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Wie ein Film (German Edition)

Wie ein Film (German Edition)

Titel: Wie ein Film (German Edition)
Autoren: Christiane W. Kasmir
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Hintergrund konnte Steffi lautes Klopfen und das Brummen irgendwelcher Maschinen hören. Was genau das aber war, ließ sich beim besten Willen nicht herausfinden.
    „Du, Nadine“, schrie sie. „Ich verstehe dich kaum. Es ist so laut bei dir. Also, von mir aus kannst du gleich vorbeikommen. Ich bin jetzt zu Hause. So in zweieinhalb Stunden also?“
    „Ja, genau, in
zwei Stunden und vierzig Minuten“,
betonte sie noch einmal. „Es ist so laut, weil ich hier gerade auf einer Baustelle bin...“ „Das hätte ich jetzt nie erraten!“ unterbrach Steffi sie in ironischem Ton.
    „Ha, ha! Lustig wie immer, was? Die Baustelle befindet sich in deiner Nähe, und sobald ich hier fertig bin komme ich zudir. Bis gleich dann! Ich freue mich! Bye bye.“ Und schon war die Verbindung unterbrochen. Steffi guckte ihren Hörer mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    „Bye bye, Nadine! Es war mal wieder eine absolute Bereicherung mit dir zu reden.”
    Steffi kannte Nadine seit ungefähr vier Jahren. Die beiden hatten sich auf einer Party kennen gelernt und waren sich -trotz ihrer Unterschiedlichkeit, Steffi war das
organisierte Chaos
während der Name Nadine Bauers im Duden direkt neben
perfekte Organisation
stand - sofort total sympathisch.
    Nadine war eine absolute Karrierefrau. Sie hatte ihre Leidenschaft, Architektur, studiert, als beste ihres Jahrgangs abgeschlossen und in einem renommierten Architekturbüro angefangen. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie sich in der Branche einen Namen gemacht und war äußerst gefragt. Doch trotzdem hatte sie die Zeit, eine sehr glückliche Beziehung zu führen. Sie war schon seit acht Jahren mit Carola liiert und sehr glücklich mit ihr. Manchmal beneidete Steffi die beiden um ihr Glück. Sie fragte sich dann, ob sie wohl jemals eine Frau treffen wird, mit der sie leben wollte und mit der sie nach vielen Jahren Beziehung auch noch so glücklich war wie Nadine und Carola.
    Sie hatte in ihrem Leben schon viele Frauen kennen gelernt und nie war die richtige dabei. Es gab Momente, in denen sie dachte, sie würde vielleicht niemals die große Liebe treffen.Vielleicht gab es ja den berühmten Deckel für ihren Topf gar nicht. So was sollte es doch auch geben. Nadine sagte dann immer, sie solle die Hoffnung nicht aufgeben. Allerdings dürfte sie ihre Ansprüche auch nicht so hoch stecken, schließlich sei niemand perfekt. Sie wäre viel zu wählerisch, keine Frau könnte es ihr recht machen. Die Frau, die ihren Vorstellungen auch nur annähernd entsprechen würde, müsste nämlich erst noch gestrickt werden.
    Steffi sah das überhaupt nicht so. Sie hatte nicht ständig etwas an den Frauen auszusetzen. Es fehlte einfach immer das gewisse Etwas, diese berühmten Schmetterlinge im Bauch.
    Ihre Gefühle für eine Frau waren nie so explosiv, als das sie hätte Bäume ausreißen können oder tanzend und singend durch die Straßen laufen oder ... na ja, das, was man eben so machte, wenn man verliebt war. Aber der Grund, dass dem noch nie so war, lag doch nicht an einem zu hoch gesteckten Traumbild. Oder etwa doch?
    „Nein, auf gar keinen Fall“, versuchte sie sich zu beruhigen und glaubte auch fest an das von ihr Gesagte. So wie immer, und bloß nicht weiter darüber nachdenken. Sie ging zum Fernseher und schaltete ihn aus. Die Zeit, bis Nadine kommen wollte, würde sie noch einigermaßen sinnvoll nutzen und sich an den Computer setzen um an ihrem neuen Roman zu arbeiten. Das Schreiben war ihre große Leidenschaft, auch wenn es manchmal so aussah, als ob sie dies ziemlichschlampig angehen würde. Aber sobald sie auf dem Bildschirm die ersten Wörter sah, begab sie sich auf eine Reise in eine andere Welt. In eine Welt, die von ihr geschaffen wurde.
    Kaum saß sie an ihrem Schreibtisch mit eingeschaltetem Computer, schweiften ihre Gedanken zu Luca und ihrem merkwürdigen Verhalten vom Vormittag. Was es mit diesem mysteriösen Anruf auf sich hatte, interessierte Steffi wirklich brennend. Sonst hatte sie Luca immer zum Reden gebracht. Mal ganz davon abgesehen, war Luca auch nie in der Lage, Geheimnisse für sich zu behalten. Irgendetwas war diesmal jedoch anders. Es musste was absolut wichtiges sein, wenn sogar Luca es schaffte, den Mund zu halten. Und Steffi war wirklich superneugierig auf das, was Luca ihr am Abend erzählen würde.
    Steffi schüttelte den Kopf um ihn wieder frei zu bekommen und konzentrierte sich auf die Geschichte, die dort vor ihren Augen und durch ihre Gedanken anfing zu
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