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Wer mit Wem - Entscheide Du!

Wer mit Wem - Entscheide Du!

Titel: Wer mit Wem - Entscheide Du!
Autoren: Isabel Varese
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eifersüchtig auf mich ?
    â€žÃ„h, also, Verena, das alles tut mir schrecklich leid …“, beginne ich, aber meine Cousine macht eine abwehrende Handbewegung, die mir zu verstehen gibt, dass sie noch nicht fertig ist.
    â€žTja, und als dich Flo dann zu der Fahrradtour eingeladen hat, ist mir fast der Kragen geplatzt“, macht sie weiter. „Aber dann habe ich kurz darauf mitbekommen, wie er mit einem seiner Kumpels telefoniert. Er hat gesagt, er werde auf jeden Fall die Wette gewinnen und natürlich würde er dich dazu bringen, nackt zu baden, und die hundert Euro seien ihm schon mal sicher. Da war nicht schwer zu kombinieren, was Flo vorhat und dass er dich eigentlich nur ausnutzen und lächerlich machen will. Erst dachte ich: Super, das geschieht ihr recht, aber dann fand ich die ganze Geschichte doch ziemlich mies. Ich meine, wenn ich überlege, ich wäre an deiner Stelle  … Außerdem kannst du ja nichts dafür, dass ich unglücklich in Flo verliebt bin. Na ja, jedenfalls bin ich heute kurzerhand hinter euch hergefahren, um die Sache zu verhindern. So, jetzt bin ich fertig.“
    Meine Cousine blickt mich verlegen von der Seite an und erwartet wohl eine Reaktion. Aber ich kann erst mal gar nichts sagen, sondern schnappe nur nach Luft. Es dauert etwas, bis die Bedeutung von Verenas Worten bei mir angekommen ist. Soll ich ihr diese ganze Geschichte glauben? Das ist doch Wahnsinn! Hat sie sich das alles am Ende nur ausgedacht, um Flo vor mir schlechtzumachen, sodass sie wieder freie Bahn bei ihm hat? Nein, dafür hat sie zu viel von sich preisgegeben. Ich schaue meiner Cousine in die Augen, die mich immer noch verunsichert anblicken. Sie hat die Wahrheit gesagt, das spüre ich.
    â€žPuh“, mache ich, „ich bin echt platt.“
    Meine Cousine nickt. „Ja, das glaub ich gerne“, sagt sie leise. „Mir tut das alles sehr leid, ich meine die Sache mit Flo einerseits, aber auch, dass ich so blöd war zu dir.“
    â€žAch was“, sage ich, „ich kann dich schon irgendwie verstehen. Ich wusste nur einfach nicht, dass du Flo ernsthaft magst, sonst hätte ich die Finger von ihm gelassen. Vor allem, weil ich gar nicht so richtig in ihn verknallt bin. Es gibt da an meiner Schule einen Jungen, Jonas, den finde ich richtig toll, aber bisher ist nichts draus geworden. Deshalb dachte ich, es wäre vielleicht ganz gut, mal jemand anderen kennenzulernen.“
    â€žVerstehe“, sagt Verena, „aber ich hab nach Flos Aktion auch die Schnauze voll von ihm. Wenn jemand in seinem Alter solche albernen Spielchen nötig hat, um seine sogenannten Freunde zu beeindrucken, dann weiß ich auch nicht …“
    Wir schweigen beide und ich merke, wie die Wut auf Flo immer mehr in mir hochsteigt. Hundert Euro? Was bildet sich dieser Typ eigentlich ein? Hat er wirklich gedacht, ich würde ihn so toll finden, dass ich mich hier vor ihm ausziehe? Der hat sie doch echt nicht alle! Am meisten aber ärgert es mich, dass ich Flo ganz anders eingeschätzt habe. Ich hätte nie gedacht, dass er einer von diesen fiesen Typen ist. Respekt – er kann sich gut verstellen.
    Verena merkt wohl, wie sauer ich bin, und streichelt tröstend meinen Arm. Dann blitzen plötzlich ihre Augen auf und sie meint: „He, weißt du was? Wir zahlen es dem Mistkerl heim.“
    Ich schaue sie fragend an. „Und wie?“
    â€žNa, ganz einfach, wir lassen uns auf sein billiges Niveau herab, schnappen uns seine Klamotten und machen uns vom Acker. Soll er doch sehen, wie er in seinen Badehosen nach Hause strampelt!“
    Schon bei der Vorstellung muss ich kichern. Ja, das ist der perfekte Racheplan. Meine Cousine und ich klatschen uns ab, sammeln Flos Sachen ein und schleichen uns zu unseren Fahrrädern. Zum Glück hat Flo vorhin nicht abgesperrt, so können wir ungesehen abhauen. Wir sind erst ein paar Meter weit gefahren, da prusten wir lauthals los. Wir kriegen fast keine Luft mehr vor lauter Lachen und Verena muss sogar anhalten, um nicht in den Graben zu fahren.
    â€žWeißt du was?“, meint sie, als wir uns endlich beruhigt haben und uns die Tränen aus den Augen wischen, „jetzt machen wir noch einen Zwischenstopp auf einem Volksfest, hier ganz in der Nähe. Wer weiß, vielleicht warten da zwei göttlich aussehende Typen auf uns. Hast du Lust?
    Und ob. „Nichts wie los!“, rufe ich voller Tatendrang.
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