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Wer macht was und was mache ich

Wer macht was und was mache ich

Titel: Wer macht was und was mache ich
Autoren: Gunda Achterhold
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Pharmakonzerns
Welche Fähigkeiten brauche ich für diesen Job?
    • Pharmazeutisch-medizinisches Fachwissen
    • Freude daran, im Team zu arbeiten
    • Spaß am Hineindenken in komplexe Sachverhalte
    • Englisches Sprachverständnis
    • Ausgeprägte Computerkenntnisse
    I st ein neues Medikament besser als andere, die schon auf dem Markt sind? Und wie lässt sich dieser Zusatznutzen beschreiben? Das sind die Kernfragen, mit denen sich Arbeitsgruppen im Market Access beschäftigen. Seit einem Dreivierteljahr arbeite ich im Bereich Marktzugang und Preisgestaltung eines weltweit tätigen Pharmaunter­nehmens. Für Apotheker ist das ein noch »junger« Tätigkeitsbereich in der Pharmaindus­trie – und er wird immer wichtiger. Bislang waren Unternehmen in Deutschland relativ frei in der Preisgestaltung, doch das hat sich verändert. Seit 2011 nehmen Arzneimittel eine weitere gesetzliche Hürde, nachdem sie auf ihre Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit geprüft und zugelassen worden sind. Im Bereich Market Access nehmen wir ­eine umfangreiche Bewertung unserer eigenen Produkte vor. Wir analysieren alle Informationen, die zur Verfügung stehen: Angaben zur Erkrankung, Daten zum Arzneistoff, den medizinischen Bedarf oder Vergleiche zu anderen Therapien. All diese Angaben tragen wir zusammen und werten sie aus.
    Diese sogenannten Kosten-Nutzen-Dossiers sind sehr komplex und können bis zu tausend Seiten umfassen. Sie werden von einem Gremium aus Vertretern der Krankenkassen und Ärzten begutachtet und bilden die Grundlage für die anschließenden Preisverhandlungen. Wir müssen wissenschaftlich begründen können, warum ein Produkt besser ist als andere. Unsere Bewertung entscheidet maßgeblich mit, wie sich der Preis in der Apotheke gestaltet, den die Krankenkassen ihren Versicherten erstatten.
    An dieser Arbeit sind viele Abteilungen beteiligt, unsere Projektgruppen sind bunt gemischt. Mediziner, Pharmazeuten oder Gesundheitsökonomen sind ebenso darunter wie Spezialisten für Fragen der Zulassung oder Epidemiologen. Statistiker liefern Zahlen aus klinischen Studien, Mediziner informieren über Krankheitsursachen, den Verlauf von Therapien und den Stellenwert, Kollegen aus der Arzneimittelsicherheit steuern Informationen zu möglichen Nebenwirkungen bei. Gerade wenn man frisch von der Uni kommt, wie ich, sind diese Diskussionen und der fachübergreifende Austausch sehr hilfreich. Die naturwissenschaftliche Ausbildung mit eingestreuten ökonomischen Elementen hat mich an der Pharmazie interessiert, beides nutze ich hier. Innerhalb kürzester Zeit habe ich viel von den Themen und Aufgaben anderer Abteilungen kennengelernt. Eine wichtige Voraussetzung, denn für die komplexe Auswertung pharmakologischer Daten brauche ich zumindest ein Grundverständnis für die Arbeit der anderen. Etwa neun Monate bleiben uns für die Arbeit an einem Dossier, kurz nach der Zulassung muss es vorliegen. Je näher der Tag rückt, desto mehr Zeit verbringe ich in Besprechungen, Meetings oder Präsentationen. Da kann es schon mal hektisch werden, schließlich gibt es immer einen klar definierten Zeitpunkt, an dem unsere Arbeit beendet sein muss.

»Viele kleine Puzzlestückchen«

Dr. Sandra Jahn
Medizinerin in der Arzneimittelsicherheit
30 Jahre

Diese Eigenschaften bringe ich mit:
    • Medizinisches Interesse
    • Genauigkeit
    • Analytisches Denken
Und so bin ich dahin gekommen:
    • Studium der Humanmedizin an der Universität Würzburg
    • Praktisches Jahr
    • Klinische Promotion in der Orthopädie
    • Ärztin in der Arzneimittelsicherheit eines Pharmakonzerns
Welche Fähigkeiten brauche ich für diesen Job?
    • Medizinisches oder pharmazeutisches Studium
    • gute Englischkenntnisse
    • strukturiertes Arbeiten
    • Kommunikations- und Teamfähigkeit
    D er Klinikalltag gefiel mir nicht. Schon im Praktischen Jahr habe ich festgestellt, dass ich nicht dauerhaft im Krankenhaus arbeiten wollte. Für meine Doktorarbeit habe ich Schultern operiert und nah am Patienten gearbeitet. Und doch habe ich schon beim Betreten einer Station gemerkt: Das will ich nicht. Andererseits wollte ich den Bezug zur Medizin auch nicht verlieren. Eine Stellenausschreibung in der Arzneimittelsicherheit eines Pharmakonzerns weckte mein Interesse. Die Pharmakologie hatte es mir schon im Studium angetan. Seit vier Jahren arbeite ich in einem Team aus Medizinern und Apothekern. Unsere Aufgabe ist es, Verdachtsfälle zu Neben- und
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