaupt nichts ab, abgesehen von diesem Freizeitpark, Big Sky!«, warf Cam ein. Es gelang ihr sogar, richtig vorwurfsvoll zu klingen. »Der ist im Winter geschlossen«, setzte Alex noch drauf. Cam seufzte. »Dann gibt's also rein gar nichts zu tun, außer Ski fahren vielleicht und lesen. Vielleicht können wir ja Mrs Bass ein wenig in der Bücherei helfen?«
    »Wird Bree denn nicht enttäuscht sein, wenn ihr beide in letzter Minute absagt?«, fragte Emily. »Die würde doch gar nicht merken, dass wir nicht da sind!«, sagte Alex. »Es ist eine riesige Megashow, alle gehen hin.«
    »Sie wird es merken«, unterbrach Cam, deren Gewissen schlechter war, als sie zugeben wollte. »Aber wenn wir zurückkommen, lassen wir uns etwas einfallen, damit sie nicht auf ewig beleidigt ist.«
    »Okay«, unterbrach Dave, der sonst immer sehr freundlich war, jetzt aber ein wenig verärgert klang. »Und was ist denn nun wirklich Sache?«
    Alex schaufelte schnell einen Brocken des undefinierbaren Fleischgerichts in ihren Mund. Cam war leichter zu durchschauen als Jennifer Lopez' transparente Designerklamotten.
    »Das ist nicht fair«, beschwerte sich Cam. »Wir wollten doch nur...«
    Dave hob abwehrend die Hand. »Ihr wollt nach Montana«, stellte er fest. »Und ihr wollt doch, dass wir euch vertrauen, stimmt's? Dann müsst ihr aber auch uns vertrauen.«
    »Bingo!«, grinste Dylan.
    »Halt die Klappe!«, fauchte Cam und beschloss ihrer Schwester eine Denk-Mail, ein d-mail, zu schicken: Wenn nichts anderes mehr hilft, versuch's mal mit der Wahrheit. Alex warf ihr einen wütenden Blick zu. Hey, d-mailte sie zurück, wenn Dave wüsste, dass wir Ike von der Vo r mundschaftsklage abbringen wollen, würde er alle möglichen juristischen Gründe anführen, dass wir uns da nicht einmischen dürfen. Und wenn wir ihnen erzählen, dass wir einem meiner Freunde helfen wollen, der bis zum Hals in der Tinte steckt, würde Emily glatt durchdrehen ...
    Hey, dachte Cam dazwischen, Dave hat doch schon längst geschnallt, dass da was ganz anderes abgeht. Unter den Umständen ist es doch angesagt, wenigstens teilweise die Wahrheit zu
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