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Wer den Tod begruesst

Wer den Tod begruesst

Titel: Wer den Tod begruesst
Autoren: Cindy Gerard
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daran?«
    Er fing ihre Hand auf und hielt sie fest. Küsste ihre Fingerspitzen. »Daran arbeite ich noch.«
    »Das ist gut«, flüsterte sie. »Arbeite schön weiter daran.«
    Ja. Das würde er. Er würde weiter daran arbeiten. Weil er jetzt etwas hatte, wofür es sich lohnte. »Ich bin auch nach Benning gefahren.«
    »Und … wie war es? Wieder im Stützpunkt zu sein? Deine alten Kumpel wiederzusehen?«
    »Gut. Es war gut, sie zu sehen. Wilson lässt dich übrigens schön grüßen.«
    Sie grinste. »Wie geht es Plowboy?«
    »Verbringt viel Zeit mit Sara und den Jungs.« Das war eine weitere Überraschung gewesen, diese andere Seite von Jason Wilson. »Er geht großartig mit ihnen um. Ich glaube, er ist auch gut für Sara.«
    »Bahnt sich da eine neue Romanze an?«
    Er zuckte die Achseln. »Weiß ich nicht. Vielleicht. Die Zeit wird es zeigen.«
    Und Zeit, wurde ihm schließlich bewusst, war etwas, wovon er viel mehr haben wollte. Mit Jillian in seinem Leben musste er nicht länger die Zeit totschlagen. Er genoss sie. Und er wollte sie bis zur Neige auskosten.
    »Sag es mir noch einmal«, wisperte sie.
    Er wusste genau, was sie hören wollte. Und zum ersten Mal in seinem Leben wollte er es sagen. Spürte die Worte ganz tief in sich. »Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch. Aber was ich wirklich, wirklich hasse, ist dieses schreckliche Malzbier, das du trinkst.«
    Er rollte sie unter sich. »Dann müssen wir einfach etwas anderes finden, was du schlucken kannst.«
    Ihre Augen lachten ihn an. »Du bist ein böser, böser Mann.«
    »Das«, sagte er und presste die Hüften auf ihre, »habe ich doch die ganze Zeit versucht, dir zu sagen.«
    Aber nie war er ein besserer Mann, nie würde er ein besserer Mann sein, als wenn er sie in seinen Armen hielt.
    Am nächsten Tag glitt die EDEN ruhig durch den leichten Wellengang, als sie südlich von Palm Beach im offenen Gewässer vor einem Sonnenuntergang kreuzte, der mit jedem, den Jillian je gesehen hatte, konkurrieren konnte, sogar in Key West.
    »Sie läuft prima«, sagte sie und stand neben Nolan auf der Laufbrücke, genoss es, die Haare im Wind flattern zu lassen, den Geruch des Salzwassers, die Sonne, die auf dem Bug eines glänzenden, weißen Katamarans glitzerte, der genau wie sie dem Sonnenuntergang entgegensegelte. Dutzende von Schiffen waren als Punkte am Horizont zu sehen – von Frachtern über Bagger bis hin zu teuren Yachten.
    »Es ist ein tolles Gefühl, sie mal wieder draußen zu haben. Ist ’ne Weile her.« Nolan überprüfte die Anzeigen vor ihm und drosselte den Motor, damit sie in einiger Stille driften und den Ausblick genießen konnten.
    »Wie kommt es«, sagte sie und strich sich eine Haarsträhne aus den Augen, »dass etwas so Riesiges und Rastloses eine so beruhigende Wirkung auf Menschen hat?«
    Er dachte nach, zuckte die Achseln. »Schiere Größe und Masse vielleicht? Vielleicht sogar eine kleine Einschüchterung? Angesichts dieser ganzen Kraft, muss man sich da nicht klein fühlen? Bescheiden werden? Friedlich?«
    Jillian sah diesen komplexen Mann an und fragte sich, jetzt, wo er sich ihr langsam öffnete, wie viele neue Facetten er ihr wohl noch enthüllen würde. »Ich wusste doch, dass irgendwo in dir ein Dichter steckt.«
    Er warf ihr einen Seitenblick zu, und sein Gesicht verbarg nicht länger seine Gefühle. »Tja, ich bin eine Quelle ständiger Überraschungen.«
    Er war glücklich. Sie machte ihn glücklich. Sie würde dafür sorgen, dass das so blieb. »Ja«, sagte sie überglücklich. »Das bist du.«
    »Lass uns hier ankern bitte«, schlug sie spontan vor. »Und komm mit nach unten. Ich möchte dir etwas zeigen.«
    Bevor er fragen konnte, was sie vorhatte, gab sie ihm einen Kuss und kletterte schon hinunter zum Achterdeck. Kaum zu glauben, dass sie erst seit knapp vierundzwanzig Stunden wieder zusammen waren, dachte sie, als sie in die Kabine ging. Vierundzwanzig Stunden der erstaunlichsten, unglaublichsten Enthüllungen. Und Liebe.
    Und Sex. Oh Gott, der Sex.
    Jillian erschauerte, als sie sich in die Kapitänskabine schlich, sich auszog und ins Bett legte.
    Zusammen. Was für ein wundervolles Wort. Natürlich betrachtete Jillian nichts als selbstverständlich. Sie liebte ihn, er liebte sie, aber er hatte noch kein Wort über ihre Zukunft geäußert, und sie dachte nicht im Traum daran, ihr Glück zu erzwingen. Im Moment reichte es ihr, dass er da war, dass er glücklich war und ihr gehörte.
    Als die Kabinentür aufschwang und er sie
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