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Wiederkehr des Bosen

Wiederkehr des Bosen

Titel: Wiederkehr des Bosen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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musste, obwohl er eigentlich fast vor Wut geplatzt wäre.
    »Wie geht's deiner Mutter?«, fragte Cam. »Das wollte ich euch noch erzählen.« Evan grinste stolz. »Ich bringe sie heute Nachmittag zum Rehabilitationszentrum. Zur Entwöhnung. Sie will dorthin, sie will trocken werden. Ich glaub, es hat damit zu tun, dass ihr beide aufgetaucht seid - und mit dem, was dann alles passiert ist. Das hat ihr wohl den Schubs gegeben, den sie gebraucht hat.« Und, hörte Alex ihn denken, aber das behielt er streng für sich, und dass sie sich schämt, weil sie mir nicht helfen konnte ...
    Luce lachte, aber Alex sagte leise: »Nein, Kumpel. Das macht sie, weil sie so stolz auf dich ist. Sie will eigentlich nur für dich und die Kids da sein.« Schließlich waren Alex und Cam an der Reihe, durch die Sicherheitsschleuse zu gehen. Alex presste die Lippen zusammen und drängte die heftig aufwallenden Gefühle zurück. Ziemlich ungestüm fiel sie Evan um den Hals und vergrub ihren Kopf an seiner Brust. »Ciao«, flüsterte sie, »und mach nicht wieder ...«
    »... Sachen, die du nicht tun sollst?«, ergänzte er. Seine Stimme klang belegt.
    Cam fabrizierte einen wohl platzierten Kuss auf Lucindas Wange. »Leute«, sagte Luce, als ihr Alex noch ein letztes Mal um den Hals fiel, »zischt endlich ab, sonst werde ich noch emotional.«
    »Richte Andy besonders liebe Grüße von meiner Schwester aus«, flötete Alex schelmisch und zwinkerte Luce zu. Die Zwillinge gingen zum Gate und ließen sich im Warteräum auf die Sitze fallen. Cams Handy klingelte und Mrs Bass meldete sich. Sie hatte eigentlich die beiden Mädchen zum Flughafen fahren wollen, hatte aber dann eingesehen, dass die vier Freunde jede Minute bis zum Schluss unter sich bleiben wollten.
    Offenbar hatte sie aber noch etwas auf dem Herzen. Sie wollte mit Alex sprechen. »Kein Problem.« Cam gab Alex das Handy. Mrs Bass redete schnell, sehr schnell. Alex wurde klar, dass Mrs Bass lange über das nachgedacht haben musste, was sie ihr zu sagen hatte. Und offenbar hatte sie festgestellt, dass sie es jetzt loswerden musste - jetzt oder nie. Alex' innere Spannung wuchs. Sie gab Cam ein Zeichen, sich ganz nahe an den Hörer zu beugen, damit sie mithören konnte.
    »Nachdem Isaac jetzt tot ist«, begann Mrs Bass, »meine ich, dass ich dir noch etwas erzählen muss.«
    Alex spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. Was für eine neue Enthüllung hatte Mrs Bass jetzt vor?
    »Ich glaube, Sara hätte es auch gewollt, dass du davon erfährst«, fuhr Mrs Bass fort und holte tief Luft. »Das ist auch fair gegenüber Isaacs Andenken.«
    Was hatte Fairness mit Isaac zu tun?, fragte sich Alex. Ganz bestimmt nichts.
    »Alex ...«, sagte Mrs Bass zögernd, »Isaac hat damals Sara und dich nicht verlassen. Ich meine, er ist nicht einfach davongegangen.«
    Alex lachte. »Das glaube ich gerne. Sondern er ist davon— gerannt.«
    »Nein - er hat darum gebettelt, bleiben zu dürfen«, fuhr Mrs Bass fort, »aber deine Mutter war nicht mehr umzustimmen. Sie hat ihn buchstäblich hinausgekickt.«
    »Weil er ein Spieler, ein Verlierer war, ein ...« Alex zählte alle Gründe auf. Aber was änderte das an den Tatsachen ? »Sie hat mir nie erzählt, warum sie ihn schließlich hinauswarf«, sagte Mrs Bass. »Aber ich kannte Sara ja gut genug, um zu wissen, dass es etwas Furchtbares gewesen sein muss, das sie dazu veranlasste. Denn sie wollte eigentlich immer, dass du mit beiden Eltern aufwächst. Aber dann änderte sie plötzlich ihre Meinung.« Im Hintergrund hörten Cam und Alex, dass ihr Flug aufgerufen wurde. Sie mussten an Bord gehen. »Ich dachte nur, das solltest du wissen«, sagte Mrs Bass abschließend.
     
    Alex hatte ihren Stachelkopf gegen das Flugzeugfenster gelehnt, den Blick starr auf den tweedähnlichen Stoff bezug des Vordersitzes gerichtet. Sie hörte Cam zu, die auf dem Sitz am Gang saß, aber sie sah ihre Schwester nicht an.
    »Was glaubst du, warum wollte Mrs Bass diese Sache jetzt unbedingt noch loswerden?«, fragte Cam. Sie musste sich erst gar nicht in Alex' Gedanken einloggen, um zu wissen, dass ihrer Schwester das Telefongespräch nicht mehr aus dem Kopf ging.
    »Glauben tu ich gar nichts«, gab Alex trübselig zurück. »Ich weiß, dass Mrs Bass einfach reinen Tisch machen wollte, Wahrheit und Gerechtigkeit und so, ganz, wie es sich für eine Bibliothekarin gehört. Meine Mutter erzählte immer, Ike sei abgehauen. Und Doris Bass sagt jetzt, sie hat ihn zum Teufel gejagt. Was ändert
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