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Wie angelt man sich einen Earl

Wie angelt man sich einen Earl

Titel: Wie angelt man sich einen Earl
Autoren: Caitlin Crews
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bist einverstanden?“
    „Wir haben einen Deal, Angel Tilson“, bestätigte Rafe, „und können heiraten, wann immer es dir passt.“
    Sie fühlte den inzwischen schon vertrauten heißen Schauer und eine unbestimmte Vorahnung, die ihr Herz flattern ließ wie einen Vogel im viel zu engen Käfig. Ich wäre viel besser mit einem älteren und weniger gefährlichen Kandidaten dran, den ich mit einem Lächeln oder Stirnrunzeln manipulieren oder dirigieren könnte! dachte Angel in einem Anflug von Panik. Aber das wäre dann nicht Rafe McFarland.
    Wenn sie auch nur einen Funken Verstand und Selbsterhaltungstrieb hätte, würde sie jetzt einen Rückzieher machen. Doch sie konnte sich nicht rühren.
    „Du wirkst ziemlich ängstlich.“ Rafe hob die zerstörte dunkle Braue. „Willst du einen Rückzieher machen?“
    „Niemals!“, wehrte sie rasch ab. „Aber ich finde, die Situation schreit förmlich nach einer besonderen Geste, findest du nicht? Wie wäre es mit einem Kuss?“
    „Einem Kuss …“ Seine Stimme schien auf einmal nicht mehr ihm zu gehören. „Dies ist doch kein Märchen, Angel.“
    „Dann musst du auch keine Angst haben, dich in einen Frosch zu verwandeln“, neckte sie ihn.
    In Rafes Augen loderte ein heißes Feuer. „Wie du willst.“ Er nahm seine Hand von ihrer und hob ihr Kinn mit seinen langen Fingern, als gehörte ihm ihr weicher Mund, noch bevor er ihn gekostet hatte. Und dann beugte er den Kopf und eroberte die Lippen seiner zukünftigen Frau.
    Es war ein eindringlicher Kuss, fordernd und besitzergreifend. Für Angel fühlte er sich an wie ein glühend heißes Brandzeichen. Ein unerwarteter Sturm der Gefühle erfasste sie, ließ jeden Nerv in ihr erzittern und erfüllte sie mit einer fatalen Schwäche, die sie gegen ihren Willen an Rafes breite Brust sinken ließ.
    Abrupt und viel zu früh zog er sich plötzlich zurück.
    Nur langsam kehrte Angel in die Wirklichkeit zurück und erinnerte sich daran, wo sie waren. Und wer sie waren!
    Heiße Röte bedeckte ihre Wangen. Sie fühlte sich ertappt, bloßgestellt und schrecklich verletzlich unter seinem sengenden Blick. Rafe ließ ihr Kinn los, und sie lehnte sich kraftlos gegen die kühle Marmorsäule – aus Angst, ihre Beine könnten unter ihr nachgeben. Dann hob sie die Hand und betastete ihre Lippen mit bebenden Fingern wie eine prüde Jungfrau.
    Hatte er sie wirklich … so geküsst? Und bebte sie tatsächlich am ganzen Körper wie ein alberner Teenager nach dem ersten Kuss?
    Als sie zögernd den Blick hob, sah sie Rafe McFarland, Lord of Kisses und ihr zukünftiger Ehegatte, zum ersten Mal breit lächeln.

3. KAPITEL
    Dieses Lächeln war es, unerwartet und ansteckend. Es erhellte und belebte sein vernarbtes Gesicht auf eine Weise, die Angel einfach nicht vergessen konnte. Auf ihrem Flug zurück nach London und zurück in die Realität malte sie sich die Szene immer wieder aufs Neue aus. Genau wie den Kuss, den sie noch auf ihren Lippen zu spüren glaubte und der sie, selbst in der Erinnerung, mit wohliger Wärme erfüllte.
    Es war nur der Überraschungseffekt, sagte Angel sich streng. Denn was sollte es sonst sein, da ihre Beziehung nichts mit Leidenschaft oder gar Liebe zu tun hatte? Hier ging es einzig und allein um Geld. Sein Geld und ihre Bedürftigkeit.
    Mach dir nichts vor! warnte sie eine Stimme tief in ihrem Innern. Du hast wohl die dritte Komponente in diesem Deal vergessen: deinen Körper!
    „Hier ist meine Kontaktadresse“, hatte Rafe in geschäftsmäßigem Ton gesagt, während sie nach Allegras Verlobungsparty mit einer Luxuslimousine in ihre reservierten Hotels chauffiert wurden.
    Angel gefiel die markante, männliche Handschrift. Neugierig studierte sie jeden einzelnen Buchstaben, als könnte ihr das Schriftbild Aufschluss über den Charakter des Verfassers geben. Als Rafe ihr das Kärtchen überreichte, war kein Anflug des Lächelns zu sehen, das sie so verzaubert hatte. Ob es vielleicht nur in ihrer Einbildung existierte?
    „Wenn die Wirkung des royalen Santina-Champagners verflogen ist, überlegst du es dir ja vielleicht noch mal“, hatte er beiläufig hinzugefügt. Sein ruhiger, fast desinteressierter Blick machte das Ganze nur noch schlimmer.
    „Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen.“ Etwas anderes fiel ihr angesichts ihrer brisanten Situation als Entgegnung nicht ein. Dabei waren Rafes Einwände absolut nachvollziehbar und vernünftig. Doch das Einzige, was Angel empfand, als sie neben ihm im schützenden
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