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Wie ein Film (German Edition)

Wie ein Film (German Edition)

Titel: Wie ein Film (German Edition)
Autoren: Christiane W. Kasmir
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dabei und schreiben.“
    „Hm, also eigentlich sollte mein Mitspracherecht so groß als möglich sein. Es wäre nicht gerade prickelnd, wenn die meine Geschichte total verhunzen. Wann müsste ich denn frühestens mit der Fertigstellung des Drehbuchs rechnen?“
    „So in ca. vier bis sechs Monaten, wurde mir gesagt. Dann würdest du ein Exemplar zum Gegenlesen bekommen und hättest die Möglichkeit, Korrekturen vorzunehmen. Die sollten dann aber auch in zwei bis drei Wochen fertig sein, meinten die Leute.“
    In vier bis sechs Monaten wäre sie bestimmt einen weiteren Schritt von Jennifer entfernt. Also konnte sie es wagen, die Korrektur vorzunehmen. Gleich, nachdem sie aus L.A. zurückgekommen war, hatte sie ihr Buch „One Last Cry“ aus ihrem Bücherregal verbannt. Nicht einmal das Buch zu sehen konnte sie ertragen. Zu viele Erinnerungen waren damit verbunden.
    „Das schaffe ich. Also hol das Beste für mich heraus, ja? War es das, oder müssen wir noch mehr besprechen?“
    „Nö, das war`s.“ Luca nippte an ihrem Glas und beobachtete Steffi ganz offensichtlich über den Rand hinweg.
    „Was?“, fragte die mit großen Augen.
    „Wie geht es dir, Kleines? Kommst du klar?“
    Wenn Luca so mit ihr redete, mit dieser ruhigen mitleidigen aber so ehrlichen Stimme, könnte Steffi sofort wieder anfangen zu heulen. Deshalb musste sie erst einmal einen tiefen Schluck aus ihrem Glas nehmen, bevor sie antworten konnte.
    „Halte mich wacker“, war ihre knappe Antwort. An Lucas Gesichtsausdruck konnte sie sehen, dass ihr diese Antwort nicht reichte.
    „Na ja, was soll ich sagen? Es gibt für alles ein erstes Mal. Dies hier ist mein erster richtiger Liebeskummer. Mensch, ich hätte nie gedacht, dass das so schlimm sein kann.“ Ein Schatten zog über Steffis Gesicht. Leise fuhr sie fort.
    „Sie fehlt mir. Wenn ich abends im Bett liege und zur Ruhe komme, sehe ich ihr Gesicht vor mir. Manchmal kann ich sie sogar riechen und spüren, verrückt was? Mein Magen rebelliert immer noch. Vor zwei Tagen war ich bei meiner Ärztin, weil ich dachte, ich hätte mir vielleicht einen Virus eingefangen. Weil doch diese ewige Kotzerei nicht aufhören wollte. Aber da ist nix. Bin kerngesund. Die Ärztin sagte, es hat gewiss mit meinem Liebeskummer zu tun. Wenn ich den einigermaßen überwunden habe, wird sich auch mein Magen wiederberuhigen. Dann hat sie mir noch so ein komisches Zeugs gegeben, was ich täglich nehmen soll. Ist homöopathisch. Schmeckt zum Gruseln, soll aber helfen. Weißt du“, Steffi stockte kurz und rang um Fassung. Die Tränen stiegen wieder auf. „Ich stelle mir immer wieder die Frage, ob ich dableiben und um sie hätte kämpfen sollen? Oder zumindest noch einmal zu ihr fahren, um mit ihr zu reden. Vielleicht war ja doch noch nicht alles kaputt zwischen uns. Aber ich finde keine Antwort“, sagte Steffi leise mit gesenktem Blick. „Auf gar nichts. War ich nur ein Spiel, ein netter One Night Stand? Habe ich ihr überhaupt irgendetwas bedeutet? Diese Gedanken quälen mich. Verdammte Scheiße. Du kannst dir nicht vorstellen wie froh ich bin, wenn dieser ganze Bockmist vorbei ist.“
    „Die Zeit heilt alle Wunden. Das ist zwar ein ziemlich ausgenudelter Spruch, aber er stimmt. In ein paar Monaten wird deine Welt wieder in Ordnung sein. Dann wirst du es überwunden haben.“
    „Dein Wort in aller Göttinnen Gehörgang! Glaube mir, im Moment habe ich die Nase von Frauen gestrichen voll. Die sollen sich bloß von mir fernhalten.“
    „Auch du wirst dich wieder verlieben, Steffi. Dann wird dir das alles hier nur noch wie ein böser Traum vorkommen. Weit weg und unwirklich.“ Luca nahm Steffis Hand und tätschelte sie leicht.
    In diesem Punkt konnte sie Luca nicht zustimmen. Sie glaubte nicht daran, sich noch einmal zu verlieben. Doch das sagte sie nicht, Luca hätte sich nur unnötige Sorgen gemacht.
    „Ist dir so etwas auch schon einmal passiert?“, wollte Steffi wissen. „Also, ich meine, hast du auch schon mal eine Frau geliebt und diese Liebe wurde nicht erwidert? Nicht so ein schwächliches anhimmeln, sondern richtig Liebe?“
    Luca verschluckte sich. Mit solch einer Frage hatte sie nun überhaupt nicht gerechnet. Steffi sah Luca nur fragend an und schien deren Verlegenheit nicht zu bemerken.
    „Tja, also, weißt du, ja, so was hat doch nun wirklich schon jeder mal erlebt“, versuchte Luca sich herauszuwinden.
    „Erzähl mal!“ Steffi ließ nicht locker. „Ging es dir da genauso dreckig wie mir jetzt.
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