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Wer macht was und was mache ich

Wer macht was und was mache ich

Titel: Wer macht was und was mache ich
Autoren: Gunda Achterhold
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verfolgen kann, die in den Zellen stattfinden. Noch ist das ein innovativer Ansatz, aber ich bin fest davon überzeugt, dass hier die Zukunft liegt! Für meine Bewerbung war das sicher ein Pluspunkt, denn die Methoden habe ich mir als Doktorand angeeignet und hier im Unternehmen neu eingeführt. Nach wie vor stehe ich mit im Labor, nehme Proben und messe. Aber hauptsächlich arbeite ich analytisch und koordiniere die Projekte. Den Entdeckergeist muss man da manchmal ein bisschen im Zaum halten. Die Projektziele sind in einem Unternehmen klarer vorgegeben als in der Wissenschaft. Im Vordergrund steht die Frage: Inwieweit bringt mich eine Messung, ein weiterer Versuch tatsächlich schneller zur Produktion?

»Prüfen, was drin ist«

Ulrike El Bekri
Teamleiterin in der Qualitätssicherung
33
Jahre

Diese Eigenschaften bringe ich mit:
    • Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen
    • Genauigkeit
    • Mit Druck kann ich gut umgehen
Und so bin ich dahin gekommen:
    • Ausbildung zur Handelsassistentin
    • Diplomstudiengang Oecotrophologie an der Fulda University of Applied Sciences
    • Praktika: 20-wöchiges Praktikum in einem Rehabilitationszentrum bei einer Diätassistentin
    • Nebenjobs: Altenheim, bei der FH im Prüfungsamt
Welche Fähigkeiten brauche ich für diesen Job?
    • Die Fähigkeit, Marketingwünsche mit gesetzlichen Anforderungen zu vereinbaren
    • Viele Baustellen gleichzeitig im Blick behalten können und Prioritäten setzen
    • Ernährungswissenschaftliches Know-how
    W enn ich einen neuen Joghurt auf seinen Geschmack teste, halte ich mir die Nase zu. Schließlich will ich schmecken, dass die Banane süß ist, und nicht das Bananenaroma riechen. Oecotrophologen lernen in der Ausbildung, worauf man beim Verkosten achten muss.
    Ich bin Ernährungswissenschaftlerin und arbeite in der Qualitätssicherung eines Milchwarenherstellers. Noch als Diplomandin habe ich hier eine Stelle gefunden, inzwischen bin ich Leiterin eines vierköpfigen Teams. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Wir stehen nicht im Labor und messen den ph-Wert, das machen die Kollegen von der Qualitätskontrolle.
    Ich arbeite vor allem am Schreibtisch und überprüfe dort alle lebensmittelrechtlichen Aspekte. Darf der neue Joghurt als besonders cremig angepriesen werden? Und wie sieht es mit dem Stärkeanteil in der Fruchtzubereitung aus, muss der deklariert werden? Immer wenn ein neues Produkt entwickelt oder eine Rezeptur verändert wird, bin ich von Anfang an dabei. Alle Rezepturen gehen über meinen Tisch. Ich überprüfe, welche Inhaltsstoffe gekennzeichnet werden müssen und welche Eigenschaften auf der Verpackung »ausgelobt« werden dürfen. Cremiger, vanilliger, schokoladiger – es müssen strenge Kriterien erfüllt werden, um damit werben zu können.
    Ich bin sozusagen das Bindeglied zwischen den Entwicklern, die sich neue Rezepturen einfallen lassen, und dem Marketing. Gemeinsam stehen wir am Verkostungstisch und probieren neue Prototypen. Ich bringe dabei das entsprechende ernährungsspezifische Know-how mit, um die Marktstrategie von vornherein in realistische Bahnen zu lenken. Sonst verfolgen die Kollegen aus dem Marketing vielleicht schon Werbebotschaften, die sich aus lebensmittelrechtlichen Gründen gar nicht umsetzen lassen. Die Gesetzgebung ändert sich ständig, da muss man gut aufpassen und rechtlich immer auf dem Laufenden bleiben!
    Ich überprüfe alle Rohwaren, die in der Produktion eingesetzt werden. Unsere Firma achtet darauf, so wenige Allergene wie möglich einzusetzen. Kann ein Lieferant nicht ausschließen, dass in seinem Kakao Spuren von Erdnüssen enthalten sind, lege ich mein Veto ein und sorge dafür, dass ein anderer Lieferant gefunden wird. Zu jedem einzelnen Rohstoff gibt es Kataloge an Fragen, die beantwortet werden müssen. Das kann Stunden dauern. Trotzdem bin ich immer nah dran am Produkt, und das gefällt mir. Kürzlich war ich mit meiner Familie einen Döner essen und trank einen Joghurt dazu. Den Text auf dem Becher hatte ich gerade selbst umgeschrieben!

»Kosten-Nutzen-Analyse in interdisziplinären Teams«

Andreas Henschel
Apotheker im Market Access
31 Jahre

Diese Eigenschaften bringe ich mit:
    • Naturwissenschaftliches Interesse
    • Genauigkeit
    • Analytisches Denken
Und so bin ich dahin gekommen:
    • Pharmaziestudium an der Universität Münster
    • Praktikum in der pharmazeutischen Industrie
    • Apotheker im Bereich Market Access und Pricing eines
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