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Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht
Autoren: Suzanne Brockmann
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Jungs?“
    „Wir liegen im Zeitplan. Noch fünf Minuten bis zu dir.“
    „Ich kann nicht auf euch warten. Ich gehe jetzt zu ihrem Haus und sehe mich um.“
    Im selben Moment knallte ein Schuss. In dieser ruhigen Umgebung klang er sehr viel lauter als normal. Dann knallte es noch einmal und noch einmal.
    Wes fluchte und rannte auf Brittanys Haus zu.
    Brittany schlug die Badezimmertür hinter sich zu und verriegelte sie. Gott sei Dank war dieses Haus bereits 1890 erbaut worden und entsprechend solide: Die massive Holztür erzitterte nicht mal, als der Verrückte sich von außen dagegenwarf.
    Gott sei Dank hatte der Verrückte offenbar nie auf einem Schießstand geübt, sonst hätte er vielleicht gelernt, richtig zu zielen.
    Natürlich war es auch nicht ganz einfach, jemandem in den Hals zu schießen. Das Herz wäre wesentlich leichter zu treffen gewesen.
    Im Flur warf der Mann sich wieder gegen die Tür. „Mach auf!“
    Na klar doch! Sie würde ihm aufmachen, damit er ihr in den Hals schoss und dann …
    Das Badezimmerfenster ließ sich nicht öffnen. Etliche Schichten Farbe hatten den Fensterflügel fest mit dem Rahmen verklebt. Es war sowieso viel zu klein, als dass Brittany hätte hinausklettern können, aber das war egal. Sie musste es trotzdem einschlagen, damit sie Wes wenigstens warnen konnte.
    Jede Minute würde er hier sein, und Ambers durchgeknallter Stalker würde versuchen, ihm ins Herz zu schießen.
    Das würde sie nicht – niemals – zulassen.
    Schluchzend riss sie den Deckel vom Toilettenspülkasten und schlug ihn mit aller Kraft gegen das Fenster.
    Es gab einen dumpfen Knall, der Deckel prallte vom Fenster ab und traf ihr gebrochenes Handgelenk.
    Wes zwang sich, langsamer zu werden. Wenn er einfach durch die Vordertür ins Haus stürmte, war der Mann mit der Waffe ganz klar im Vorteil.
    Er musste ein paar Minuten investieren, um es richtig zu machen. Er musste in den zweiten Stock hinaufklettern und durch die Fenster schauen.
    Herausfinden, wo der Bewaffnete und wo Brittany war.
    Bitte, lieber Gott, lass sie noch am Leben sein!
    Schmerz. Brittanys Welt verengte sich auf den Schmerz. Schmerz und bittere Enttäuschung.
    Ihr Handgelenk schmerzte so heftig, dass sie sich beinah übergeben musste, aber die Enttäuschung machte sich trotzdem bemerkbar.
    Plexiglas.
    Natürlich.
    Andy hatte ihr erzählt, dass ihr Vermieter das eingeworfene Badezimmerfenster mit einer Plexiglasscheibe ausgestattet hatte.
    Sie würde es nicht einschlagen können, und öffnen konnte sie es auch nicht.
    Sie konnte Wes nicht warnen.
    Wes kletterte, so schnell er konnte, und wünschte sich nur, eine bessere Waffe bei sich zu haben als nur sein Tauchmesser.
    Er konnte den Hubschrauber hören, der sich mit den SEALs dem Landeplatz näherte. Er hörte auch Sirenengeheul aus der Ferne. Irgendwer hatte die Schüsse gehört und mehr Glück bei der Notrufzentrale gehabt als er.
    Die Jalousien in Brittanys Schlafzimmer waren fast geschlossen. Gut so. So konnte man ihn von innen nicht so leicht entdecken, während er in das Zimmer spähte und …
    Um Gottes willen!
    Fast hätte er den Halt an der Hauswand verloren, und er musste sich zwingen, noch einmal hinzuschauen.
    Da drin hatte es ein Blutbad gegeben. Brittany war tot. Sie musste tot sein. Niemand konnte so viel Blut verlieren und dabei am Leben bleiben.
    Etwas in Wes starb. Trotzdem schaltete der Rest von ihm auf Kampfmodus um. Brittanys Mörder war dort, in dem Zimmer, vor der Badezimmertür.
    Der Bastard würde sterben.
    Wes zog sein Messer, hielt sich am Dach über ihm fest, zog sich hoch und schwang sich mit den Füßen voran durchs Fenster hindurch in das Zimmer.
    Gebrochenes Handgelenk hin oder her, Brittany war bereit.
    Als sie Glas splittern hörte, riss sie die Badezimmertür auf.
    Genau wie erwartet, wandte ihr der Irre den Rücken zu, und sie schlug mit voller Wucht mit dem Spülkastendeckel zu. Der Deckel streifte nur seinen Kopf, knallte aber gegen seine Schulter und riss ihn zu Boden.
    Trotzdem gelang es ihm, zwei Schüsse abzufeuern.
    Sie waren ohrenbetäubend laut. Zwei scharfe Explosionsknalle, zwei tödliche Kugeln jagten aus dem Lauf der Waffe und trafen Wes voll in die Brust. Er flog nach hinten, landete auf dem Boden.
    Aber als wäre er eine Maschine, war er blitzschnell wieder auf den Beinen und ging mit wildem Blick auf den Verrückten los.
    Brittany.
    Sie stand da, lebendig und scheinbar unversehrt, ohne sichtbare Verletzungen, neben dem Bewaffneten.
    Wes
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