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Wie angelt man sich einen Earl

Wie angelt man sich einen Earl

Titel: Wie angelt man sich einen Earl
Autoren: Caitlin Crews
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eine weitere, und niemand von ihnen sagte einen Ton. Erhobenen Hauptes stand Angel einfach nur da und hielt sich aufrecht. Denken konnte sie nicht und auch nicht fühlen, dafür war später noch Zeit. Was hätte sie dafür gegeben, diese grauenhafte Situation wie gewohnt mit einem Lächeln oder ein paar lockeren Sprüchen aufzulösen, doch das schien unmöglich.
    Trotzdem wandte sie den Blick nicht von der starren, hochgewachsenen Gestalt, von den harten, geliebten Gesichtszügen, dem kraftvollen Körper, der ihr in den letzten Wochen so unglaubliche Wonnen beschert hatte. Sie wollte ihn immer noch. Sie brauchte Rafe wie die Luft zum Atmen.
    „Ich muss da wohl etwas missverstanden haben, denn ich hielt unsere Heirat bisher für einen einvernehmlichen Pakt, der von uns beiden gewollt und gewünscht ist“, sagte sie so ruhig und gelassen wie möglich.
    „Ach ja, die Heirat !“ Er spie das Wort, das für die meisten Liebenden eine ganz besondere Bedeutung hatte, förmlich aus. „Und was für eine! Schlimm genug, dass ich erbärmliche Kreatur gezwungen bin, mir eine Frau zu kaufen, die mich nur akzeptiert, um ihren Schuldenberg loszuwerden. Was für ein Tausch! Was für ein Paar! Geradezu anrührend, findest du nicht auch?“
    „Was für ein trauriges und brutales Statement“, entgegnete Angel ruhig. „Und all das nur, weil ich dir meine Liebe gestanden habe? Findest du nicht, dass du ein wenig überreagierst?“
    „Ich will deine Liebe nicht!“, herrschte er sie an. Angel zuckte nicht zurück, als Rafe ihr bedrohlich nahe kam. Angesichts seiner finsteren Miene hätte sie vor ihm Angst haben müssen, aber so war es nicht. „Ich will deine Ergebenheit, deinen Körper. Und ich will Erben, mehr nicht!“ Abrupt wandte er sich um und wäre sicher gegangen, wenn sie ihn nicht mit einem scharfen Wort zurückgehalten hätte
    „Nein!“ Der schneidende Ton schien in der Luft zu hängen und hallte in Angels Kopf nach wie ein Echo.
    Ganz langsam drehte Rafe sich um. „Das ist nicht verhandelbar“, warnte er sie.
    „Du kannst deine abstrusen Forderungen so laut herausposaunen, wie du willst“, erklärte seine Frau anscheinend gelassen, „es wird nicht funktionieren.“
    „Wir haben eine Abmachung getroffen!“
    Angel zuckte achtlos mit den Schultern. „Die ist mir egal.“ Angesichts seiner verblüfften Miene durchströmte sie eine belebende Wärme, die ihr Mut und neue Kraft gab. „Ich weiß, dass du etwas für mich empfindest, Rafe, ob du es nun leugnest oder nicht.“
    „Was ich empfinde, ist ein rein sexuelles Verlangen! Lust … Begierde, wenn du das besser verstehst, mehr nicht! Und eine immense Erleichterung, dass es mir erspart geblieben ist, dich auf dem üblichen Weg einzuwickeln, was ich hätte tun müssen, wenn du nicht so unter Druck gestanden hättest und so schamlos gewesen wärst, dich mir in einem klaren Tauschhandel anzubieten.“
    Verzweifelt sagte sie sich, dass nichts zählte, was Rafe in diesem Zustand von sich gab. Dass es sie nur verletzen und vernichten konnte, wenn sie es zuließ. Und das würde sie nicht tun … niemals! Zum Glück war sie immer noch in der Lage, sich aufrecht zu halten und zu lächeln, auch wenn das nur ein schwacher Trost war. „Ich weiß, dass es nicht so ist …“
    Dafür erntete sie ein höhnisches Lachen. „Dann sag mir doch, was es ist, das du an mir liebst, Angel …“ Plötzlich war seine Stimme nur noch ein heiseres Flüstern, das ihr kalte Schauer über den Rücken jagte. „Ist es mein attraktives Gesicht? Oh, ja, ich weiß genau, wie anziehend, wie unwiderstehlich der Anblick ist! Oder ist es das Monster, das du hinter dieser Fratze erahnst? Das immer noch auf dieser schönen Erde lebt, während alle seine Freunde in die Luft gesprengt wurden. Ist es das, was dich reizt und was du liebst? Oder ist es einfach nur mein attraktives Bankkonto?“
    „Hör auf damit!“, stieß sie erstickt hervor und wusste nicht, ob es ihr oder sein Schmerz war, der ihr den Atem verschlug.
    Plötzlich stand er so dicht vor ihr, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spürte. „Mal ganz realistisch … was, glaubst du, sollte ein Mann für eine Frau empfinden, die sich von ihm hat kaufen lassen ? Die ihm bei der ersten Begegnung eröffnet hat, sie suche einen reichen Mann, der sie heiratet und ihre Schulden übernimmt? Jeder im Ballsaal wäre dir recht gewesen, ich war der Glückliche , den es getroffen hat. Verzeih, aber Liebe ist wahrlich nicht das Wort, das mir in diesem
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