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Werde meine Prinzessin

Werde meine Prinzessin

Titel: Werde meine Prinzessin
Autoren: Susan Mallery
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Brautkleid rutschte ihr von einer Schulter, und sie zerrte es hastig wieder hoch. Es war erst an diesem Morgen geliefert worden, und sie hatte es erwartungsvoll während des Fluges anprobiert und festgestellt, dass es zu klein war und sich die Knöpfe im Rücken nicht schließen ließen.
    Sie betrat die Kabine und ließ den Blick über die üppigen Ledersitze gleiten. Die unglaublich schöne Blondine blickte auf.
    "Ich bin Bambi. Und wer sind Sie?"
    "Niemand", murmelte Dora. Sie schritt zum Heck, nahm hinter ihrem unglaublich gut aussehenden Retter Platz und tippte ihm auf die Schulter. "Entschuldigung. Ich weiß, dass ich still sein soll, aber haben Sie etwas dagegen, wenn ich Kaffee koche?"
    Er drehte sich zu ihr um. "Gern. Ich möchte auch welchen.
    Können Sie ihn stark machen?"
    "Ich kann ihn kochen, wie immer Sie möchten."
    "Ich würde Sie ja bitten, es meiner Assistentin zu zeigen, aber ich befürchte, dass die Details ihre Fähigkeiten übersteigen."
    Seine ernste Miene verriet Dora, dass er nicht scherzte. Sie begab sich in die kleine Kochnische, setzte Kaffee auf und kehrte an ihren Platz zurück. Kurz darauf hob das Flugzeug ab.
    Sie machte sich nicht die Mühe, aus dem Fenster zu sehen. Von Berufs wegen war sie schon so oft geflogen, dass es sie nicht länger beeindruckte.
    Als sie die Flughöhe erreicht hatten, holte sie den Kaffee. Der Mann dankte ihr zerstreut, als sie ihm eine Tasse reichte. Sie setzte sich wieder und starrte blind aus dem Fenster, während sie über ihr Leben und ihre nächsten Schritte nachdachte.
    Etwa vierzig Minuten später durchbrach eine hitzige Unterhaltung ihre Gedanken.
    "Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie diese Zahlen auflisten sollen", sagte eine vorwurfsvolle männliche Stimme. "So ist es nicht richtig."
    "Seien Sie nicht böse, Khalil", entgegnete Bambi sanft. "Ich gebe mir doch Mühe."
    "Das ist nicht genug. Ich brauche diesen Bericht vor der Landung. Sobald wir New York erreichen, verlassen Sie dieses Flugzeug und gehen mir aus den Augen."
    Zumindest muss sie nicht sofort aussteigen, dachte Dora belustigt und beobachtete, wie er mit einem Laptop an seinen Platz zurückkehrte.
    "Sie denken vermutlich, dass ich unangemessen grausam bin", murmelte er, als sich ihre Blicke begegneten.
    "Nicht, wenn sie die von ihr erwartete Leistung nicht erbringt."
    "Mir wurde eine tüchtige Assistentin zugesagt, aber sie ist ein Reinfall."
    Dora streckte eine Hand nach dem Laptop aus. "Vertrauen Sie mir", sage sie, als er misstrauisch zögerte. "Wenn Ihnen meine Arbeit nicht zusagt, können Sie mich ja eigenhändig aus dem Flugzeug befördern."
    Mit einem flüchtigen Lächeln gab er ihr den Laptop. Sie blickte in seine dunklen Augen und stellte wieder fest, dass er äußerst gut aussah. Seine Haut war ebenfalls dunkel. Eine schmale Narbe auf der linken Wange erhöhte nur noch seinen Reiz.
    Markante Züge - gerade Nase, ausgeprägtes Kinn, hohe Wangenknochen - ließen ihn wie eine antike, zum Leben erweckte Statue wirken. Er trug einen grauen Anzug, der seine breiten Schultern und schmalen Hüften betonte und vermutlich mehr gekostet hatte, als sie im vergangenen Quartal verdient hatte.
    Niedergeschlage n rief sie sich in Erinnerung, dass sie dreißig und unscheinbar war und jedes einzelne der zwanzig Pfund Übergewicht unterhalb der Taille saß. Ihre Figur war birnenförmig. Männer wie er beachteten Frauen wie sie nicht.
    Oder genauer gesagt, kein Mann beachtete eine Frau wie sie.
    Außer Gerald, und der hatte ihr nur etwas vorgemacht, wie sie an diesem Morgen herausgefunden hatte.
    "Wo sind die Daten, die ich verarbeiten soll?"
    Er reichte ihr eine Akte. "Wir planen, eine von zwei Firmen zu kaufen. Für die Entscheidung brauche ich einen Vergleich der Bilanzen."
    Dora sah sich die Papiere an und nickte. Sie hätte die Arbeit im Schlaf erledigen können.
    Zwei Stunden später übergab sie Khalil den ausgedruckten Bericht. Kurz darauf setzte das Flugzeug zur Landung an. Sie blickte zur Uhr und unterdrückte ein Stöhnen. Es war sieben Uhr abends durch, also nach vier Uhr in Los; Angeles. Ihre Bank hatte inzwischen geschlossen. Es sah ganz so aus, als ob sie die Nacht im Flughafen verbringen musste.
    Da es ihr peinlich war, in einem zu kleinen Brautkleid herumzuspazieren, trödelte sie, bevor sie das Flugzeug verließ.
    Dennoch standen Khalil und Bambi immer noch auf dem Rollfeld.
    "Ich habe gesagt, dass Sie entlassen sind", sagte er gerade.
    Bambi lächelte. "Ich weiß. Es war so
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