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Wer ist der andere, Alissa

Wer ist der andere, Alissa

Titel: Wer ist der andere, Alissa
Autoren: Ginna Gray
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ungeduldig auf die Suche.
    Als er einsehen musste, dass Alissa nicht da war, runzelte er die Stirn.
    Wo, zum Teufel, steckte sie? Er hatte nicht sich und ein halbes Dutzend Angestellte halb kaputtgemacht, um früher heimzukehren und ein leeres Haus vorzufinden.
    Dirk riss sich zusammen. Er sah ein, dass er unvernünftig reagierte. Alissa hatte keine Ahnung, dass er früher als geplant zurück sein würde. Er konnte nun wirklich nicht erwarten, dass sie im Apartment herumsaß und wie ein getreues Haustier auf seine Rückkehr wartete.
    Aber verdammt, er wollte, dass sie hier war!
    Abrupt blieb er stehen, und es überlief ihn eiskalt. Wenn ihr nun etwas zugestoßen war?
    Wenn sie einen Unfall gehabt hatte? Oder wenn sie todkrank im Krankenhaus lag?
    Beruhige dich, ermahnte er sich und fuhr sich verzweifelt mit der Hand durchs Haar.
    Wahrscheinlich gibt es eine einfache Erklärung, warum sie nicht zu Hause ist. Wahrscheinlich kauft sie ein. Oder sie ist ins Kino gegangen.
    Dirk zwang sich, auszupacken und sich umzuziehen. Anschließend ging er die Post durch, die Alissa in einem ordentlichen Stapel auf seinem Schreibtisch im Arbeitszimmer hinterlassen hatte. Dann setzte er sich mit der Abendzeitung ins Wohnzimmer. Nachdem er sich mehrmals dabei ertappte, dass er einen Artikel dreimal gelesen hatte, ohne auch nur einen Satz aufzunehmen, gab er es auf.
    Nach einer Stunde nervöser Unruhe, in der er alle fünf Minuten nach der Uhr schaute und angespannt darauf wartete, endlich den Schlüssel in der Eingangstür zu hören, stieß er eine Verwünschung aus und marschierte zum Telefon.
    "Margo, hier ist Dirk. Haben Sie eine Ahnung, wo Alissa sein könnte? Ich bin vor etwa einer Stunde nach Hause gekommen, aber sie ist nicht hier."
    "Dirk! Wie kommt es, dass Sie schon so früh zurück sind? Alissa hat Sie erst morgen Abend erwartet."
    Die Ehe hatte nicht nur in seine Lebensform einschneidende Änderungen gebracht, sondern auch in seinen Umgangston Alissas Freundinnen gegenüber. Obwohl er Vizepräsident der Firma und daher ihr oberster Vorgesetzter war, wurde er nun von ihnen beim Vornamen genannt.
    "Na ja, wir sind früher fertig geworden."
    "Alissa ist in Brenham in Ihrem neuen Haus. Der Bauunternehmer hatte angerufen und ihr gesagt, dass er nun mit dem letzten Auftrag fertig sei und frei für die Renovierung Ihres Hauses. Also ist sie gestern losgefahren, um mit ihm das Nötige zu besprechen. Aber sie hatte vor, morgen wieder zurück zu sein."
    Natürlich. Daran hätte er denken sollen.
    "Danke, Margo."
    "Gern geschehen. Es wird Alissa Leid tun, dass sie nicht zu Hause war, als Sie zurückgekommen sind. Rufen Sie sie doch bei ihrer Schwester Callie an."
    "Ja, vielleicht sollte ich das tun."
    Nachdem Dirk aufgelegt hatte, dachte er nur eine Sekunde lang über Margos Vorschlag nach. Dann nahm er den Hörer wieder auf und rief Henry Battle an, um ihm mitzuteilen, dass er am nächsten Tag nicht im Büro sein würde und erst am Montag zurückkäme. Innerhalb von wenigen Minuten hatte er das Allernötigste in eine Tasche geworfen und war auf dem Weg nach Brenham.
    Alissa stand auf einer Leiter mitten im Essraum, hielt sich mit einer Hand an der obersten Sprosse fest und reckte sich auf den Zehenspitzen hoch. Sie hatte es gerade geschafft, eine der Milchglaskugeln vom Deckenleuchter abzunehmen, als Ted Krueger hereinkam und sich den Schmutz und die Spinnweben von den Jeans und dem Arbeitshemd abklopfte.
    "Ich habe mir eben mal den Dachboden angeschaut", verkündete er, und Alissa fuhr zusammen, als hätte hinter ihr jemand eine Schreckschusspistole betätigt.
    "Oh! Oje!" Sie hielt mit einer Hand noch immer die Glaskugel fest und klammerte sich mit der anderen an die wackelnde Leiter, um das Gleichgewicht zu halten.
    "Hey, aufgepasst!" Ted war mit einem Satz bei ihr und stützte die Leiter zu beiden Seiten von Alissas Hüften. "Schon okay. Okay. Ich hab's."
    "Du liebe Güte." Alissa schloss die Augen und presste die Glaskugel in der Hand gegen ihr Herz. "Das war aber knapp. Ich habe dich gar nicht hereinkommen hören."
    "Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht erschrecken. Was tust du da oben überhaupt?"
    "Eine der Glaskugeln ist kaputt. Ich will versuchen, bei meiner Runde durch die Antikläden einen Ersatz zu finden. Damit die Verkäufer gleich wissen, wonach ich suche, wollte ich diese Kugel vorzeigen." Sie stellte den Fuß auf die untere Sprosse, als die Leiter wieder anfing zu wackeln.
    "Warte, ich helfe dir." Ted umgriff mit
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