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Wer mit Wem - Entscheide Du!

Wer mit Wem - Entscheide Du!

Titel: Wer mit Wem - Entscheide Du!
Autoren: Isabel Varese
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„Mein Gott, Walter, wie lange ist das her!“
    Paps nickt und lächelt. „Ja, da war die Welt noch in Ordnung. Keine Geldsorgen, kein Stress im Büro, keine Frau, die einen ständig anmeckert …“
    Mama knufft ihn empört in die Seite.
    Wie kann man um diese Uhrzeit nur schon so munter sein? Ich seufze genervt, was meine Eltern aber gekonnt ignorieren.
    â€žNein, im Ernst, genieß deine Jugend, Kleines, es wird nicht leichter, glaub uns!“
    Wenn die wüssten! Eltern haben doch keine Ahnung!
    â€žLarissa, es ist schon nach neun! Nun zieh dich mal an und komm schnell runter zum Frühstück, wir haben eine tolle Geburtstagsüberraschung für dich!“, jauchzt meine Mutter und wirft Paps einen verschwörerischen Blick zu. Sie wuschelt mir durch die Haare und kichernd verschwinden die beiden aus meinem Zimmer.
    Was für ein Samstagmorgen!
    Immer noch ganz benommen von meinem schönen Jonas-Traum schäle ich mich aus der Bettdecke und blicke in den Spiegel über meinem Nachttischchen. Ein frischer, riesengroßer roter Pickel leuchtet mir hämisch vom Kinn aus entgegen.
    â€žNa toll, dir auch happy birthday, mein eitriger Freund“, knurre ich, strecke ihm die Zunge raus und schlurfe ins Bad.
    â€žWaaaaaaas?“ Entsetzt starre ich auf die Karte in meiner Hand. Über einer selbst gemalten Bergkette mit grünen Almen und einer aufgeklebten lila Milka-Kuh vor einer Holzhütte steht in einer weißen Schäfchenwolke geschrieben:
    Gutschein für 2   Übernachtungen in Tante Hedwigs Pension Edelweiß am ersten Ferienwochenende!
    Viel Spaß und alles Gute unserer großen Kleinen!
    Mama und Papa
    Meine Eltern schauen mich erwartungsvoll an.
    â€žWir dachten, weil wir doch wegen dem neuen Haus dieses Mal auf einen größeren Sommerurlaub verzichten müssen …“, beginnt Paps.
    â€žUnd außerdem wird es bestimmt aufregend für dich, endlich mal ganz allein und ohne Eltern zu verreisen, oder was meinst du?“, fügt Mama strahlend hinzu. „Tante Hedwig und deine Cousine Verena können es kaum erwarten, dich wiederzusehen. Sie haben das schönste Zimmer in der Pension für dich frei gehalten – und das, obwohl Hauptsaison ist.“
    Ich schlucke. Tante Hedwig und meine Cousine Verena … Ich kann mich kaum mehr an die beiden erinnern. Sie waren das letzte Mal vor sieben Jahren bei uns gewesen, als Paps’ älterer Bruder, Tante Hedwigs Mann, noch gelebt hat. Ich weiß nur noch, dass Verena, die ein Jahr älter ist als ich, ziemlich pummelig war und dicke Pausbacken hatte, alle meine Spielsachen blöd fand und die ganze Zeit nur rumgequengelt hat. Und sie hat sich so mit Torte vollgestopft, dass sie kotzen musste – und zwar in meine Playmobilkiste. Dieser Vorfall hatte schwerwiegende Folgen. Danach habe ich nämlich aufgehört, mit Playmobil zu spielen. Ein für alle Mal.
    Vor zwei Jahren hat Tante Hedwig dann irgendwo im Alpenvorland eine kleine Pension aufgemacht. Alpenvorland, wie das schon klingt! A wie am Arsch! Und wie a…a…aber …
    â€žA…a…aber am ersten Ferienwochenende kann ich nicht“, stottere ich, „da ist doch die Feier von Jonas!“
    Seit Tagen freue ich mich schon auf die Party und bin mit Miriam bis ins letzte Detail sämtliche Situationen durchgegangen, die an diesem Abend eintreten könnten. Wir haben mich sozusagen flirtfest gemacht. Leider hab ich nämlich, bis auf das bisschen Rumgeknutsche und Händchenhalten mit Torsten aus meiner Parallelklasse, in Sachen Jungs kaum Erfahrung. Und das mit Torsten hat sich auch nur deshalb ergeben, weil wir uns im Skilager beim Flaschendrehen küssen mussten . Danach haben wir einfach beschlossen, dass wir miteinander gehen. Oder besser gesagt: Alle anderen haben das beschlossen. Ich weiß nicht mehr, jedenfalls war seitdem klar, dass wir ein Paar waren, und für vier Monate hat es auch ganz gut funktioniert. Bis Torsten dann auf einer Party, zu der ich nicht kommen konnte, Susanne beim Flaschendrehen küssen musste. Seither geht er mit ihr. Allerdings hat mir das nicht wirklich etwas ausgemacht, weil ich zu diesem Zeitpunkt schon längst in Jonas verschossen war.
    Jonas, Jonas, Jonas … Ein absoluter Traumtyp! Schon achtzehn, einmal sitzen geblieben, immer cool, immer lässig, immer etwas unnahbar und dadurch extrem sexy. Macht eben sein eigenes Ding und
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