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Wie ein Film (German Edition)

Wie ein Film (German Edition)

Titel: Wie ein Film (German Edition)
Autoren: Christiane W. Kasmir
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sie auf etwas unsanfte Weise zurück in die Realität. Wer konnte das sein? Ach richtig, jetzt fiel es ihr wieder ein. Nadine wollte doch vorbeikommen. Das da an der Tür würde bestimmt sie sein. Steffi speicherte noch einmal alles Geschriebene ab und ging zur Tür. Auf dem Weg dorthin sah sie flüchtig auf die Uhr. Über zwei Stunden hatte sie jetzt am Computer gesessen und geschrieben. Steffi musste grinsen. Das war typisch Nadine. Wenn sie sagte, sie kommt in zwei Stunden und vierzig Minuten vorbei, dann kommt sie auch in zwei Stunden und vierzig Minuten. Nicht in drei Stunden, nicht in zwei Stunden, nein, zwei Stunden und vierzig Minuten.
    Mit einem heftigen Ruck zog Steffi die Tür auf, stemmte ihre Hände in die Seiten, lehnte ihren Oberkörper nach hinten und brüllte mit furchtbarstem, amerikanischen Akzent: „Hey Baby! Pünktlich wie immer. Hast `’nen Wecker im Arsch? Oder ... “
    Steffi blieb der Rest im Halse stecken. Nadine war nicht allein! Neben ihr stand eine junge, recht hübsche Frau und sah sie skeptisch grinsend an.
    „Ups!“
    Pause.
    „Ups? Ist das alles was dir jetzt einfällt? Du blamierst uns beide hier zu Tode und alles was dir einfällt ist „Ups“? Himmel!“ Nadine schien wirklich unangenehm berührt zu sein.
    „Tut mir leid!“
    „Musst du immer so peinlich sein?“
    „Also, dieses „immer“ ist jetzt aber übertrieben!“
    „Hast du eine Ahnung!“
    „Wie wäre es, wenn du uns erst einmal miteinander bekannt machst, bevor du deiner Freundin die Augen auskratzt?“ Belustigt sah diese fremde Frau von Steffi zu Nadine und wieder zurück.
    „Entschuldige bitte! Darf ich vorstellen“ und damit sah Nadine mit gespielt bösem Blick zu Steffi „diese verrückte Frau hier ist meine beste Freundin, Stefanie Martens. Und dies ist Katrin Schäfer, meine Trainerin aus dem Fitnesscenter. Sie ist ein großer Fan von dir - was ich ehrlich gesagt nicht so ganz nachvollziehen kann - und wollte dich unbedingt mal kennen lernen. Also dachte ich mir, ich bringe sie einfach mit. Aber, nach diesem peinlichen Auftritt gerade, hast du jetzt bestimmt einen von deinen drei Fans verloren.“
    Steffi grinste etwas beschämt und gab Katrin die Hand.
    „Tut mir leid. Normalerweise bin ich ganz vernünftig und sittsam.“
    „Ich habe wirklich schon schlimmeres und vor allem, peinlicheres erlebt“, lachte Katrin und nahm Steffis Hand. Was für ein wunderbares Lachen sie hatte, dachte Steffi, kaum den Blick von Katrin nehmend. Der Mund war das, worauf Steffi bei Frauen immer als erstes achtete und was sie am meisten faszinierte.
    Eine Mundfetischistin, sagten ihre Freundinnen immer. Sie schenkte Katrin ihr bezauberndstes Lächeln, und schon warjeglicher peinlicher Auftritt vergessen! Nadine beobachtete diese Szene mit einem kleinen, wissenden Lächeln.
    „Begrüßt du mich vielleicht auch, oder soll ich wieder gehen?“, fragte sie Steffi mit einem breiten Grinsen.
    „Nein, natürlich nicht! Komm her Ziege, und lass dich drücken!“
    Steffi nahm Nadine in die Arme und drückte ihr einen dicken Schmatz auf die Wange. Dann standen die drei Frauen da, schweigend, während Steffi Katrin weiterhin anlächelte. Nadine wippte unruhig auf ihren Füßen.
    „Ähm, Steffi“, sagte sie, mit erwartungsvollem Blick auf ihre Freundin. „Was meinst du, dürfen wir reinkommen, oder sollen wir die ganze Zeit hier vor der Tür stehen bleiben?“
    „Oh! Natürlich, entschuldigt. Wie peinlich, kommt doch herein! Wollt ihr was trinken?“ Steffi musste immer wieder zu Katrin sehen. Dieses Lächeln, dieser Mund, hatten es ihr vollkommen angetan. Der konnte bestimmt wunderbar küssen. Ob sie wohl auch lesbisch war? Steffi nahm sich vor, Nadine bei Gelegenheit unbedingt danach zu fragen. Während Nadine und Katrin ins Wohnzimmer schlenderten und sich dort setzten, holte Steffi schnell das von beiden gewünschte Mineralwasser.
    „Wie kommst du mit deinem neuen Buch voran?“, rief Nadine ihr aus dem Wohnzimmer zu.
    „Ganz gut so weit“, antwortete Steffi und streckte den Kopf aus der Küchentür. „Wollt ihr Eis ins Wasser?“
    „Worüber schreibst du denn gerade?“, wollte Katrin wissen, als Steffi mit einem Tablett bepackt zurück kam und sich ihr gegenüber setzte. „Oh, darf ich dich überhaupt duzen?“
    Mit diesem Lächeln darfst du bei mir alles, Süße, seufzte Steffi in sich hinein.
    „Natürlich kannst du mich duzen, um erst einmal die eine Frage zu beantworten. Tja, und auf die andere möchte ich
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