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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8
Autoren: Lynsay Sands
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sich zusammen, damit sie nicht angesichts des hohen Preises das Gesicht verzog.
    Du musst es ja nicht bezahlen, hielt sie sich vor Augen. Es geht auf Geschäftskosten. Das war auch der einzige Grund, wieso sie hergekommen war. Einzig eine ausdrückliche Aufforderung aus dem Mund von Bastien Argeneau konnte sie dazu veranlassen, sich mitten im wohl heißesten September aller Zeiten fünfundvierzig Minuten lang in einem stickigen Taxi durch den Londoner Verkehr zu quälen. Wäre sie etwas früher vorgewarnt worden, hätte sie sich mit einem der Firmenwagen zum Flughafen fahren lassen, um Thomas Argeneau abzuholen. Und sie hätte sich gestern Abend eher schlafen gelegt. Aber eine solche Vorwarnung war ihr nicht vergönnt gewesen. Bastien Argeneau, der Chef von Argeneau Enterprises und damit ihr Vorgesetzter, hatte erst um fünf Uhr an diesem Morgen angerufen und sie aus dem tiefsten Schlaf gerissen, um sie zu bitten, seinen Cousin vom Flughafen abzuholen. Schlimmer noch, sein Anruf war erst eine Dreiviertelstunde vor der geplanten Landung der Maschine erfolgt.
    Da sie wusste, sie würde mindestens so lange benötigen, um von ihrer Wohnung aus den Flughafen zu erreichen, hatte Inez sich gar nicht erst die Zeit genommen, zu duschen oder eine Tasse Tee aufzusetzen, sondern sich sofort angezogen und dabei per Telefon ein Taxi bestellt. Mit der Handtasche unter dem Arm war sie nach unten geeilt, und noch während sie die letzten Knöpfe an ihrer Bluse geschlossen hatte, war das Taxi vor dem Haus vorgefahren.
    Inez konnte sich also nicht von ihrer besten Seite präsentieren. Sie war nicht geschminkt und nicht frisiert, ungeduscht, und sie trug die Kleidung vom Vortag, sodass sie wohl kaum jemanden hätte beeindrucken können. Zum Glück hatte sie bei Thomas Argeneau nicht das Gefühl, dass er jemand war, dem sie imponieren musste. Sie waren sich bislang nur einmal begegnet.
    Nach ihrer Beförderung zur Vizepräsidentin des britischen Unternehmenszweigs war sie nach New York gereist, um die Chefetage von Argeneau Enterprises zu besuchen. Bei dieser Gelegenheit hatte sie Thomas kurz gesehen, aber sie waren sich nicht vorgestellt worden. Sie und einige andere leitende Angestellte hatten sich gerade in Bastiens Büro aufgehalten, als Thomas unangekündigt und ohne anzuklopfen hereingekommen war. Was er genau gewollt hatte, war ihr nicht ganz klar gewesen, sie konnte sich anschließend nur daran erinnern, dass er jeden zweiten Satz mit einem „yo, Alter” anzufangen schien.
    Sie hatte genug amerikanische Filme gesehen, um zu wissen, dass er sich wie das Stereotyp eines kalifornischen Surfers aus den Neunzigern anhörte. Ob überhaupt noch irgendjemand so redete, bezweifelte sie grundsätzlich, doch das war auch nicht weiter wichtig. Schließlich kam er nicht aus Kalifornien, und soweit sie wusste, war Surfen im südlichen Ontario kein weitverbreiteter Sport. Ihrer Ansicht nach war das nur die Masche eines faulen Jugendlichen, der glaubte, mit seinem Surferslang irgendwen beeindrucken zu können.
    Wie sich bei dem Treffen herausstellte, hatte Bastien ihn nur zu sich gerufen, damit er etwas zu einem seiner Brüder brachte, womit sich ihre Einschätzung bestätigt hatte, dass Thomas nichts weiter als ein Laufbursche war. Obwohl ein Argeneau, schien er nicht daran interessiert zu sein, einen Abschluss zu machen und einen verantwortungsvollen Poster/in der Firma zu übernehmen, sondern begnügte sich damit, als Botenjunge zu arbeiten und wie ein bekiffter Trottel zu reden.
    Was wie Inez nun klar wurde bedeutete, dass man sie um fünf Uhr morgens aus dem Bett geholt hatte, damit sie einen völlig unwichtigen Kerl am Flughafen abholte, der vermutlich aus einem ebenso belanglosen Grund ins Land kam. In ihrer Vorstellung war er schon jetzt nichts weiter als eine äußerst lästige Nervensäge.
    Zu schade, dass ausgerechnet Bastien ihr diesen Auftrag erteilt hatte, war er doch jemand, den sie sehr wohl beeindrucken wollte. Sie nahm die Quittung an sich, verließ das Taxi und folgte den Ankunft-Schildern. Während die Glastüren zur Seite glitten und sie sich ihren Weg durch die Menschenmenge bahnte, sah sie auf ihre Armbanduhr. Laut Bastien sollte die Maschine vor fünf Minuten gelandet sein, und für einen Moment kam bei Inez Panik auf, doch dann hielt sie sich vor Augen, dass Thomas noch gar nicht den Zoll hinter sich gebracht haben konnte.
    Sie blieb kurz stehen, um sich zu orientieren, dann eilte sie an der ausgedehnten Fensterfront
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