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Werde meine Prinzessin

Werde meine Prinzessin

Titel: Werde meine Prinzessin
Autoren: Susan Mallery
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überlegte, was sie als Nächstes tun sollte. Ihr Magen knurrte und rief ihr in Erinnerung, dass sie seit dem frühen Morgen nichts gegessen hatte. Daher verzehrte sie zunächst das Mahl aus Salat, köstlich gewürzter Hähnchenbrust, zartem Gemüse und Safranreis. Das Dessert hob sie sich für später auf.
    Während sie noch an dem Weinglas nippte, setzte sie sich auf das Bett. Als sie sich im Spiegel über der Frisierkommode erblickte, stöhnte sie laut auf. Sie sah furchtbar aus. Das Makeup, das sie am Morgen aufgelegt hatte, war verschwunden. Ihre Haut sah blässlich und fleckig aus. Ihre kurzen dunklen Haare waren zusammengefallen, und das Brautkleid bauschte sich auf höchst unvorteilhafte Weise um ihren Körper.
    "Mein Leben ist ein Chaos", teilte sie ihrem Spiegelbild mit.
    Zwölf Stunden zuvor hatte sie glücklich und zufrieden ihre Hochzeit geplant und sich mit ihrem Boss und Verlobten auf Geschäftsreise nach Boston begeben. Nun war sie allein in New York und einem Fremden ausgeliefert. Der Fremde war zwar ein Prinz, aber kaum mehr als eine vorübergehende Rettung. Nach Ablauf der zwei Wochen musste sie in ihr wahres Leben zurückkehren und vermutlich Gerald wieder sehen.
    Entschieden verdrängte sie den furchtbaren Gedanken und leerte eine Tüte nach der anderen auf dem Bett aus, bis sie von einem großen Haufen neuer Sachen umgeben war. Nicht nur Schuhe, Kleider, Röcke, Blusen, Dessous und Nachthemden waren vorhanden, sondern auch ein Schminkkoffer und eine Waschtasche.
    Dora stand auf, zerrte sich das Brautkleid vom Leib und warf es in eine Ecke. Dann schlüpfte sie in das erste Kleid aus blauer Seide. Das Oberteil war mit helleren Rosen bestickt, die den Blick von ihren üppigen Hüften ablenkten und ihre Figur beinahe ausgewogen wirken ließen. Sie betrachtete sich im Spiegel und stellte fest, dass sie nie besser ausgesehen hatte.
    Dann blickte sie auf das Preisschild am Ärmel und rang nach Atem.
    Zwölfhundert Dollar! Für ein Kleid, das sie im Büro tragen würde? Sie wagte nicht auszurechnen, wie viel die gesamte Garderobe kosten mochte, die sie so achtlos auf das Bett geworfen hatte. Ihr wäre bestimmt schwindelig geworden. Statt dessen hängte sie alles sorgfältig in den Kleiderschrank. Dann wusch sie sich und schlüpfte in ein schlichtes Nachthemd, das vermutlich mehr gekostet hatte als ihr Brautkleid.
    Als sie sich in die weichen Kissen kuschelte, dachte sie über die turbulenten Ereignisse des Tages nach. Es erwies sich als Fehler, weil es sie zwang, an Gerald zu denken. Sie redete sich ein, dass sie ohne ihn besser dran war, obwohl es ihr das Herz brach und ihr Tränen in die Augen trieb. Sie hatte sich seine Liebe so sehr ersehnt, doch er hatte ihr nur etwas vorgemacht.
    Lag es an ihr, dass kein Mann sie begehrte? Musste sie die Schuld bei sich suchen? Oder war er einfach ein Schuft und keine Träne wert?
    Das sanfte Lachen einer Frau drang durch ihre geschlossene Tür und ließ sie aufhorchen. Offensichtlich hatte ihr Märchenprinz Gesellschaft. Bestimmt war es eine Schönheit.
    Aber sie musste auch intelligent sein. Schließlich hatte Bambi ihn zur Verzweiflung getrieben.
    Wer war dieser Mann, der ihr Leben geändert hatte, wenn auch nur für ein paar Tage? Wie war er? War er ein Schuft wie Gerald? Waren alle Männer so? Oder war er ehrenwert und aufrichtig?
    "Ja, ich verstehe, Mr. Boulier. Die Weinkarte Ihres Restaurants ist höchst eindrucksvoll, aber der Prinz zieht es vor, eine Auswahl aus seinem eigenen Weinkeller zu treffen. Diese Weine sind aus El Bahar eingeflogen worden. Er ist gern bereit, Korkengeld zu zahlen, aber wenn es eine Beleidigung für Sie und Ihre Belegschaft bedeutet, werden wir das Dinner eben anderswo abhalten müssen."
    "Natürlich habe ich Verständnis für die Wahl des Prinzen.
    Wir fühlen uns sehr geehrt, seiner Bitte nachzukommen."
    Dora lächelte, unterdrückte jedoch jeglichen Triumph aus ihrer Stimme. "Ich werde ihn von Ihrer Hilfsbereitschaft in Kenntnis setzen. Richten Sie sich auf fünfunddreißig Dinnergäste ein."
    "Aber Sie verlangen eine geschlossene Gesellschaft, und wir können mit Leichtigkeit doppelt so viele Gäste bedienen. Der Preis, den ich Ihnen genannt habe ist für fünfundsiebzig Gedecke."
    "Dem Prinzen ist es sehr wichtig, ungestört zu sein. Sie werden für fünfundsiebzig Essen bezahlt, brauchen aber nur fünfunddreißig zu servieren. Ist das ein Problem?"
    "Natürlich nicht", versicherte Mr. Boulier mit leicht zitternder Stimme. Er
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