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Werde meine Prinzessin

Werde meine Prinzessin

Titel: Werde meine Prinzessin
Autoren: Susan Mallery
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Aber ich hätte auch nie gedacht, dass er Glenda vernaschen würde. Anscheinend habe ich ihn überhaupt nicht gekannt." Sie senkte die Stimme zu einem niedergeschlagenen Flüstern. "Jetzt muss ich die Hochzeit absagen. Ich hatte am Vortag dreihundert Einladungen verschickt."
    "Wie Sie selbst gesagt haben, ist es besser, dass Sie es rechtzeitig erfahren haben."
    "Richtig." Sie schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln.
    "Haben Sie seitdem mit ihm gesprochen?"
    "Mit Gerald? Nein, und ich will es auch nicht." Sie schluckte schwer. "Ich bin froh, dass es vorbei ist. Er hat mir gesagt, dass ihm an mir liegt, aber es war gelogen. Ich könnte niemals mit so einem Menschen zusammenbleiben. Es ist besser so."
    Khalil bezweifelte, dass sie an ihre eigenen Worte glaubte.
    Sie brauchte Zeit, um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Und bis dahin war ihr am meisten geholfen, viel beschäftigt zu werden. Und darin zumindest übertraf er sich selbst.

3. KAPITEL
    Die Standuhr in der Ecke des Salons schlug die Stund e. Dora zählte mit und stellte überrascht fest, dass es bereits Mitternacht war. Es schien ihr, als wären nur ein paar Minuten vergangen. In Wirklichkeit unterhielt sie sich bereits seit fast drei Stunden mit Khalil. Sie wusste, dass sie sich zurückziehen sollte. Doch sie wollte nicht nur das Ende seiner Geschichte hören, sondern weiterhin davon träumen, dass er mehr als nur ihr Boss wäre.
    "Meine Großmutter war zornig auf Malik und verkaufte seinen preisgekrönten Deckhengst", erzählte er. "Als er dahinter kam, war es zu spät. Das arme Tier war kastriert worden. Voller Zorn stürmte er zu unserem Vater und verlangte, dass Fatima für ihre Frechheit bestraft werden sollte."
    Lächelnd stellte Dora sich den wütenden Zwölfjährigen vor, dessen Pläne für die Gründung einer Pferdezucht vereitelt worden waren. "Das war wohl eine vergebliche Forderung."
    "Allerdings. Stattdessen wurde Malik schwer bestraft. Drei Wochen lang durfte er sein Zimmer nur zum Unterricht verlassen, und er musste sich bei unserer Großmutter dafür entschuldigen, dass er sich ihre Stute ausgeliehen hatte."
    Khalil stellte seinen Brandy auf den Couchtisch und lehnte sich zurück. "Er beschloss, später als König ein Gesetz zu verabschieden, durch das Großmütter sich ihren Enkelsöhnen zu verantworten haben. Als Fatima davon erfuhr, reagierte sie sehr gelassen. Sie teilte ihm mit, dass er erst einmal zum König heranreifen musste, was angesichts seiner zahlreichen Irrungen nie geschehen würde."
    Sie lachte. "Ich nehme an, Malik und seine Großmutter stehen sich jetzt äußerst nahe."
    "Natürlich. Wir beten sie alle an. Unsere Mutter starb, als wir noch sehr klein waren. Fatima hat uns erzogen. Sie ist eine außergewöhnliche Frau."
    Seine großen dunklen Augen nahmen einen entrückten Ausdruck an. Sie wusste, dass er im Geiste nicht länger in der Suite in New York saß, sondern nach El Bahar zurückgekehrt war. Wie mochte es dort sein? War das geheimnisvolle Land, von dem er erzählte, so wundervoll, wie sie es sich ausmalte?
    "Wird Malik König werden?" erkundigte sie sich.
    "Wenn unser Vater stirbt. Malik ist ein guter Führer, wenn auch ein bisschen anmaßend und diktatorisch."
    "Das muss in der Familie liegen", murmelte sie und nahm einen Schluck aus ihrem Glas.
    Khalil musterte sie und zog die Augenbrauen hoch. "Ich weiß, dass Sie nicht von mir reden."
    "Natürlich nicht", versicherte sie, doch sie konnte die Belustigung nicht aus ihrer Stimme verbannen.
    "Es liegt nur daran, dass Sie eine Frau aus dem Westen sind", informierte er sie ernst. "Sie sind zu sehr daran gewöhnt, Ihren eigenen Kopf durchzusetzen. Hätte man Sie korrekt erzogen, würden Sie nicht schlecht von mir denken."
    "Korrekt erzogen?" Sie lachte. "Ich will nicht daran denken, was das bedeutet. Und da wir gerade bei dem Thema sind, ich denke nicht schlecht von Ihnen. Ich habe es sehr genossen, für Sie zu arbeiten. Die Zeit ist sehr schnell vergangen." Sie konnte kaum glauben, dass nur noch zwei Tage bis zu seiner Rückkehr nach El Bahar blieben. "Sie werden mir fehlen", fügte sie spontan hinzu.
    In den vergangenen zwölf Tagen hatte sie ihren Arbeitgeber kennen gelernt. Er war anmaßend und diktatorisch, aber auch fair. Manchmal behandelte er sie wie einen Computer oder Roboter, aber das störte sie nicht weiter. Er war nie verletzend.
    Er machte keine höhnischen Bemerkungen, behandelte sie nie von oben herab. Wenn er sie nach ihrer Meinung fragte,
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