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Wer den Tod begruesst

Wer den Tod begruesst

Titel: Wer den Tod begruesst
Autoren: Cindy Gerard
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sie.«
    »Ich weiß nicht, ob ihr beide es versteht«, sagte er, und Entschlossenheit lag wieder in seiner Stimme, die Bitte um Verständnis in seinem Blick, »aber da ich diesem kleinen Mädchen nicht helfen konnte, habe ich das dringende Bedürfnis, Mary jetzt zu helfen. Sie braucht psychiatrische Behandlung, rechtlichen Beistand. Und sie ist allein.«
    »Natürlich helfen wir ihr«, sagte Clare liebevoll und erstaunte Jillian ein weiteres Mal mit ihrem Verständnis und ihrer Unterstützung. Wenn die ganze Geschichte in die Nachrichten käme, würde der Skandal die Gesellschaft von Palm Beach in den Grundfesten erschüttern. Es würde nicht gut aussehen für Clare.
    Jillian hatte nie mehr Liebe oder Stolz für sie empfunden als jetzt. Und für ihren Vater. Sein Leiden machte ihr bewusst, dass mehr hinter diesem starken Mann steckte, als sie gedacht hatte, dem Mann, der sie dazu bringen konnte, vor Zorn rot zu sehen, der sie bis zur Sprachlosigkeit frustrieren konnte und sie dennoch vorbehaltlos liebte.
    »Ich liebe dich, Daddy. Ich liebe euch beide«, flüsterte sie unter Tränen. »Wir alle werden ihr helfen.«
    »Nichts?«, begegnete Jillian Ethan Garretts ernstem Blick hinter seinem Schreibtisch bei E.D.E.N., Inc., zwei Wochen später. »Sie haben nichts von ihm gehört?«
    Nolans älterer Bruder, der wie immer wie der perfekte Gentleman aussah, blickte zwischen Dallas und Eve, die zu ihnen in sein Büro gekommen waren, hin und her. »Tut mir Leid«, sagte Ethan und vermied Jillians Blick. »Ich habe kein Wort gehört. Ich würde mir deswegen allerdings keine Sorgen machen. Er wird schon wieder auftauchen … wenn er den Zeitpunkt für gegeben hält.«
    So, wie Jillian es sah, musste er den Zeitpunkt schon lange für gegeben halten. Zwei Wochen waren für jeden genug, um die Wahrheit herauszufinden. Zwei Wochen waren genug, sie herauszufinden, sie zu begreifen und sich damit zu arrangieren.
    Sie hatte nur eine gebraucht. Und in dieser einen Woche hatte sie alle möglichen Phasen durchgemacht. Hatte die »Bedauernswerte«, die »Nachtragende«, die »Zweifelnde« und schließlich die »Entschlossene« gespielt. Sie liebte ihn. Er liebte sie. Und sie würde nicht zulassen, dass er es für sie beide vermasselte.
    Deshalb hatte sie die zweite Woche damit verbracht, ihn zu suchen. Und deshalb war sie hier gelandet.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte Eve, verschränkte die Arme und hockte sich auf die Kante von Ethans Schreibtisch. Heute trug Nolans Zwillingsschwester keinen Businessanzug. Sie sah feminin und sexy aus in einem Hosenanzug aus fließender rosa Seide.
    »Mir geht es gut.« Jillian lächelte, als sie die echte Besorgnis in Eves Augen sah. Und es ging ihr gut. Sie war ausgeruht und größtenteils körperlich geheilt.
    Der Rest würde nach und nach kommen. Nach und nach würde sie sich damit auseinander setzen, wie lange Diane schon geplant hatte, sie zu töten. Sie hatte sogar die Fäden gezogen, um Jillian ihre Position bei KGLO zu verschaffen. Im Nachhinein ergab alles einen Sinn. Diane hatte totalen Zugang zu ihrem Terminplan, hatte immer gewusst, wann sie sie am besten erwischen konnte. Sie hatte dafür gesorgt, dass John Smith einen Job im Breakers bekam, und das Köpfchen besessen, ihn zu manipulieren, dass er ihr half. Armer John. Er war so verloren und so schrecklich benutzt worden.
    »Jillian?«
    Sie sah auf und bemerkte Eves besorgten Blick.
    »Tut mir Leid. War kurz mit den Gedanken woanders. Es geht mir wirklich gut. Und wenn ich mich noch nicht für die Blumen bedankt haben sollte, sie waren sehr schön. Es war sehr aufmerksam von Ihnen, sie mir zu schicken. Von Ihnen allen.«
    »Wir sind einfach nur froh, dass es für Sie vorüber ist.« Das kam von Dallas, der einfach umwerfend amerikanisch aussah in seinen Khakihosen und dem Button-down-Hemd.
    Dallas täuschte sich. Täuschte sich gewaltig. Es war nicht vorüber. Jedenfalls nicht, soweit es sie und Nolan betraf. Trotz der Anteilnahme der Geschwister und ihrer geschlossenen Front bezweifelte sie keine Minute, dass sie genau wussten, wo Nolan sich aufhielt. Blut war schließlich dicker als alles, was sie und Nolan bisher zusammenhielt. Wenigstens glaubten die Garretts das.
    Sie wussten jedoch nicht, was sie wusste: Sie liebte ihren Bruder. Und er liebte sie. Und wenn sie Nolan diese Information in den Schädel hämmern musste, würde sie das tun. Aber zuerst musste sie ihn finden.
    »Sie müssen nicht so schuldbewusst aussehen«, teilte sie
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