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Wer Blut sät (Vater der Engel) (German Edition)

Wer Blut sät (Vater der Engel) (German Edition)

Titel: Wer Blut sät (Vater der Engel) (German Edition)
Autoren: Yvonne Gees
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beleuchteten die letzte Seite des Buches, das Katharina in einer einzigen Nacht durchgelesen hatte.
    Ihr Verstand weigerte sich, diese Aufzeichnungen als etwas Anderes zu sehen, als bloße Hirngespinste. Sie wollte nicht an eine Welt glauben, in der derartige Dinge möglich waren. In der Menschen blutige Rituale vollzogen, um eine übersinnliche Kraft in sich selbst zu erwecken, die zerstörerischer sein konnte, als jede Waffe. Und doch hatte Katharina mit eigenen Augen gesehen, auf welche Weise diese Frau, Diane von Roder, gestorben war. Und dann die blutigen Zeichen auf der Stirn der Toten.
    Alles ergab einen Sinn.
    Und dass Robert einer solchen Welt entstammte, die so fern war von allem, was Katharina als ihr eigenes reales Leben bezeichnen würde, war eine Erklärung für so viele Rätsel. Doch er konnte doch nicht mit eigenen Händen Menschen auf diese grausame Art und Weise getötet haben! In finsteren Nächten, auf archaischen Opfersteinen! Nicht ihr guter Freund Robert, auf den sie ihr gesamtes Vertrauen und ihre Bewunderung gesetzt hatte.
    Auf den letzten Seiten änderte sich die Schrift. Sie ähnelte nun der kurzen Botschaft, die Robert ihr vor vielen Monaten auf den Nachttisch gelegt hatte. Katharina wusste nun die Erklärung für die Zittrigkeit, die Unsicherheit der Buchstaben. Und ihr wurde eiskalt, als in ihren Gedanken sich die Bilder zu der beschriebenen Nacht formten, als Robert selbst das Opfer eines heidnischen Rituals gewesen war.
    Die letzten Sätze las sie sehr viel langsamer, als alle vorherigen Seiten. Die Veränderung des Klangs der Worte drängte sich ihr geradezu auf, beinah, als würde sie Roberts Stimme in ihrem Kopf hören. Kein Wort von den Menschen, die in grausamer Weise ihr Leben gelassen hatten. Kein Wort von Diane.
    Mein Ziel ist es nun, endlich die vollkommene Kontrolle über die in mir befindlichen Kräfte zu erlangen. Die teilweise Zerstörung der Bibliothek ist auf einen katastrophalen Kontrollverlust zurückzuführen, von der Art, wie ich ihn in Zukunft mit allen Mitteln zu vermeiden trachte.
    Der Priester hatte recht: Mein wunder Punkt sind meine unbeherrschten Gefühle. Ich werde daran arbeiten, sie unter Kontrolle zu bringen. Außerdem begebe ich mich auf die neuerliche Suche nach dem Wissen, dem ich einen Augenblick lang so nahe war und das ich durch meine Unbeherrschtheit vernichtet habe.
    Ich will dem Schicksal nicht weiter davonlaufen.
    Jetzt, nachdem ich davon ausgehen kann, dass ich mich des Mannes endgültig entledigt habe, der sich zu meinem persönlichen Gott aufschwingen wollte, habe ich meine wahre Freiheit erlangt. In meinem Besitz befindet sich, von des Priesters Hand geschrieben, die wahre Geschichte meiner Vergangenheit.
    Darauf werde ich meine Zukunft gründen.
Ich kann nicht ignorieren, wer ich wirklich bin.
Der Kampf ist vorbei.
     
    Katharina ließ das Buch auf ihren Schoß sinken.
    Sie presste die eiskalten Handrücken gegen die glühende Stirn, um ihren Kopf zu kühlen. Für einige Zeit war sie tatsächlich dem Glauben anheimgefallen, ihr Freund habe sein Leben retten können. Doch nun traf sie die bittere Erkenntnis wie ein Schlag:
    Robert Adlam war tot. „Es soll unter dir niemand gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, keiner, der Wahrsagerei treibt, kein Zauberer oder Beschwörer oder Magier oder Bannsprecher oder Totenbeschwörer oder Wahrsager, der die Toten befragt. Denn ein Gräuel für den HERRN ist jeder, der diese Dinge tut. Du sollst dich ungeteilt an den HERRN, deinen Gott halten.“
5. Mose 18, 10-13
    „Und er sprach: Was hast du getan! Horch! Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom
Ackerboden her. Und nun, verflucht seist du von dem Ackerboden hinweg, der seinen Mund
aufgerissen hat, das Blut deines Bruders von deiner Hand zu
empfangen! Wenn du den
Ackerboden bebaust, soll er dir nicht länger seine Kraft geben; unstet und flüchtig sollst du sein auf der Erde!
    Da sagte Kain zu dem HERRN: Zu groß ist meine Strafe, als dass ich sie tragen könnte“
    1. Mose 4, 10
     
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„Wer Blut sät“
     
    4. Auflage von Ende 2012
     
    Autorin: Yvonne Gees
     
    Kontakt:
    Der Autor ist unter der folgenden Adresse zu erreichen. Es handelt sich bei der Adresse um einen postalischen Weiterleitungsservice der Firma Ideekarree, da der Autor seine private
    Adresse nicht bekannt geben möchte. Die Firma Ideekarree trägt Sorge
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