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Wer den Teufel küsst...

Wer den Teufel küsst...

Titel: Wer den Teufel küsst...
Autoren: Dana Kilborne
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ist halt nicht so dein Ding.“
    â€žDas genau ist ja mein Problem: Hier ist so gut wie nichts ‚mein Ding‘. Ich bin doch in fast allen Fächern die totale Loserin. An meiner alten Schule in San Francisco war das ganz anders.“
    â€žWart ihr denn da noch nicht so weit im Stoff?“
    Willow winkte ab. „Der Witz ist, dass wir viel weiter waren. Alles, was ihr hier im letzten Jahr durchgenommen habt, hatten wir schon ein Jahr vorher. Und damals konnte ich die Sachen. Frag mich nicht, warum ich jetzt keinen Plan mehr hab. Manchmal kommt es mir echt vor, als hätte ich ständig irgendwelche Blackouts oder so was.“
    â€žWahrscheinlich bist du einfach unterfordert“, meinte Judy, während sie nachdenklich auf ihrem Kaugummi herumkaute und ihn im Mund von einer Seite auf die andere schob. „Das hab ich schon oft gehört: Wenn Kids in der Schule unterfordert sind, bringen sie schlechte Leistungen, obwohl sie im Grunde alles wissen. Und außerdem …“
    â€žJa?“
    â€žNa ja, es ist ja kein Geheimnis, dass du es in Deadman’s ziemlich ätzend findest. Du fühlst dich hier nicht wohl, läufst immer total angenervt durch die Gegend und wärst am liebsten wieder in San Francisco. Also, wenn ich ständig so schlecht drauf wäre wie du, käme ich in der Schule bestimmt auch nicht klar.“
    Willow nickte. „Kann schon sein. Ich …“
    â€žNa, wen haben wir denn da? Sind das nicht unsere beiden Loserinnen?“
    Na toll, die hat mir gerade noch gefehlt!, dachte Willow und unterdrückte nur mühsam ein Stöhnen, als sie sich umdrehte und Lisa Montgomery erblickte. Aber wenigstens war sie heute ausnahmsweise mal ohne ihre üblichen Anhängsel – Liv Morgan, Celia O’Brian und Stella Macintosh – unterwegs.
    Wortlos warf Willow einen Blick zu Judy herüber. Die schien ihre Gedanken lesen zu können und murmelte: „Und ich dachte schon, wir kommen heute mal davon, ohne blöd von der angemacht zu werden.“ Laut sagte sie: „Lass uns einfach in Ruhe, Lisa, okay?“
    â€žAber, aber, wer wird denn gleich so zickig sein? Und da wundert ihr euch, wenn keiner was mit euch zu tun haben will?“
    Willow verdrehte die Augen. Ging das jetzt schon wieder los? Seit ihrem ersten Schultag an der Dedmon’s High hatte sie Probleme mit Lisa. Der Grund dafür war einfach: Willow hatte damals mitbekommen, wie Judy von Lisa gedisst worden war. Judy stand wohl schon lange auf der Abschussliste der Clique, weil sie es irgendwann einmal gewagt hatte, Lisa die Meinung zu sagen.
    Jedenfalls hatte Willow sich in dem Moment einfach nur tierisch über Lisa aufgeregt und sich auf Judys Seite gestellt.
    Tja, wie sie inzwischen wusste, hatte sie sich damit einen Feind fürs Leben gemacht. Aber das war ihr egal, denn erstens hasste sie nichts mehr als Ungerechtigkeit und konnte bei so etwas einfach nicht den Mund halten, und zweitens hatte sie auch etwas gewonnen, nämlich die beste Freundin, die ein Mädchen sich wünschen konnte. Judy war echt in Ordnung, und gemeinsam ließen sich die ständigen Sticheleien der Clique einigermaßen ertragen.
    â€žWer sagt denn, dass keiner was mit uns zu tun haben will?“, erwiderte Willow schnippisch. „Die Einzige, die ein Problem mit uns hat, bist doch du.“
    â€žGenau.“ Judy nickte zustimmend. „Und auf eine wie dich können wir auch locker verzichten.“
    â€žAch, wirklich? Na, das sehen die meisten Kids hier aber ganz anders.“
    â€žIst aber trotzdem so“, entgegnete Willow trocken. „Weißt du, im Grunde kannst du einem nur leidtun.“ Ihre Stimme war fest, doch der äußere Eindruck der Gelassenheit täuschte: Es war immer ein Risiko, sich mit Lisa anzulegen, und entsprechend angespannt war sie.
    â€žSo? Und warum das?“, wollte Lisa wissen.
    Willow nahm all ihren Mut zusammen. „Weil du eigentlich überhaupt keine Freunde hast. Jedenfalls keine richtigen. Deine sogenannten Freundinnen rennen dir doch alle nur hinterher, weil dein Dad so viel Kohle und Einfluss hat. Stell dir mal vor, er wäre nicht der Bankdirektor und du würdest nicht in einer Villa mit Pool am Stadtrand wohnen. Was wäre dann? Na, fällt der Groschen? Ich sag’s dir: Du hättest niemanden mehr. Denn was wahre Freundschaft ist, weißt du doch gar nicht. Du bist nur die coole, ach so beliebte Lisa
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