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Werde meine Prinzessin

Werde meine Prinzessin

Titel: Werde meine Prinzessin
Autoren: Susan Mallery
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für Humor. Dennoch wollte sie sich nicht beklagen. Er hatte sie zu einem wichtigen Bestandteil seines Teams in den Vereinigten Staaten auserkoren, anstatt sie nur für Botendienste zu benutzen.
    Am vergangenen Abend hatte sie mit Khalil und zwei Senatoren diniert, die sich für die Züchtung gegen Dürre resistenter Feldfrüchte interessierten. Offiziell hatte sie nur als Protokollführerin fungiert, doch anschließend hatte er eine ganze Weile mit ihr über das Meeting gesprochen.
    Ein leises Klopfen an der offenen Tür unterbrach ihre Gedanken. Sie blickte auf, sah einen Kellner mit einem Servierwagen auf der Schwelle stehen und sagte: "Ins Speisezimmer, bitte." Mit den Akten unter dem Arm begleitete sie Khalil den langen Flur entlang zum Esszimmer.
    Als er sie an ihrem ersten Arbeitstag aufgefordert hatte, den Lunch mit ihm einzunehmen, war sie ganz aufgeregt und nervös geworden. Doch sie hatte sehr schnell erkannt, dass er lediglich Zeitverschwendung vermeiden wollte. Es gab viel zu besprechen, sie mussten essen - warum also nicht beides gleichzeitig erledigen?
    "Nehmen Sie die Einladung zugunsten der Kinder an und lehnen Sie die andere ab", trug er ihr auf, sobald sie sich an den Tisch gesetzt hatten.
    "In Ordnung."
    Zwei Stunden später ging die Besprechung zu Ende, und Dora hatte genug Arbeit, um bis spät am Abend beschäftigt zu sein. Es störte sie jedoch nicht. Im Gegenteil. Es hielt sie davon ab, über ihr verkorkstes Leben nachzudenken. Leider konnte sie es nicht auf ewig verschieben.
    Sie räusperte sich. "Khalil, ich brauche heute Nachmittag eine Stunde frei. Ich habe einige Telefonate mit Los Angeles zu führen."
    "Haben Sie Probleme, Ihre Papiere wieder zu beschaffen?"
    "Eigentlich nicht. Ich habe bereits einige Kreditkarten erhalten, und eine Arbeitskollegin hat mir meinen Pass zugeschickt. Aber ich muss mich um eine private Angelegenheit kümmern."
    Bis zu diesem Augenblick war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass seine Assistentin ein Privatleben haben könnte.
    Sie war so gut in ihrem Job, dass er sie kaum als Person ansah.
    Er runzelte die Stirn, als ihm die Umstände ihrer ersten Begegnung in Kansas einfielen. "Ich nehme an, es hat damit zu tun, dass Sie in einem Brautkleid allein auf dem Flughafen von Salina waren."
    Sie errötete ein wenig und zupfte am Saum ihres Pullovers.
    "Nun, ja, natürlich."
    "Stecken Sie in irgendwelchen Schwierigkeiten?"
    Sie wirkte verblüfft. Sie hatte braune Augen, wie viele Frauen von El Bahar, aber damit endete die Ähnlichkeit. Ihre Haut war blass, ihr Gesicht eher rund als hager.
    "Ich stecke nicht in Schwierigkeiten, wie Sie es meinen." Sie seufzte. "Ich war mit meinem Boss, der mein Verlobter war, auf dem Weg nach Boston. Das Brautkleid war an dem Morgen geliefert worden, und ich bin nach hinten gegangen, um es anzuprobieren. Als ich wieder nach vorn kam, hatte Gerald, mein Boss, die Hand unter Glendas Rock, und sie standen im Begriff, die wilde Sache zu tun." Sie sprach in sachlichem Ton, doch er sah den Schmerz in ihren Augen. "Zumindest habe ich es vor der Hochzeit herausgefunden."
    Khalil wusste nicht recht, worauf er als Erstes eingehen sollte
    - ihre Verlobung mit ihrem Chef, die Identität der mysteriösen Glenda oder die Bezeichnung wilde Sache. "Wer ist Glenda?"
    "Eine leitende Angestellte der Firma, für die ich gearbeitet habe. Es ist ein Familienbetrieb. Mr. Greene mag es gar nicht, wenn seine Angestellten miteinander turteln. Glenda ist verheiratet, und das macht die ganze Sache noch schäbiger."
    Für gewöhnlich spielte ein kleines Lächeln um Doras Mundwinkel, doch nun bildeten ihre Lippen eine gerade Linie.
    Er verspürte einen Anflug von Mitgefühl. Sie besaß viele Qualitäten. Sie war intelligent und arbeitsam. Er genoss ihren Sinn für Humor, auch wenn er es sich nicht anmerken ließ. Sie war forscher und weniger unterwürfig, als es ihm bei seinen Frauen gefiel, aber das lag natürlich daran, dass sie Amerikanerin war. Alles in allem war sie eine ausgezeichnete Angestellte, und es erzürnte ihn, dass ihr ehemaliger Arbeitgeber sie derart schlecht behandelt hatte.
    "Natürlich kam es zu einem heftigen Streit", fuhr sie fort.
    "Ich war zornig und verletzt und gedemütigt. Als das Flugzeug in Salina landete, stieg ich einfach aus und weigerte mich, wieder einzusteigen. Ich konnte überhaupt nicht klar denken."
    "Wie ungewöhnlich für Sie", murmelte er.
    "Nicht wahr? Ich hätte nie gedacht, dass Gerald mich einfach sitzen lassen würde.
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