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Wie verführt man einen Prinzen?

Wie verführt man einen Prinzen?

Titel: Wie verführt man einen Prinzen?
Autoren: Sandra Hyatt
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Tapferkeit sollte. Was ging eigentlich in ihrem Kopf vor? Er musste es herausfinden. Egal was sie sagte, er musste unbedingt das Richtige tun.
    „Danni, wir müssen darüber reden.“
    „Müssen wir nicht.“ Sie schaute starr nach vorne. Er konnte nicht in ihre Augen sehen, wollte aber unbedingt wissen, was sie fühlte. Ihre Augen sagten immer die Wahrheit. „Lass uns bei dem Café anhalten, in dem wir schon auf dem Hinweg waren.“
    „Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.“ Immer noch sah sie ihn nicht an.
    „Wenn zwischen uns alles vorbei sein soll …“
    „Es muss vorbei sein.“ Auf sein „Wenn“ ging sie gar nicht erst ein.
    „Dann knüpfen wir an unsere Beziehung vor dem Ausflug in die Berge an?“
    „Ja.“
    „Ich bin dann nicht mehr dein Liebhaber, sondern ein Prinz für dich?“
    „Es ist am besten so.“
    „Wenn das so ist, dann halte beim Café an! Das ist ein Befehl. Wenn du beweisen willst, dass wir die alten Verhältnisse wiederherstellen können, dann solltest du dich besser daran halten.“
    Danni atmete tief durch, versuchte ihre Schultern zu entspannen und spreizte die Finger, bevor sie sie wieder um das Lenkrad schloss. Adam würde schon wieder zur Vernunft kommen. Sie musste nur durchatmen und weitermachen. Entweder das – oder ausflippen. Als das Café in Sicht kam, ging sie mit dem Tempo herunter und fuhr auf den Parkplatz. Ganz der gehorsame Chauffeur in Person. Nicht mehr und nicht weniger als das.
    Die Luft im Café war erfüllt von Kaffeeduft. Nur wenige Tische waren besetzt, aber als Danni und Adam eintraten, drehten alle Anwesenden die Köpfe nach ihnen um und begannen untereinander zu flüstern.
    Danni hätte sich in den Hintern treten können. Sie hatten großes Glück gehabt, dass Adam bei ihrem ersten Besuch hier von niemandem erkannt worden war. Zu hoffen, dass es ein zweites Mal gut gehen würde, war idiotisch gewesen.
    Sie versuchte sich daran zu erinnern, dass sie nichts zu verbergen hatten. Sie war der Chauffeur, der ihn von einem Urlaubswochenende in den Bergen zum Palast zurückfuhr. In den Bergen, wo sie fantastischen Sex miteinander gehabt hatten, flüsterte eine gemeine Stimme in ihr. Nein. Sie war Adams Wochenend-Chauffeur. Basta. Wenn sie es nur oft genug wiederholte, würde sie es am Ende vielleicht sogar selbst glauben. Er war ein Prinz. Sie brachte ihn zum Palast zurück. Natürlich wäre es besser gewesen, wenn sie ihre Uniform getragen hätte. Die Berufskleidung machte sie regelrecht unsichtbar. Die Leute sahen hin, aber sie sahen nur die Funktion und vergaßen die Person in der Uniform.
    Sie befürchtete, dass die Leute ohne diese Dienstkleidung in ihr die Frau sahen, die am Wochenende mit ihrem Prinzen geschlafen hatte. Sie fühlte sich anders als sonst, zufrieden, nein, vollkommen befriedigt. Konnte es sein, dass die Leute ihr das ansahen?
    Adams Nicken und sein Lächeln, das alle im Raum einbezog, sorgte hörbar für Erleichterung. Irgendwie bekam er es hin – wahrscheinlich, weil er es jahrelang geübt hatte –, verbindlich und volksnah zu wirken und gleichzeitig entmutigend. Niemand würde sich trauen, sich ihm zu nähern. Er stand vor demselben Tisch, an dem sie schon einmal Kaffee getrunken hatten, und wartete darauf, dass Danni sich setzte.
    Schnell glitt sie auf den lederbezogenen Stuhl. Adam nahm neben ihr Platz. Zu nahe neben ihr für ihren Geschmack. Sie rutschte um den Tisch herum, bis sie ihm gegenübersaß. Wie ein Chauffeur – oder ein Freund. Mit „Freund“ konnte sie leben.
    Sie bestellten Getränke bei einer überschwänglichen Kellnerin, die aussah, als ob sie gleich einen Hofknicks machen würde. Als sie gegangen war, lehnte sich Adam vor. „Vor ein paar Stunden haben wir miteinander geschlafen.“ Er sprach leise, damit niemand ihn hörte.
    Danni musste daran nicht erinnert werden. Sie musste ihn nur ansehen, um zu wissen, was sie vor ein paar Stunden getan hatten. Aber weder sie noch er sollten daran denken. Und Adam sollte schon gar nicht darüber sprechen.
    Sie wusste genau, dass sie sich etwas vormachte, wenn sie glaubte, dass sie wieder Freunde werden könnten. Jetzt nicht mehr. Nicht nach diesem Wochenende. Sie war traurig, dass sie nun beide verloren hatte: ihren Liebhaber und ihren Freund.
    In dieser kurzen Zeitspanne hatten sich die Dinge rasend schnell und unvorhersehbar entwickelt. Sie hätte das nicht zulassen dürfen. An diesem allerersten Abend, als sie sich über ihn gebeugt hatte, um ihn zu
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