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Wie verkuppelt man eine Familie?

Wie verkuppelt man eine Familie?

Titel: Wie verkuppelt man eine Familie?
Autoren: Jennifer Greene
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kannst dich entspannen, Mom. Niemand streitet.“
    Entspannen? Die drei blickten sie an wie geklonte Trottel. Männliche Wesen – welchen Alters auch immer – gemeinsam abstimmen zu lassen, erwies sich immer als ein Fehler. Verdammt, ich liebe sie etwa alle drei!?
    Doch der Älteste entwickelte sich zu einem beängstigenden Problem. Sie musste die Situation gut durchdenken. Welche Rolle spielte sie für ihn? Wen stellte er für sie dar? Wer waren sie beide zusammen, als Paar? War da wirklich etwas Ernstes – abgesehen von dem hoffnungslosen und hilflosen Drang, mit ihm zusammensein zu wollen? Das Leben ist kein Schmalzroman, selbst wenn mein Herz die Ich-liebe-Tucker-Melodie rauf und runter spielt.
    Allzu bald mussten die Kinder wieder zur Schule. Dann würde sich kein Anlass mehr ergeben, mit Tucker in Kontakt zu treten. Was sie miteinander verband, waren nur die Kinder und ein paar Hormone. Schon bald wird er merken, dass ich wirklich nicht in sein Leben passe. Garnet war an diesen Zustand gewöhnt. Noch nie hatte sie wirklich irgendwohin gehört. Sie konnte nicht davon ausgehen, dass sich ihr Leben plötzlich in ein Märchen verwandelte.
    Garnet bevorzugte natürliche Erdfarben, in ihrem Haus und praktisch überall. Nur ihr Badezimmer war ganz in mädchenhaftem Pink gehalten. Sie öffnete die Wasserhähne über der Wanne und löffelte haufenweise Badesalz mit Kokosduft hinein. Dann zündete sie zwei Vanillekerzen an, schenkte sich ein Glas Wein ein und dimmte das Licht herunter, ehe sie in das Wasser glitt. Sie nahm einen Schluck Wein, lehnte den Kopf an ein flauschiges Handtuch zurück und schloss die Augen.
    Ein aufregender Tag lag hinter ihr. Nun konnte sie endlich tief durchatmen, sich entspannen und früh schlafen gehen, um den nächsten Tag – und damit Tucker – mit einem klaren Kopf zu begrüßen.
    Kaum war ihr dieser Gedanke gekommen, da summte ihr Handy. Verwundert riss sie die Augen auf. Sie verlegte ihr Handy mehrmals am Tag. Warum musste es sich ausgerechnet in diesem Moment in Griffnähe befinden? Da lag es, auf der pinkfarbenen Badematte, neben ihrem Frotteemantel. Sie hob es hoch und sah Tuckers Namen auf dem Display.
    Die Komplikationen, die er mit seinen Liebkosungen und allem anderen hervorrief, was mit ihm zusammenhing, zählten nicht mehr als Argumente, da er eine Verletzung hatte. Deshalb hielt sie ihr Handy auch nur in Reichweite. Und aus demselben Grund nahm sie das Gespräch hastig an und verschwendete keine Zeit mit Vorreden.
    „Dein Kopf bringt dich um, ja? Ich soll kommen und Will abholen? Oder dich zum Arzt fahren? Ich hatte gehofft, dein Bruder wäre inzwischen bei dir …“
    „Ich habe Ike abgesagt. Meinem Kopf geht es bestens. Tut mir leid, dass ich so spät anrufe, aber ich wollte warten, bis beide Jungen schlafen. Ich muss mit dir über Penisse reden.“
    „Oh, natürlich .“ Garnet hoffte, dass ihr Ton lässig klang, doch sie schnellte aus dem Wasser hoch und griff nach dem Weinglas, um hastig zwei Schlucke zu nehmen. „Ich bin ja so froh, dass du damit zu mir kommst! Nicht, dass ich jemals Sexualkundeunterricht gegeben hätte, und da ich diesen Körperteil selbst nicht besitze, hätte ich eigentlich gedacht, dass du mehr darüber weißt als ich. Aber ich schwöre, dass ich mich bemühen werde, jede Frage gewissenhaft zu beantworten und …“
    Er unterbrach sie mit einem leisen kehligen Lachen. „Ich wusste genau, dass du dich darüber lustig machst.“
    Sein Lachen ließ sie von innen heraus glühen. „Na ja, das Thema mag etwas ungewöhnlich für einen Anruf um elf Uhr nachts sein, aber schieß los.“
    „Ich kann dir nicht sagen, was ich heute Nachmittag mit deinem Sohn gemacht habe, weil es sein großes Geheimnis ist, aber er hat mir eine Sorge anvertraut. Darüber darf ich reden. Es geht um sein Geschlechtsteil. Er wollte sich nicht anmerken lassen, wie besorgt er ist, aber er wollte von mir doch tatsächlich wissen, wie groß ein normaler Penis ist.“
    „Ich rede immer ganz offen über sexuelle Belange mit ihm, schon seit er noch ganz klein war. Ich hätte schwören können …“
    Tucker unterbrach sie: „Er hat mir gesagt, dass ihr über solches Zeug geredet habt. Dieser Fall liegt jedoch anders, weil du eine Frau bist. Ich glaube nicht, dass es einen einzigen Jungen auf der Welt gibt, der sich keine Gedanken über die Größe macht, lange bevor er in die Pubertät kommt.“
    Sie lehnte sich wieder ins Badewasser zurück. „Du glaubst also, dass
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