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Wie im goldenen Kaefig

Wie im goldenen Kaefig

Titel: Wie im goldenen Kaefig
Autoren: Helen Brooks
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wartete. “Es hat ja nicht lange gedauert, bis du dich mit einem anderen tröstest.”
    “Du bist völlig auf dem Holzweg. Und wie kommst ausgerechnet du dazu, so mit mir zu reden?”
    “Was soll denn das heißen?”
    “Was das heißen soll?” Mit Mühe wahrte sie die Fassung. Am liebsten hätte sie ihn geschlagen. “Die Kleine, die du dir gestern Abend in dein Apartment eingeladen hattest, war wohl nur da, um Geschäftliches mit dir zu besprechen, wie?” Sie funkelte ihn zornig an.
    “Wer? Ach so, du meinst Suzy. Sie ist mit dem Mann verheiratet, mit dem ich gestern Squash gespielt habe. Ich habe mir beim Spiel den Knöchel gebrochen, und er war so nett, mich ins Krankenhaus zu fahren. Suzy ist dann später dazugestoßen. Die beiden haben darauf bestanden, mich nach Hause zu bringen und mir etwas zu essen zu machen, ehe sie mich allein gelassen haben. Andy hat mir im Bad geholfen, deshalb ist Suzy ans Telefon gegangen.”
    Marianne war sprachlos vor Überraschung. Zum ersten Mal warf sie einen genaueren Blick in das Taxi und sah den Gipsverband um Zekes Fuß. Und sie hatte Zeke gleich das Schlimmste unterstellt. Dabei hatte sie ihm vorgeworfen, dass er ihr nicht vertraue!
    “Es … es tut mir Leid.” Unglücklich sah sie ihn an. “Ich dachte …“
    “Es ist offensichtlich, was du gedacht hast, Marianne. Dein Begleiter wird ungeduldig.”
    „Er ist nicht mein Begleiter”, widersprach sie hastig. “Jedenfalls nicht so, wie du denkst. Er ist Mrs. Polinskis Sohn. Wir sind Arbeitskollegen. ” Sie sah ihm an, dass er ihr nicht glaubte.
    „Wie nett“, bemerkte er sarkastisch.
    “Wir sind bloß Freunde”, sagte sie. “Das ist alles.”
    “Sehr gute Freunde so weit ich es danach beurteilen kann, wie ihr euch angesehen habt, als ihr aus dem Supermarkt gekommen seid. Weißt du, dass er in dich verliebt ist? Ja, natürlich weißt du das”, fügte er bitter hinzu.
    “Zeke, hör doch.” Sie wusste einfach nicht, wie sie zu ihm durchdringen sollte.
    “Hast du mit ihm geschlafen?”
    “Mit ihm geschlafen?” wiederholte sie entgeistert. “Nein, natürlich nicht.” Wie konnte er so etwas fragen?
    “Aber er will dich in seinem Bett haben.” Das war eine Feststellung, keine Frage. “Ist das die Freiheit, die du suchst, Marianne? Ein großer, junger blonder Adonis, der dir willig und anbetend zu Füßen liegt?”
    Sie hielt eine wütende Erwiderung gerade noch zurück. Nur zu gut erinnerte sie sich an ihre Gefühle in der vergangenen Nacht. Eifersucht war wie eine Krankheit, die alles zerstörte. In der vergangenen Nacht und damals, als sie gedacht hatte, dass Zeke mit Liliane ein Verhältnis hätte, hatte sie am eigenen Leib gespürt, wie es war, eifersüchtig zu sein. Auf Grund seiner lieblosen Kindheit hegte Zeke zusätzlich noch vie le andere Ängste. Das verstand sie, aber sie durfte nicht aufgeben.
    “Wilmer will mich, da hast du Recht.” Sie beugte sich über das heruntergelassene Fenster des Taxis. „Er hat es mir offen gesagt, und ich habe ihm ebenso offen klargemacht, dass er keine Chance hat. Um mit einem Mann zu schlafen, muss ich ihn von ganzem Herzen lieben. So bin ich nun mal. Mein Herz gehört unwiderruflich dir. Das kann ich dir über das hinaus, was ich bereits gesagt und getan habe, nicht beweisen. Aber wenn es Jahrzehnte dauern sollte, bis du es begreifst, bist du dümmer, als ich dachte.
    Ich werde nicht auf Freundschaften verzichten, nur weil du sie als bedrohlich empfindest. Genauso wenig werde ich zu Hause versauern, obwohl ich meine Talente für einen besseren Zweck nutzen kann. Das musst du akzeptieren, wenn du möchtest, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben.” Sie sah ihn bittend an.
    “Und wenn ich das nicht kann?” fragte Zeke grimmig. Ihre Blicke trafen sich.
    “Was ist, wenn ich das nicht schaffe?” wiederholte er.
    “Dann wirst du mein Leben ruinieren, genau wie dein eigenes. Überleg es dir gut, Zeke.” Sie wandte sich ab und ging davon. Selbst als er ihr noch etwas nachrief, drehte sie sich nicht um.
    In den folgenden Tagen dachte Marianne oft an Zeke und machte sich Sorgen um ihn. Wie schlimm war seine Knöchelverletzung? Konnte er nachts schlafen?
    Aß er genug? Sie wusste, dass er es hassen würde, nicht hundertprozentig fit zu sein. Und Geduld war nicht gerade seine Stärke.
    Schließlich rief sie seine Sekretärin zu Hause an.
    “Es geht ihm gut, Mrs. Buchanan”, versicherte Sandra ihr. “Er benimmt sich wie ein Brummbär mit Kopfschmerzen, aber das
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