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Wie ein Prinz aus dem Maerchen

Wie ein Prinz aus dem Maerchen

Titel: Wie ein Prinz aus dem Maerchen
Autoren: Melissa McClone
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durchführen.“
    „Aber ich kann das!“ Sie sah um sich. Niemand lächelte. „Ich brauche eine Brille mit Drahtgestell. Natürlich werde ich sie ersetzen.“
    Einer der Ordner trat vor und reichte ihr das Gewünschte, warf ihr dabei jedoch einen missbilligenden Blick zu.
    „Danke.“ Mit wenigen Handgriffen beseitigte sie das Problem, dann stieg sie vom Kühlergrill herab. Der Fahrer warf den Motor an, legte einen Gang ein, und der Lastwagen fuhr los.
    Doch niemand jubelte oder winkte mit einer Flagge. Die Menschen ringsum schwiegen schockiert und enttäuscht. Lediglich einige Kinder lachten und klatschten in die Hände, als sich die Parade langsam wieder in Bewegung setzte.
    Isabel verstand die Welt nicht mehr! Rasch eilte sie zur Kutsche und kletterte hinein. Sie rieb die schmutzigen Hände aneinander. Nikolas, der ihr gefolgt war, reichte ihr ein Taschentuch.
    Während sie sich die Hände abputzte, sagte sie: „Ich weiß nicht, was in die Leute gefahren ist!“
    „Sie sind gekommen, um eine Prinzessin zu sehen.“ Er nahm ihr das Taschentuch wieder ab und wischte ihr damit einen Fleck vom Kinn. „Stattdessen finden sie eine Frau vor, die sich nicht einmal die Mühe macht, ihnen zu Ehren ihre Kleidung in Ordnung zu halten, die schmutzige Hände und abgebrochene Fingernägel hat. Sie fühlen sich von dir betrogen und respektlos behandelt.“
    Tief betroffen errötete sie. „Ich wollte sie für mich gewinnen, indem ich ihnen helfe.“
    „Dann hättest du besser die Zeit, in der der Wagen repariert wird, dazu genutzt, mit den Leuten am Straßenrand zu sprechen. Du hättest Anweisungen erteilen können, was zu tun ist, statt die Reparatur selbst durchzuführen.“
    Beschämt senkte sie den Blick. „Das hättest du mir vorher sagen müssen!“
    „Du hast mich nicht zu Wort kommen lassen, und ich bezweifle, dass du auf mich gehört hättest.“
    Starr vor Scham saß sie da, dennoch lächelte und winkte sie unaufhörlich den Dorfbewohnern entlang der Strecke zu, die ihre freundliche Geste nicht erwiderten.
    „Du bist keine einfache Bürgerin mehr, sondern die Kronprinzessin von Veronia. Fang endlich an, dich entsprechend zu benehmen“, fuhr Nikolas fort.
    Während sie einem kleinen Jungen, der auf den Schultern seines Vaters ritt, einen Handkuss zuwarf, dachte sie über seine Worte nach. Plötzlich begriff sie: „Du wirst mich nie als die Automechanikerin Izzy Poussard akzeptieren!“
    „Lass die Vergangenheit ruhen und tu den nächsten Schritt!“
    „So wie du Veronia modernisieren willst, ohne an euren altmodischen Ansichten zu rütteln?“
    „Das dauert seine Zeit. Ich weiß, was das Land braucht.“
    Sogleich fiel ihr der Erbe ein, den sein Vater gefordert hatte, und sie sah ihren schlimmsten Verdacht bestätigt: Nikolas war nicht mit ihr in die Flitterwochen gefahren, um sie besser kennenzulernen, sondern einzig und allein, um für Nachwuchs zu sorgen. Kein Wunder, dass er sich ihr im Schlafzimmer so hingebungsvoll widmete.
    Ihre Ehe war von Anfang auf einer Lüge aufgebaut!
    „Du willst gar keine Frau“, warf sie ihm vor. „Dir geht es einzig und allein um ein Baby. Du hast mir versprochen, ehrlich zu mir zu sein, aber du bist keinen Deut besser als dein Vater!“
    Auf dem Heimweg fiel zwischen ihnen kein weiteres Wort mehr. Schweigen stand zwischen ihnen wie eine unüberwindbare Mauer.
    Nikolas war wütend, frustriert und verletzt. Gleichzeitig hatte ihn ein undefinierbares Unbehagen ergriffen. Ehe er sich wieder mit Isabel auseinandersetzen konnte, musste er mit seinen eigenen Gefühlen ins Reine kommen.
    Im Schloss angekommen, eilte Isabel ins Schlafzimmer, ohne auf ihn zu warten. Er folgte ihr und schloss die Tür hinter sich.
    Mit Tränen in den Augen sah sie ihn an. „Es war alles ein großer Fehler!“
    Erleichtert atmete er auf. Sie begriff, dass sie ihn enttäuscht hatte! Das erklärte auch ihr Verhalten. „Entschuldige dich per Brief im Dorf für dein unangebrachtes Benehmen.“
    „Ich meine nicht die Parade, sondern unsere Ehe!“
    In diesem Moment kochten seine Emotionen über, und er explodierte förmlich. „Sprichst du von der Ehe, in der ich gefangen bin?“
    „Ich habe dich nicht gebeten, mich zu heiraten.“
    Ihre Worte verletzten ihn, und er war kaum mehr in der Lage, klar zu denken. „Wir kennen uns erst seit wenigen Wochen, und du wusstest, dass wir nicht aus Liebe heiraten.“
    „Dass du keine Liebe wünschst, hast du mir deutlich zu verstehen gegeben!“
    „Soll ich
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