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Wiederkehr des Bosen

Wiederkehr des Bosen

Titel: Wiederkehr des Bosen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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das schon?«
    »Aber es führt zu neuen Fragen, die vielleicht niemand mehr beantworten kann«, sagte Cam. Genau das hatte Alex auch gedacht.
    »Wenn es um offene Fragen geht«, sagte Alex, um das Thema zu wechseln, und wandte sich Cam zu, »dann muss auch unser schöner Vormund noch ein paar Dinge erklären. Zum Beispiel, wer der berühmte Brice Stanley eigentlich ist - Hexer, Filmstar, Ileana-Schoßhündchen und Thantos-Spion?«
    Cam rann ein Schauer über den Rücken, denn sie musste sofort wieder an Shane denken. »Ich kann mir denken, was sie fühlt, wirklich.«
    Alex dachte nach. »Ich denk mal, die brillante Ileana hätte doch eigentlich merken sollen, dass Brice mit unserem Mörderonkel unter einer Decke steckt.«
    »Vielleicht macht Liebe blind? Sie ist total auf ihn abgefahren. Aber wenn überhaupt jemand die Wahrheit herausfinden kann, dann Ileana, unsere - was denn nun? Cousine? Tante? Entfernte Verwandte? Vormund?«
    »Unsere Göttin«, verkündete Alex lachend. Sie wusste genauso gut wie Cam, dass Ileana die Wahrheit nicht lange verborgen bleiben würde, welche Wahrheit auch immer. Sie war eine hoch begabte und extrem neugierige Hexe. Keine Frage, dass sie nicht ruhen würde, bis sie die Wahrheit herausgefunden hatte.
    Alex wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte. Sie wusste nur, dass sich das Flugzeug in der Luft befand, auf dem Flug von Montana nach Massachusetts. Es war nicht zwischengelandet. Aber jemand war an Bord gekommen -jemand, der vorher noch nicht da gewesen war. Sie wachte mit einem Lächeln auf, aber über ihre Wange rann eine Träne.
    Jemand hatte sie besucht - derselbe blasse und sanfte alte Mann mit der rauen Stimme, der sich immer wieder in ihre Träume eingemischt hatte, solange sie denken konnte. Karsh.
    Doch bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie der alte Hexenmeister schon eine ganze Weile nicht mehr im Schlaf besucht.
    »Kind«, hatte er besänftigend gesagt, »lass mich dir helfen.«
    Und sie erinnerte sich, dass sie geantwortet hatte: »Wenn Mrs Bass gewusst hat, dass Ike von Sara hinausgeworfen wurde, warum hat sie mir das dann nicht schon früher erzählt?«
    »Aber, Artemis, das wirst du dir doch sicher denken können. Solange Isaac Fielding noch lebte, stellte er für dich eine Bedrohung dar. Und das entdeckte deine Beschützerin Sara. Ihre Freundin Doris Bass tat nur, was Sara wollte - dass alle glauben sollten, Isaac sei abgehauen.«
    »Aber war er nicht ein Versager, ein Spieler, ein Gauner ? Hat er nicht unser ganzes Geld gestohlen? Warum hätte sie ihn sonst hinauswerfen sollen? Und warum hätte sie sich freiwillig entschieden, arm zu leben?«
    »Er hat das Geld tatsächlich gestohlen«, versicherte Karsh. »Er war wütend, weil sie ihn hinausgeworfen hatte, sein Stolz war verletzt... und zwar so sehr, dass er Saras ganze Ersparnisse stahl. Aber er war nicht vollkommen böse, Artemis. Niemand ist vollkommen böse - oder vollkommen gut. Isaac Fielding hatte vielleicht viele Fehler - die Spielsucht war eine seiner Krankheiten. Aber wenn er nicht krank war, arbeitete er. Er brachte genug Geld nach Hause, um dich und Sara ernähren zu können.«
    »Hat sie ihn geliebt?«, hörte sich Alex mit schwacher Stimme fragen.
    »Sie hat ihn geliebt, Kind, wirklich. Und sie hätte sicherlich auch seine Eitelkeit, seine Probleme und seine endlosen Pläne, wie er schnell reich werden könnte, hingenommen - wenn das nicht passiert wäre.« Alex ahnte, dass das, was passiert war, auch der Grund gewesen sein musste, dass sich Sara von Ike abwandte. »Das hatte etwas mit mir zu tun, nicht wahr? Ihr müsst mir sagen, was es war.«
    Karsh lächelte - weil sie so schnell begriffen hatte, so klug war - und bestätigte, was sie instinktiv bereits gefühlt hatte. »Issac hat dich dabei beobachtet, wie du etwas ... Bemerkenswertes getan hast. Dir selbst war das alles gar nicht bewusst, denn du warst ja noch ein kleines Kind, ein übermüdetes, quengeliges Mädchen, das in einem Kaufhaus einen Schreikrampf bekam. Du wolltest unbedingt eine kleine, dumme aber unglaublich teure Puppe haben. Sara lehnte das natürlich ab. Aber irgendwie lag dann die Puppe doch im Einkaufswagen, als ihr an die Kasse kamt. Isaac hatte gesehen, dass du die Puppe angestarrt hast aber du hast sie nicht angefasst. Er hatte etwas beobachtet, für das es keine vernünftige Erklärung gab. Und er wurde von Gier gepackt und begann, Pläne zu schmieden. Er wollte dich dazu bringen, das noch einmal zu tun, um dich zu testen. Und
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