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Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Titel: Wer zuerst kommt, küsst zuerst
Autoren: Susan Mallery
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genau habe ich denn, das dir zwei Millionen Dollar wert ist?“
    Er senkte den Blick auf ihre Füße und ließ ihn langsam nach oben gleiten. Sie wusste genau, was das bedeutete. Jede Zelle ihres Körpers begann zu jubeln. Doch sie ignorierte das Verlangen, das ihr durch die Adern schoss, reckte das Kinn in die Höhe und sagte: „Vergiss es.“
    Er lächelte. „Keinen Sex, Lexi. Dafür brauche ich heute genauso wenig zu bezahlen wir vor zehn Jahren.“
    Sie errötete. „Was dann?“
    Sein dunkler Blick wurde ernster. „Zutritt. Du bist eine Titan. Der Stammbaum deiner Mutter lässt sich bis zur Amerikanischen Revolution zurückverfolgen. Es geht mir nicht ums Geld, davon habe ich mehr als genug, aber ich werde immer ein armer Junge aus dem Barrio bleiben. Ich will, dass meine Kinder es einmal besser haben.“
    Sie verstand die Wörter, aber nicht ihre Bedeutung. „Und wie kann ich das ändern?“
    „Heirate mich.“
    Sie griff nach dem kühlen Eisengeländer, um nicht doch noch ohnmächtig zu werden.
    Heiraten? Er wollte sie heiraten?
    „Für ein Jahr“, fügte er hinzu. „Das sollte reichen, damitich Zutritt zu deiner Welt bekomme. Du kannst mich deinen wohlhabenden und einflussreichen Freunden vorstellen, den Senator eingeschlossen. Sie werden mich deinetwegen akzeptieren. Nach einem Jahr trennen wir uns wieder. Dafür gebe ich dir zwei Millionen Dollar.“
    „Du kaufst dir eine Braut?“
    „Eine vorübergehende Braut.“
    Richtig. Weil er sie nach einem Jahr verlassen würde, um eine Frau zu heiraten, für die er wirklich etwas empfand. Wenn sie seinen Plan auch nicht guthieß, so schätzte sie doch seine Aufrichtigkeit.
    „Deine Idee ist so was von geschmacklos“, sagte sie.
    „Es ist ein Geschäft. Sonst nichts.“
    „Es ist eine Ehe. Eine Institution. Das bedeutet etwas und ist ein wichtiger Schritt, und ich werde garantiert nicht wegen Geld heiraten.“ Er sah sie an, als wäre sie nicht nur dumm, sondern auch naiv. Vielleicht war sie das auch.
    „Es ist ein Mittel zum Zweck“, konterte er. „Sonst nichts.“
    Zumindest nicht für ihn, dachte sie und stellte fest, dass sie trotz der gemeinsamen Nacht in seinem Bett nichts über Cruz wusste. Der Mann war ihr ein Rätsel.
    Nein. Das stimmte nicht ganz. Sie hatte gerade herausgefunden, dass er fast alles täte, um sein Ziel zu erreichen.
    „Mein Vater wäre beeindruckt“, sagte sie. „Er wüsste deinen kühnen Plan zu schätzen, genauso wie die vollständige Missachtung von Bräuchen oder Gefühlen.“
    Cruz zuckte mit den Schultern.
    Sie machte sich nicht die Mühe, klarzustellen, dass es nicht bewundernswert war, wie ihr Vater zu sein. Sie hatte ihr Leben lang versucht, sich Jed Titan gegenüber zu beweisen, und sie war nicht scharf darauf, seine Weltanschauung in ihrem Ehemann widergespiegelt zu sehen.
    Sie würde Cruz Rodriguez nicht für zwei Millionen Dollar heiraten. Sie glaubte immer noch an die Liebe und daran, für immer mit jemandem zusammen zu sein. Sie wollte den Zauber, das Versprechen, die Zukunft. Sie wollte einen Mann, der daran glaubte, dass sie das Beste war, was ihm je passieren konnte. Sie war nicht daran interessiert, Teil einer Abmachung zu sein.
    Was bedeutete, dass sie wieder da stand, wo sie angefangen hatte – verzweifelt und ohne jede Idee, an wen sie sich wenden sollte.
    Sie dachte darüber nach, wofür sie in den vergangenen Jahren gearbeitet hatte. Die todlangweiligen Stunden, die sie in das Unternehmen ihres Vaters investiert hatte, verzweifelt darum bemüht, gut genug zu sein. Das Risiko, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Wie sie ihr eigenes Geschäft aufgebaut hatte. Auch hier hatte sie – wie bei Titan World – unzählige Stunden investiert, aber diesmal hatte sie es für sich getan. Sie hatte überlebt und sogar Erfolg gehabt. Bis sie alles für die Chance riskiert hatte, noch größer und noch beeindruckender zu werden.
    Sie hatte gespielt um zu gewinnen und alles verloren.
    Oder nicht?
    Cruz hatte ein durch und durch inakzeptables Geschäft vorgeschlagen. Aber gab es eine Alternative? Konnte sie ihm vielleicht ein Gegenangebot unterbreiten? Irgendwas, das ihnen beiden gab, was sie wollten? So liefen Geschäfte doch. Das hatte sie während der Arbeit für ihren Vater gelernt. Das und vieles mehr. Irgendwann wäre sie in ihrem Job verdammt gut gewesen.
    „Ich werde dich nicht heiraten“, sagte sie und straffte die Schultern. „Außerdem würde eine Scheidung deine Attraktivität extrem
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