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Wetten, du küsst mich!

Wetten, du küsst mich!

Titel: Wetten, du küsst mich!
Autoren: METSY HINGLE
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doch die Besprechung mit dem Küchenpersonal.“
    „Danke, Penny. Sag ihnen, ich komme gleich.“
    Jack hatte genau beobachtet, welche Blicke die beiden Frauen austauschten. Sein Gespür sagte ihm, dass es nicht um eine simple Dienstbesprechung ging. Wahrscheinlich ging es um größere Probleme – wovon das Hotel in den letzten Jahren mehr als genug gehabt hatte. So schön das Contessa auch war – und so viel Gewinn er damit zu erzielen gedachte –, der Zahn der Zeit hatte heftig an dem alten Gebäude genagt. Es musste dringend renoviert werden, um nicht irgendwann zusammenzufallen. Er wollte dem Hotel wieder zu seinem früheren Glanz verhelfen, es profitabel machen – mit oder ohne Laura Spencers Hilfe.
    Sie erhob sich von ihrem Schreibtisch. „Wie Sie hören, Mr. Hawke, die Pflicht ruft. Ich betrachte unser Gespräch als beendet.“
    Ein Hinauswurf, wenn auch ein formvollendet formulierter. So eine Dreistigkeit hatte sich ihm gegenüber schon lange niemand mehr erlaubt – erst recht niemand in eindeutig schlechterer Position. Halb verärgert bewunderte er doch ihren Kampfgeist. „Miss Spencer, ich schlage vor, Sie lassen die Unterlagen von Ihren Anwälten prüfen.“
    „Das werde ich.“
    „Sobald Sie bestätigt haben, dass Hawke Industries der neue Mehrheitseigner des Contessa-Hotels ist, sollten wir in Sachen Geschäftsführung sprechen. Am besten morgen früh.“
    „Morgen früh habe ich keine Zeit“, sagte sie geschäftsmäßig.
    „Dann am Nachmittag. Ist vierzehn Uhr okay?“
    „Da habe ich auch keine Zeit.“
    Jack starrte sie ungläubig an. Wie konnte sie nur so widerborstig sein? Die bloße Nennung seines Namens ließ hartgesottene Vorstandsvorsitzende erzittern, aber dieser kleinen Geschäftsführerin einer Hotelklitsche war das schnuppe. Irgendwie imponierte ihm diese Furchtlosigkeit. Zumal sie auch sonst gar nicht so übel war, wie er sich eingestand. Unter anderen Umständen hätte er sich durchaus eine Verbindung mit ihr vorstellen können, und damit war in diesem Fall keine Geschäftsverbindung gemeint. Er war nicht auf einen speziellen Typ festgelegt; aber er mochte attraktive und intelligente Frauen. Dass Laura Spencer intelligent war, stand außer Frage. Und attraktiv fand er sie auch, mit den großen Augen und dem Haar, dessen Farbe irgendwo zwischen Rot und Braun changierte. Perfekt eigentlich – wäre da nicht die Sache mit dem Hotel. Das war die große, die unüberwindliche Schwierigkeit. Attraktiv hin oder her, persönliche Vorlieben durften hier keine Rolle spielen. Also, denk ans Geschäft! „Na gut, dann morgen Abend“, sagte er. „Besprechen wir meine Pläne für das Hotel bei einem ausgiebigen Abendessen.“
    „Da habe ich schon was vor“, entgegnete sie kühl.
    Die Gegensprechanlage summte. „Laura, die brauchen dich jetzt wirklich dringend bei der Besprechung.“
    „Ich komme“, sagte sie.
    „Ich nehme mal an, einen anderen Termin brauche ich Ihnen gar nicht erst vorzuschlagen“, sagte er. Er wusste haargenau, was in ihr vorging. Sobald sie einem Treffen zustimmte, gestand sie ein, dass er recht hatte. Dass das Contessa-Hotel nicht mehr ihrer Familie gehörte.
    „Das haben Sie sehr gut erkannt, Mr. Hawke. Meine ganze Woche ist verplant, da kann ich beim besten Willen nichts einschieben.“
    „Sie werden sich die Zeit nehmen müssen, Miss Spencer. Ob es Ihnen gefällt oder nicht – Sie müssen sich irgendwie mit mir arrangieren.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ Jack das Büro.
    Laura presste die Finger gegen ihre Stirn, als sie die Hotelküche verließ. Die Kopfschmerzen, die mit Jackson Hawkes Besuch in ihrem Büro begonnen hatten, wuchsen sich zu einer handfesten Migräne aus. Auf dem Weg durch die Lobby zum Fahrstuhl nickte sie den Angestellten kurz zu. Immerhin hatten sich die Probleme in der Küche als eher harmlos herausgestellt: Ihr divenhafter Chefkoch weigerte sich standhaft, das fälschlich angelieferte Billigsalz zu verwenden – er bestand auf echtem Meersalz. Also hatte sie höchstpersönlich bei einem Restaurant in der Nachbarschaft etwas Meersalz ausgeliehen, damit Kochkünstler André sein kulinarisches Meisterwerk vollenden konnte. Dann hatte sie einen Kellnerlehrling beauftragt, die falsche Lieferung umzutauschen.
    André, diese Koch-Mimose! Der renommierte Meisterkoch, den sie bei einem großen Restaurant abgeworben hatte, probte zwar immer wieder wegen Nichtigkeiten den Aufstand, aber er war trotzdem jeden Cent und alle
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