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Wetten, du küsst mich!

Wetten, du küsst mich!

Titel: Wetten, du küsst mich!
Autoren: METSY HINGLE
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festlich beleuchteten Eichen vorbei. Laura dachte zurück an die gleiche Fahrt im letzten Jahr, als Jack Riesenmengen von Kunstschnee für den Park organisiert hatte, um ihr die weiße Weihnacht zu bieten, von der sie als Kind immer geträumt hatte. Eine Windböe fuhr durch die Bäume und ließ die schmückenden Lichter erzittern. Auch Laura zitterte – vor Kälte. Sie zog die Wolldecke höher und schmiegte sich ganz nah an Jack.
    „Wenn du zu sehr frierst, können wir auch zurückfahren“, schlug Jack vor.
    „Nein, es geht schon“, sagte sie. „Es ist nur die Luftfeuchtigkeit. Dadurch kommt es einem kälter vor, als es eigentlich ist.“
    Als sie in die Nähe des Karussells kamen, hielt die Kutsche an, und Jack half Laura herunter. Stirnrunzelnd blickte er zum Himmel. „Ich könnte schwören, es ist zehn Grad kälter geworden, seit wir im Park angekommen sind. Und wenn ich’s nicht besser wüsste, würde ich sagen, das da oben sind Schneewolken.“
    „Das wäre zu schön“, schwärmte sie. Schnee war in New Orleans eine absolute Seltenheit.
    „Bist du sicher, dass dir nicht zu kalt ist?“
    „Red nicht so viel rum, Hawke, zeig mir lieber die Überraschung.“
    Jack nahm sie bei der Hand und führte sie den Weg zum Karussell entlang. Äußerlich mochte sie vor Kälte zittern, doch im Inneren durchströmte sie warm die Liebe zu dem Mann, den sie geheiratet hatte. Dank Jacks großzügiger Spende konnte das alte Karussell restauriert werden. Doch weil es so ein kostbares Stück war, erforderten die Arbeiten daran hohen Expertenaufwand und nahmen sehr viel Zeit in Anspruch. Deshalb sollte das Karussell über die Feiertage auch noch nicht wieder einsatzbereit sein.
    Als sie um die Ecke bogen, hörte Laura die Musik, die sie noch aus Kindertagen kannte, und lächelte beglückt. „Hör mal, die Orgel funktioniert schon wieder.“ „Ja“, sagte er und führte sie um eine weitere Kurve auf dem Weg.
    Und dann sah sie es. Ihr geliebtes Karussell. Die bunten Lämpchen leuchteten, die Musik spielte, die wunderschönen Pferde bewegten sich auf und ab im Kreise. „Ich dachte, es wäre noch nicht fertig“, stieß sie überrascht hervor. „Der Restaurator meinte doch, es dauert noch über einen Monat.“
    „Dann sind sie ihrem Zeitplan wohl voraus“, sagte Jack.
    Laura sah ihren Mann an. „Wie geht das denn? Haben die rund um die Uhr gearbeitet?“
    Jack wurde ein bisschen rot. „Mach dir keine Sorgen, es wurde ihnen finanziell mächtig versüßt. Jetzt warte bitte mal eben.“ Er ließ sie kurz stehen, besprach etwas mit einem Mann, und kurz darauf hielt das Karussell an. Jack kam zurück, reichte ihr formvollendet die Hand und sagte: „Darf ich bitten?“
    Er half ihr die Stufen zum Karussell herauf. Sofort stürmte sie auf ihr geliebtes Holzpferd Pegasus zu und streichelte es liebevoll. „Das muss dich ein Vermögen gekostet haben, das alles wieder so schön herzurichten.“
    „Wenn es dich glücklich macht, war es jeden Cent wert“, schmunzelte er. „Gefällt es dir?“
    „Ich liebe es“, antwortete sie und umarmte ihn stürmisch. „Und ich liebe dich, Jackson Hawke.“
    „Nicht halb so sehr wie ich dich liebe, Mrs. Hawke“, antwortete er und küsste sie. Sanft ließ er seine Hände ihren Körper bis zum Po heruntergleiten und zog sie ganz nah an sich heran.
    Eine neue Windböe kam auf und ließ ihren Schal und ihren Mantel flattern. Jack löste seinen Mund von ihrem, zog ihren Schal fester und sah sie voller Liebe und Verlangen an. „Ich glaube, ich muss Sie allmählich wieder ins Warme bringen, Mrs. Hawke“, sagte er.
    Aber Laura hörte ihn kaum; fasziniert blickte sie auf die weißen Flocken, die in der Luft tanzten. „Schau nur, Jack“, sagte sie verblüfft. „Es schneit tatsächlich!“
    „Na, wenn das kein Ding ist“, sagte er lachend. Er hob sie auf seine starken Arme und trug sie zurück zur Kutsche. „Dann geht dein kleiner Traum von einer weißen Weihnacht ja endlich in Erfüllung“, sagte er.
    Ja, mein kleiner Traum von einer weißen Weihnacht geht in Erfüllung, dachte Laura, während sie ein paar Schneeflocken von Jacks Haar wischte. Ihr größter Traum, ihr Lebenstraum, hatte sich schon verwirklicht. Vor einem Jahr, als sie Jack kennenlernte und seine Liebe gewann.
    – ENDE –
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