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Wer abnimmt, hat mehr Platz im Leben

Titel: Wer abnimmt, hat mehr Platz im Leben
Autoren: Bernd Stelter
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ein.«
    »Und wie war das Ergebnis?«
    »Ich habe selbst beim Grinsen Muskelkater. Also, meine Koordination ist super!«
    »Und der Rest?«
    »Der Rest nicht. Ausdauer war ganz o.k., aber an den anderen Sachen müssen wir noch arbeiten, hat sie gesagt, und dann hat sie gleich damit angefangen. Ich habe Muskeln in meinem Körper, von denen habe ich noch nie was gehört!« Jennifer Lopez in spe lachte wieder, auf dem Rücken liegend, die Oberschenkel immer noch neunzig Grad angewinkelt und die Unterschenkel parallel zur Matratze. Sie lachte und wiederholte: »Ich kann mich gar nicht mehr bewegen!«
    »Und? Gehst du wieder hin?«
    »Ja, übermorgen. Aua!« Sie lachte wieder: »Wenn ich mich bis dahin wieder bewegen kann.«
    Nach dem Frühstück fuhr ich noch kurz mit dem Rad ins Dorf. Nüsse kaufen.
     
     

Die Fünfzig-Prozent-Argumente
     
     
     
     
    Ich habe mich mit viertausend Menschen über Sport unterhalten, ich habe mit sechstausend Menschen über Ernährung geredet. Ich kenne die Argumente. Da muss man nicht lange irgendwelche Statistiken auswerten. Es kommen immer die Fünfzig-Prozent-Argumente. Fünfzig-Prozent-Argumente deshalb, weil mindestens die Hälfte meiner Gesprächspartner exakt die gleiche Antwort gibt.
    Wenn ich erzähle, dass ich dreimal in der Woche eine Stunde Sport mache, dann höre ich: »Dafür habe ich leider keine Zeit.«
    Und wenn ich sage, dass ich abends auf Kohlehydrate verzichte, dann lautet der Satz: »Aber Kohlehydrate sind so lecker, das Leben ist doch auch Genuss!«
    Kohlehydrate sind lecker! Nein, das glaube ich nicht. Wenn man Pasta aus dem Topf holt, wenn man den Reis aus dem Kochbeutel pult, dann schmeißt man nicht unbedingt eine Delikatesse auf den Teller.
    O.k., Sie sitzen jetzt gerade vor diesem Buch und schütteln vehement den Kopf. Gut, dann machen wir das Experiment: Gehen Sie in die Küche und machen Sie sich ein paar schöne Tagliatelle. Legen Sie sich die auf den Teller, und dann »Guten Appetit«!
    Moment noch, halt! Nicht sofort losstürmen! Wir sprachen von Tagliatelle, ich habe nichts von Sauce gesagt, von Parmesan war auch nicht die Rede. Machen Sie sich nur ein paar leckere Nudeln, und dann wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Genießen.
    Aha, Sie hatten also an »Spaghetti aglio e olio« gedacht, Sie dachten, wir hätten über Djuvec-Reis gesprochen. Nee, nee. Ich meine Reis, Nudeln, Brot, Kartoffeln. Ohne Sauce, ohne Dips. Einfach nur so, solo, pur! Wenn Sie diesen Genuss hinter sich haben, dann werden Sie sehen, warum man diese Nahrungsmittel im deutschen Sprachraum auch gern »Sättigungsbeilage« nennt. Der Genuss von Sättigungsbeilagen ohne Saucen oder Dips ist etwa so groß wie der Genuss des »Playboy« ohne Bilder.
    Man braucht aber, um satt zu werden, keine Kartoffeln. Wenn Sie Bratensauce so sehr lieben, dann essen Sie sie doch mit dem Braten, nehmen Sie im Notfall einen Löffel. Warum die Sauce über die Kartoffeln gießen?
    Und mir ist noch etwas aufgefallen. Ich esse mittlerweile einfach sehr gerne Gemüse, ich bin ein richtiges Gemüse-Fränzchen geworden. Ich glaube, mein Geschmack hat sich in den letzten Monaten verändert. Toll, dass Gemüse so abwechslungsreich ist, im Frühling kommt etwas anderes auf den Teller als im Herbst.
    Von April bis zum Johannistag steht bei mir Spargel auf dem Speiseplan, und der Grund ist relativ einfach.
    Wir kommen abends in ein Gasthaus und fragen den Kellner: »Was können Sie empfehlen?«
    Darauf antwortet der Kellner in dieser Zeit grundsätzlich: »Spargel.« Danach kommt die Erklärung: »Ich weiß nicht, ob Sie das wissen, Herr Stelter, der beste Spargel von ganz Deutschland, der kommt genau aus dieser Gegend.«
    Das sagt der Kellner im Süden, im Norden, im Osten, im Westen und in der Mitte. Ich bin ein lieber Kerl, also glaube ich ihm aufs Wort und bestelle Spargel.
    In den letzten Jahren habe ich ihn in den verschiedensten Variationen genossen: mit Bärlauch-Pesto oder lauwarm als Salat mit Cocktailtomaten und rotem Pfeffer. Natürlich gab es häufiger Spargel mit gekochtem Schinken und Sauce hollandaise oder die Mailänder Variante: Spargel mit Butter und Parmiggiano. Einmal hatte ich sogar ein Spargeldessert: Spargel karamellisiert mit Erdbeeren.
    Am Johannistag, also am 24 . Juni, endet normalerweise die Spargelernte. Ich wohne in Bornheim im Rheinland. Ich weiß nicht, ob Sie das wissen, aber der beste Spargel von ganz Deutschland, der kommt genau aus dieser Gegend. Meine Taxifahrerin hat mir
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