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Wenn nur dein Lächeln bleibt

Wenn nur dein Lächeln bleibt

Titel: Wenn nur dein Lächeln bleibt
Autoren: H Lind
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verwandelt. In diesem Schloss sitze ich mit meiner Tochter. Manchmal denke ich an meine Rapunzelzeit im Turm zurück.
    Sabine, Robert und Elias haben ein eigenes Zuhause, gleich in der Nachbarschaft. Die junge Familie besucht uns aber oft, und Anja liebt ihren kleinen Neffen abgöttisch. Wenn er weint, lacht sie allerdings manchmal schadenfroh. Ebenso wenn kleine Pannen im Haushalt passieren, also etwas herunterfällt oder zerbricht. Dann kann sie sich vor Freude kaputtlachen.
    In unseren Urlaub nehmen wir Anja nicht mehr mit. Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass wir wenigstens einmal im Jahr, und sei es nur für eine Woche, an uns denken dürfen, um neue Kraft für die Zukunft zu schöpfen.
    In dieser Zeit wird Anja vom familienentlastenden Dienst betreut. Wenn wir sie dort abgeben, versprechen wir ihr immer, dass wir sie bald wieder abholen. Wir haben ihr grenzenloses Vertrauen noch nie enttäuscht.
    Durch Anja haben sich viele Träume, die wir vor ihrer Geburt hatten, nicht verwirklichen lassen. Heute können wir nicht mehr sagen, dass wir das bedauern. Anja hat uns nämlich unendlich viel gelehrt: Disziplin, Durchsetzungsvermögen, Geduld, Mut und Stärke. Sie führte den Satz »Geht nicht« ad absurdum und lachte alle Bürokraten und Spießer aus. Sie hat uns gezeigt, wo unsere Kraftreserven liegen und uns immer wieder gezwungen, über unsere Grenzen hi nauszugehen. Sie lehrte uns Fürsorge, Herzenswär me und Demut und bewies uns, wie viel Humor und Liebe in uns steckt.
    Anja hat Bernd und mich unglaublich zusammengeschweißt. Es ist jeden Tag eine neue Herausforderung, mit ihr zu leben, aber auch jeden Tag eine Bereicherung. Sie bringt uns jeden Tag zum Lachen, verblüfft uns immer wieder und ist nun sogar zur Heldin eines Romans geworden! Ich habe immer gewusst, dass Anja etwas ganz Besonderes ist. Und wir haben sie das immer spüren lassen.

Nachwort der Autorin
    A ngela Hädicke schrieb mir, nachdem sie mich in der Fernsehsendung »Volle Kanne« im ZDF gesehen hatte.
    »Seit fünf Jahren schlummert in meinem Computer ein von mir geschriebenes Manuskript, das unbedingt veröffentlicht werden möchte! Es handelt von unserem Leben mit unserer schwerbehinderten Tochter in zwei Gesellschaftsordnungen ( DDR und BRD ) und erzählt unsere Lebensgeschichte mit allen Höhen und Tiefen.«
    Ich sah ein Bild von Frau Hädicke und eines von Anja.
    Das Manuskript war spannend, flüssig geschrieben und sorgfältig gegliedert. Es zog mich von der ersten Seite an in seinen Bann, und schon bald hatte Anja mein Herz erobert. Ich las mich in die Welt einer Mut ter ein, deren Sorgen ich nicht ansatzweise kannte. Und da reifte in mir der Entschluss, dieses Manuskript zu einem Roman zu verarbeiten – allein schon deshalb, weil ich Angela Hädickes Anliegen teile: die Welt eines schwerbehinderten Menschen und seines Umfelds einer breiten Leserschaft nahezubringen.
    Meinen nächsten beruflichen Termin in Leipzig verband ich mit einem Besuch bei Familie Hädicke.
    Bernd Hädicke holte meine Tochter Fritzi, die da mals zwölf war, und mich im Hotel ab. Uns war beiden ein wenig bange vor der ungewohnten Begegnung, doch schon bei der herzlichen, unkomplizierten Begrüßung durch Angela Hädicke war der Bann schnell gebrochen. Die Hauptperson Anja wartete bereits in der gemütlichen Gartenlaube am gedeckten Kaffeetisch auf uns und war genauso aufgeregt wie wir.
    Wir hatten sofort einen Draht zueinander, und es gab – im wahrsten Sinne des Wortes – keine Berührungsängste. Wir lernten auch Sabine, Robert und Baby Elias kennen und verlebten einen wunderschönen Nachmittag im Hause Hädicke.
    Die Hädickes bedankten sich für unseren Besuch mit einem selbst gemachten Fotobüchlein, das die gelöste Stimmung und herzliche Atmosphäre festhält.
    Ein halbes Jahr später besuchte ich die Hädickes noch einmal mit meinem Mann. Diesmal gab es Weihnachtsgebäck, und Elias konnte schon krabbeln. In den Augen der Hädickes lag beim Anblick ihres Enkels eine faszinierende Mischung aus Dankbarkeit und Demut.
    Bei den Pfingstfestspielen 2011 in Halle jährte sich mein erster Besuch. Für die Begegnung mit Familie Hädicke bin ich sehr dankbar – wie sonst hätte ich mich in so eine außergewöhnliche Familie hineinversetzen sollen?
    Das Schreiben dieses Romans hat mir große Freude gemacht. Es hat mich um viel Verständnis und Einfühlungsvermögen bereichert. Ich hoffe mit Angela Hädicke, dass es den Lesern dieses Buches genauso gehen
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