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Wie ein Film (German Edition)

Wie ein Film (German Edition)

Titel: Wie ein Film (German Edition)
Autoren: Christiane W. Kasmir
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einen Weg finden“, murmelte sie vor sich hin. Da war es, das Hotel. Jennifer stellte ihr Auto ab und rannte so schnell sie konnte zum Empfang.
    „Ich möchte zu Stefanie Martens. Ist sie auf ihrem Zimmer?“ Die junge Frau tippte wild auf ihrem Computer herum und fand die gewünschte Information nicht, weshalb sie noch einmal von vorne anfangen musste. Ungeduldig klopfte Jennifer mit ihren Fingern auf den Tresen. Wie lange dauerte das denn? Sie hätte besser gleich hoch laufen sollen. Aber endlich, die gute Frau hatte es doch noch geschafft.
    „Es tut mir leid. Aber Miss Martens hat bereits vor vier Tagen ausgecheckt und ist abgereist.“
    Alle Farbe wich Jennifer aus dem Gesicht. Ihr wurde schwindelig. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.
    „Sind Sie sicher? Sehen Sie doch bitte noch einmal nach!“ Wieder trommelte die Frau auf den Tasten herum und wieder gab es erst Schwierigkeiten, doch dann sah sie Jennifer entschuldigend an und zuckte mit den Schultern.
    „Tut mir leid. Miss Martens wohnt hier nicht mehr. Entschuldigen sie, kann ich ihnen helfen?“ fragte sie irritiert, als Jennifer zu schwanken anfing.
    Sie murmelte nur ein schwer verständliches „Nein danke“ und torkelte hinaus.
    Steffi war weg!
    Abgereist!
    Wieder in Deutschland?
    Was sollte sie nur tun?
    Sie hatte alles vermasselt!

Steffi saß im „Cruso“ und wartete auf Luca. Auch wenn es ihr nicht wirklich besser ging, konnte sie zumindest ansatzweise wieder etwas klar denken. Daher wollten sie mal wieder ein paar geschäftliche Angelegenheiten besprechen. Deshalb hatten sie abgemacht, sich schon eine Stunde eher zu treffen, bevor dann der Rest der Clique zu ihnen stoßen sollte.
    Steffi sah sich im Cruso um.
    Seit Jahren war das hier ihre Stammkneipe. Das „Cruso“ gehörte einem älteren Schwulenpaar, die mit unglaublich viel Charme diesen Treffpunkt für Lesben und Schwule führten. Steffi fühlte sich hier immer wieder aufs Neue total wohl. Die schweren Holztische mit passenden Stühlen und Bänken, das etwas schummrige Licht und die leise Musik machten einfach Atmosphäre. Außerdem war die Lasagne nach altem Hausrezept einfach göttlich.
    Sie hätte Jennifer gerne hierher mitgenommen.
    Jennifer!
    Steffi seufzte.
    „Na du Träumerin. Wo steckst du mit deinen Gedanken?“ Luca gab Steffi lächelnd einen Kuss und setzte sich ihr gegenüber.
    „Wenn ich ehrlich sein soll, bei Jennifer. Wir hatten abgemacht, dass sie mal das „Cruso“ kennen lernen sollte. Irgendwann einmal. Na ja, Schnee von gestern. Aber, wie geht es dir? Alles im grünen Bereich mit Franziska?“ Steffi blinzelte Luca verschwörerisch zu.
    „Ja, alles bestens. Franziska ist toll! Vielleicht können wir uns demnächst mal zu dritt treffen. Ich möchte euch gerne miteinander bekannt machen.“
    „Klar, würde mich freuen. Dann kann ich auch mal sehen, ob sie überhaupt gut genug für dich ist.“
    „Oh, Steffi! Fang bloß nicht an Franziska von oben bis unten zu inspizieren. Ihr sollt euch nur kennen lernen, ein Vorführen sollte das eigentlich nicht werden!“ Luca sah Steffi warnend an.
    Die musste lachen.
    „Aber ich werde sie doch nach ihrem Beruf und ihren Eltern fragen dürfen, oder? Außerdem ist es wichtig, ob sie genug verdient, um dich versorgen zu können. So etwas muss ich schon wissen.“
    „Untersteh dich. Oder wir sind die längste Zeit Freundinnen gewesen.“ Doch auch Luca musste jetzt lachen. Sie wusste, Steffi würde sich niemals so daneben benehmen.
    „Aber jetzt genug von mir. Lass uns mal eben ein paar Sachen klären, okay? Kann ich davon ausgehen, dass du momentan kein allzu großes Interesse daran hast, mit Fragen zu dem Filmprojekt behelligt zu werden?“
    „Da liegst du völlig richtig.“ Das war nun wirklich das allerletzte, was sie gebrauchen konnte. Es fiel ihr schon so schwer genug, nicht ständig an Jennifer zu denken.
    „Also, gut“, sagte Luca, ganz die Geschäftsfrau. „Aber es liegen trotzdem einige Sachen an.“
    „Da verlasse ich mich wie immer ganz auf dich. Du hast volle Entscheidungsgewalt, Luca. Ich vertraue dir, du wirst schon nicht irgendetwas anstellen, was mich in den Ruin oder so treiben könnte.“
    „Gut, aber trotzdem gibt es etwas, was direkt von dir erledigt werden muss. Möchtest du ein Mitspracherecht in punkto Drehbuch haben? Und wenn ja, wie viel möchtest du mitbestimmen können? Es wäre gut, wenn du dich dahingehend schnellstens entscheidest. Die Drehbuchautoren sitzen schon fleißig
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