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Wiederkehr des Bosen

Wiederkehr des Bosen

Titel: Wiederkehr des Bosen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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sagen, das ist besser als nur zu lügen! Also -machst du das oder soll ich ?
    Alex holte tief Luft und legte ihre Gabel weg (was ihr nicht schwer fiel, denn Emilys Kochkünste drehten der Familie regelmäßig die Mägen um). Schließlich stieß sie hervor: »Ich will noch einmal nach Hause. Nur noch ein einziges, letztes Mal, bevor ihr die Vormundschaft übernehmt ...«
    »Wenn sich dieser furchtbare Mensch vor Gericht durchsetzt, werden wir das vielleicht nie«, seufzte Emily. Alex lief ein Schauder über den Rücken. Ike hatte herausgefunden, wo sie jetzt wohnte. Ohne ihr auch nur zu schreiben, sie anzurufen oder überhaupt nur zu versuchen, mit ihr Kontakt aufzunehmen, hatte er sich einen
    Rechtsanwalt genommen und behauptete nun, dass er Alex zurückhaben wollte. Nie und nimmer, NIUNH, hörte Alex Cam denken. Sie war dankbar dafür, und sie brauchte Cams Unterstützung. Schon der Gedanke, mit Ike Fielding leben zu müssen, brachte sie fast um den Verstand. Cam tastete unter dem Tisch nach Alex' Hand. Wir müssen dorthin, aber wie?, d-mailte Alex verzweifelt. Wir müssen die Eltern dazu bringen, den Trip zu bezahlen, antwortete Cam.
    Super Idee!, funkte Alex verächtlich zurück. Willst du ihnen vielleicht ein Messer an die Gurgel halten? So ähnlich, kam die Antwort. Emotional, wenn du weißt, was ich meine.
    Alex hasste es, Cams Eltern so etwas anzutun. Abgesehen davon war sie nicht einmal sicher, ob es funktionieren würde. Aber Cam schoss ihr einen ihrer glühenden Blicke zu, den sie allerdings so sorgfältig dosierte, dass er ihrer Schwester zwar heftig in den Augen brannte, sie aber nicht verletzte.
    Es funktionierte. Alex' Augen begannen zu brennen, als hätten sie ein paar Spritzer Seifenlauge abbekommen. Und schon flössen ihr die Tränen über die Wangen. Als Rache presste sie Cams Hand so sehr, dass sich nun auch Cams Augen mit Tränen füllten.
    »Alex! Alles in Ordnung?«, fragte Dave besorgt und legte ihr den Arm um die Schultern.
    »Camryn!«, rief Emily erschrocken.
    »Ich hab noch ein bisschen Geld auf dem Sparkonto«, stieß Cam hervor. »Das Geld von meiner Großmutter.
    Das nehme ich für die Flugtickets.«
    »Ich muss einfach nach Montana«, schob Alex nach. »Nur noch ein einziges Mal. Ich muss ... ich muss mich von Sara verabschieden. Versteht ihr das ? Von meiner Mutter. Sie fehlt mir so sehr. Ich muss Tschüss zu ihr sagen. Und ich will meine Freunde noch einmal sehen. Und überall hingehen, wo ich früher gespielt habe, als ich noch ein Kind war.« Jetzt waren ihre Tränen echt. Eine Zeit lang herrschte verlegenes Schweigen am Tisch. Alex hörte Cam denken: Oh mein Gott. Das Girl ist Spitze. Als Schauspielerin. Julia Roberts würde vor Neid erblassen!
    Dave räusperte sich. »Für die Flugtickets werden wir schon eine Lösung finden«, sagte er mit belegter Stimme und warf seiner Frau einen Hilfe suchenden Blick zu. »Natürlich«, brachte Emily unter Tränen hervor.
     

Kapitel 3 - COVENTRY
     
    Angst. Ileana spürte sie, roch sie sogar. Die Angst lief wie ein Stromstoß über ihren Rücken, stieg ihr in die Nase, verursachte einen säuerlichen Metallgeschmack auf der Zunge.
    Nein, das war nicht nur Angst - das war schierer Terror. Aber nicht sie empfand diese entsetzliche Furcht, sondern jemand anders, weit entfernt.
    Ich tu alles, was du willst. Ich ziehe die Sache zurück, ich verspreche es. Ich werde dem Rechtsanwalt sagen, dass er sie in Ruhe lassen soll, nur damit du mir nicht mehr wehtust ... Bitte lass mich, bitte! Mein Arm! Ich weiß nicht, wer du bist, aber bitte, bitte lass mich am Leben! »Ileana!«, rief Karsh und brachte die schöne junge Hexe wieder in die Gegenwart zurück - in das Landhaus, in dem ein gemütliches Feuer im Kamin loderte und in dem der Duft herrlich frischer Kräuter in der Luft hing, die sie gerade klein hackte.
    »Alles in Ordnung?«, rief er von seinem Krankenbett. Ileana warf mit einer ungeduldigen Bewegung die dichten, blonden Locken zurück. »Natürlich«, antwortete sie, ohne sich umzudrehen. »Ich fühle mich absolut gut. Hier ist nur einer krank, und das seid Ihr.« Aber das furchtbare Angstgefühl ließ sie nicht mehr los. Das Gefühl - nein, schlimmer noch: die Gewissheit -, dass etwas Furchtbares passieren würde. Oder bereits passiert war. Etwas Böses.
    Und wenn es so war? Was hatte sie damit zu tun? Sie hatte schließlich ihre eigenen Pläne.
    Ileana drehte sich absichtlich nicht zu Karsh um. Es nützte allerdings nicht viel: Für den
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