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Wer nichts riskiert, verpasst das Leben: Wie ich 365 Mal meine Angst überwand (German Edition)

Wer nichts riskiert, verpasst das Leben: Wie ich 365 Mal meine Angst überwand (German Edition)

Titel: Wer nichts riskiert, verpasst das Leben: Wie ich 365 Mal meine Angst überwand (German Edition)
Autoren: Noelle Hancock
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Handgelenkt und schaute auf die Innenseite. »Man muss die Dinge tun, von denen man glaubt, dass man sie nicht tun kann.« – Eleanor Roosevelt
    Tränen der Rührung stiegen mir in die Augen. Woher hatte er das gewusst? Das war eines ihrer weniger bekannten Zitate, und ich hatte es ihm gegenüber nie erwähnt.
    »Ich hab ein paar Zitate von ihr nachgeschlagen«, erzählte Matt. »Zuerst dachte ich an ›Tu jeden Tag etwas, was dir Angst macht‹ aber jetzt ist es ja doch so, als würdest du ein neues Kapitel in deinem Leben anfangen. Die Kühnheit dieses Zitats hat mich an dich erinnert.«
    Ich blinzelte die Tränen weg und setzte ein freches Grinsen auf. »So so, dann bin ich jetzt also kühn, oder was?«
    Matt zuckte mit den Achseln. »Für mich warst du immer unerschrocken.«
    Dr. Bob und er hatten natürlich recht. Ich hatte die ganze Zeit geglaubt, dass ich versuchen musste, wieder die Person zu werden, die ich einmal gewesen war. Dabei wurde ich nur die Person, die ich schon immer hatte werden sollen. Ich entspannte mich und wuchs in mein neues Ich hinein.
    Jetzt freute ich mich aber auch darauf, mich endlich mal wieder anderen Dingen zu widmen. Ich wusste, dass Eleanor es gutheißen würde. »Es liegt auch eine gewisse Gefahr in der Selbsterforschung«, schrieb sie. »Manche Leute sind so fasziniert von dieser Reise in ihr Innerstes, dass sie nicht mehr zurückkommen. Sie werden völlig verschluckt von ihrer Selbstbeschau.«
    Ich legte das Armband wieder an. Da ich mich im letzten Jahr so sehr auf mich selbst konzentriert hatte, war nicht viel Zeit für Matt geblieben. »Tut mir leid, wenn ich dich dieses Jahr vernachlässigt habe. Es ging die ganze Zeit immer nur um mich.« Früher hatte ich mir Sorgen gemacht, dass ich mich immer ein wenig minderwertig fühlen würde, weil Matt gar so viele Talente hatte. Aber im letzten Jahr hatte er mich unterstützt, obwohl ich das Rampenlicht ganz allein für mich beansprucht hatte. Ich war von einem Abenteuer zum nächsten gehetzt, und er war immer nur mitgekommen (okay, um der Wahrheit die Ehre zu geben, war er derjenige, der mich durch die Gegend kutschierte). Umso höher schätzte ich jetzt, was wir aneinander hatten.
    »Was meinst du damit? Ich unterstütze dich immer gerne, Schatz. Wir sind doch ein Team«, antwortete er.
    Im letzten Jahr war noch etwas passiert: Schritt für Schritt hatte sich mein Gefühl verflüchtigt, dass Matt mich ständig in den Hintergrund drängte. Mir war klar geworden, dass es in meiner Macht lag, ob er das tat oder nicht. Wie Eleanor sagte: »Niemand kann einem das Gefühl geben, minderwertig zu sein, wenn man es ihm nicht erlaubt.« Matt nahm meine Hand und küsste sie.
    Ich schwieg ein paar Sekunden. Wahrscheinlich war es nicht der richtige Zeitpunkt, um das Thema aufzubringen, aber egal. Eine Angst gab es noch, der ich mich stellen musste.
    »Weißt du noch die Hochzeit in Nantucket?«, fragte ich. »Was hattest du da eigentlich sagen wollen?«
    »Wann?«
    »Als der Typ an unserem Tisch fragte, ob wir zwei heiraten werden?«
    Er runzelte kurz die Stirn, als er an den Abend zurückdachte. Dann lächelte er. »Ich wollte sagen: ›Wir leben ja noch nicht mal in derselben Stadt! Erst müssen wir in derselben Stadt leben. Dann ziehen wir zusammen und verloben uns, und dann heiraten wir.‹«
    Innerlich atmete ich vor Erleichterung auf. So lange hatte ich mich nicht getraut zu fragen. Ich hatte Angst vor seiner Antwort gehabt. Angst, dass er heiraten wollte, bevor ich bereit war. Angst, dass er sagen würde, er wolle nie heiraten. Angst, dass er mir ausweichen würde. Angst, dass seine Antwort, wie auch immer sie lauten mochte, diese wunderschöne Beziehung erschüttern würde. Aber das war einfach die perfekte Antwort. Alles würde sich entwickeln, wie es sollte.
    Matt sah sich in meiner Wohnung um und stellte fest: »Ich glaube, deine und meine Möbel werden gut zusammenpassen.«
    »M-hm«, machte ich zufrieden. »Glaub ich auch.«
    »Und wie machst du jetzt weiter? Nimmst du weiterhin jeden Tag eine Angst in Angriff?«
    »Ehrlich gesagt, ich glaube, ich könnte gar nicht für jeden Tag eine Angst finden. Ich musste mich die letzten Wochen schon richtig anstrengen. Die Welt ist gar nicht mehr so beängstigend. Außerdem muss ich mich jetzt darauf konzentrieren, einen Job zu finden«, fügte ich hinzu.
    »Und?« Er verschränkte seine Finger in meine und drückte sie sanft. »Was wirst du machen?«
    »Keine Ahnung.« Die Welt stand mir
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