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Wer macht was und was mache ich

Wer macht was und was mache ich

Titel: Wer macht was und was mache ich
Autoren: Gunda Achterhold
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Mitarbeiterschulungen.
    Schon während meiner Promotion habe ich hier in Hamburg drei Jahre nebenbei als Technologie-Scout gearbeitet. Meine eigene Doktorarbeit habe ich dann natürlich auch ganz genau unter die Lupe genommen! Ohne den Nebenjob wäre ich nie darauf gekommen, auf meine Ergebnisse ein Patent anzumelden.
    Inzwischen bin ich fest angestellt und arbeite mit zwei weiteren Biologen zusammen. Wir beschäftigen uns hauptsächlich mit potenziellen neuen Medikamenten oder mit technischen Anwendungen, die sich in der medizinischen Behandlung einsetzen lassen könnten. Wenn ich eine Erfindungsmeldung auf den Tisch bekomme, prüfe ich, ob es sich lohnt, die Sache zu verfolgen. Dazu arbeite ich mich tief in die Materie ein und lese sehr viel. In Gesprächen mit den Erfindern muss ich schließlich auf Augenhöhe diskutieren können, da geht es um kleinste Details.
    Wir vergleichen die Erfindungsmeldungen mit bereits angemeldeten Patenten, achten darauf, dass die Schutzrechte anderer Patentinhaber nicht verletzt werden, führen Vertragsverhandlungen und suchen Lizenznehmer und Kooperationspartner. Zu vielversprechenden Entwicklungen bereite ich eine kurze Präsentation vor, mit der wir uns direkt an Firmen wenden, die Interesse haben könnten.
    Es ist spannend, an so vielen unterschiedlichen Projekten zu arbeiten. Aber man braucht auch selbst ein bisschen Forschergeist, um sich so intensiv mit den verschiedensten Themen auseinandersetzen zu können.

»Die Promotion war wichtig«

Dr. Jörg Büscher
Projektmanager und Laborleiter
32 Jahre

Diese Eigenschaften bringe ich mit:
    • Naturwissenschaftliches Interesse
    • Verständnis für Zahlen und Statistik
    • Analytisches Denken
Und so bin ich dahin gekommen:
    • Diplomstudiengang Biotechnologie an der TU Braunschweig
    • Freisemester nach dem Vordiplom: Industriepraktikum bei einem Startup in Jülich und in der Entwicklungsabteilung eines Herstellers für technische Enzyme in Darmstadt
    • Diplomarbeit an der University of Western Ontario (Kanada)
    • Doktorat am Institut für Molekulare Systembiologie (IMSB) an der ETH Zürich
Welche Fähigkeiten brauche ich für diesen Job?
    • Biologisches Verständnis des Stoffwechsels
    • Man muss Geräte bedienen können
    • Analytisches Denken
    • Programmierkenntnisse und Statistik
    • Mit Menschen umgehen können, um erfolgreich ein Team führen und Aufgaben verteilen zu können
    G lycerin lässt sich überall finden. Die Glycole sind in Feuchtigkeitscremes enthalten, in Lippenstiften, Kaugummis oder Kunststoffen. Autofahrer schätzen sie vor allem im Winter, als Frostschutzmittel im Kühlwasser zum Beispiel. Wir sind gerade dabei, ein besonders wirksames Enteisungsmittel zu entwickeln. Unser Ziel ist dann erreicht, wenn wir einen Bakterienstamm gefunden haben, der das Mittel sehr schnell und effizient herstellen kann. Die Erkenntnis allein reicht jedoch nicht. Schließlich soll das, was wir im Labor getestet haben, auch in Großanlagen funktionieren. Entscheidend ist deshalb, auch die entsprechenden Bedingungen zu definieren. Unter welchen Temperaturen werden optimale Ergebnisse erreicht, welche Nährstoffe werden dabei gebraucht und wie viele. Diese Aufgabe ist eines von zwei Projekten, die ich zurzeit leite.
    Seit einem Jahr arbeite ich in der Forschung eines Unternehmens, das auf dem Gebiet der sogenannten »weißen«, also industriellen Biotechnologie führend ist. Aus natürlichen Substanzen entwickeln wir biologische Lösungen und Produkte in Kooperation mit der Großindustrie. Für Naturwissenschaften habe ich mich immer interessiert, aber es war klar, dass es anwendungsorientiert sein muss. Das Biotechnologie-Studium in Braunschweig war sehr nah an der Verfahrenstechnik und hilft mir in meinem Job enorm.
    Als Projektleiter stehe ich im direkten Austausch mit den Mitarbeitern unserer Partnerunternehmen und diskutiere mit Ingenieuren und Technikern, wie sich Prozesse im großen Maßstab umsetzen lassen. Dazu brauche ich das technische Verständnis von Anlagen. Nach dem Vordiplom habe ich ein Semester ausgesetzt und Praktika in zwei sehr verschiedenen Unternehmen gemacht, bei einem kleinen Startup und in der Entwicklungsabteilung eines mittelgroßen Herstellers technischer Enzyme. Danach wusste ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
    Für die Promotion habe ich mir bewusst eine Arbeitsgruppe gesucht, in der Arbeitstechniken aus der Systembiologie angewendet werden, mit denen man Prozesse
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