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Wenn nicht jetzt, wann dann?

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Titel: Wenn nicht jetzt, wann dann?
Autoren: Anna Malou
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Kaum zu fassen, ich würde mich nicht trauen, du spinnst, ist das nicht zu gefährlich?
    Breit ist die Palette der möglichen Antworten. Unverständnis allenthalben — du — jetzt? Alle können es nicht fassen, denn nun spinnt sie wirklich — völlig!
    Es erfordert schon Mut, diesen angefangenen Weg weiterzugehen. Immer im Licht der Hoffnung, den maßgeschneiderten Weg doch noch zu finden. Frei sein und sich frei machen von allem und jedem, auch wenn es manchmal weh tut. Diese Tage davor sind unglaublich spannend, denn jetzt gilt es, die eigene Angst nicht überhand nehmen zu lassen. Mut zur Entscheidung und Mut zum Risiko, denn danach wird nichts mehr so sein wie jemals zuvor.
    Es ist, als hätte man in eine verbotene Zone geblickt, irreal und für alle — aber nicht für mich — unmöglich. Die Tage vergehen, und es gibt kein Zurück, auch wenn das Herz klopft und die Nächte schlaflos werden. Mut und Zuversicht zu behalten, das ist nicht einfach in so einer gnadenlosen Zeit.
    Noch könnte man umkehren, noch den Alltagstrott behalten und so tun, als wäre diese Idee nie geboren. Was würde ich verlieren, wenn ich den Rückzug antreten würde? Vielleicht meine Träume, vielleicht den Rest meines Lebens, vielleicht alles, was ich noch habe, in diesem Körper, in dem nur der Kopf noch tadellos funktioniert.
    Also voran, Blickrichtung nach vorne, Mut zu allem Kommenden in der Gewissheit, Erlebnisse für die Zukunft zu sammeln, um sich dann später, im Alter, in der Erinnerung an ihnen freuen zu können. Mit achtzig Jahren Rückblick auf eine er- und gelebte Reise ins Innere — das macht Sinn und beflügelt alles Kommende.

Vorbereitung

    Fast ein halbes Jahr hat sie gedauert. Dass das alles nicht aus dem Ärmel zu leisten sein wird, das war mir sehr schnell klar. Es gab nicht nur sehr viele Gedanken zu diesem Thema, sondern es waren auch viele konkrete Tätigkeiten notwendig, um sich dann gut gewappnet auf den Weg zu machen.

    Das Thema »Ausrüstung«, sicher mit das Wichtigste, soll wohl bedacht sein. Überall kann ich mir die Information anlesen, dass es höchstens zehn Kilo sein dürfen, die man so täglich mit sich herumschleppen kann. Bei mir ist dieses ein besonderes Problem, da ich im Alter von 55 Jahren bereits etliche Rückenprobleme hinter mich bringen musste. Also gilt es, langfristig die notwendigen Utensilien zu beschaffen, angefangen vom Trekkingrucksack, der nicht zu groß sein darf, damit man nicht verführt wird, doch wieder zu viel einzupacken. Dann die Schuhe: feste, aber nicht zu schwere Wanderschuhe, die vorher gut und langfristig eingelaufen werden müssen. Ich wandere mit ihnen schon gut vier Monate vorher kräftig herum. Auch sollen Trekkingsandalen mit, denn ab und zu brauchen die Füße auch in der Sonne Spaniens sicher mal Pause und etwas mehr Luft, und außerdem kann man mit diesen auch zur Not mal durch Wasser laufen oder sie als Badeschuhe unter der eventuell nicht so sauberen Dusche verwenden. Auch hier gilt, dass sie schon zu mir gehören müssen und dass meine Füße sie gut kennengelernt haben sollten. Blasen beim Wandern, das wäre sicher das Letzte, was zur Erheiterung auf dem Jakobsweg führen würde. Demnach steht für mich fest, dass ich die Schuhe sorgfältigst einlaufen muss, in der Hoffnung, dass sich dann auf der Tour keine unangenehmen Überraschungen einstellen werden.
    Zum Packen ist die vorbereitete Packliste aus dem Internet oder die Liste bei den Pilgerunterlagen, die ich zusammen mit meinem Pilgerpass erhalten habe, eine Hilfe, die dann aber sicher individuell ergänzt werden sollte.
    Ein Schlafsack, dünn und leicht, ist überlebensnotwendig, falls es doch dazu kommt, dass ich in den Pilgerherbergen übernachten muss, die durchaus den Ruf haben, dass sie nicht unbedingt immer sauber und hygienisch einwandfrei sind. Auch gibt es dort keine Bettwäsche, sodass der Schlafsack das Bettzeug ersetzen muss. Weiterhin möchte ich eine leichte, kleine Fleecedecke mitnehmen, die mir dazu dienen soll, mich zwischendurch auch einmal auf eine Wiese legen zu können, um mich ein wenig auszuruhen und die geschundenen Füße und den eventuell schmerzenden Rücken zu pflegen.

    Meine persönliche Packliste sah dann so aus:

    2mal Unterwäsche
    2mal Wandersocken
    1mal Badezeug
    1 kleines Handtuch
    1 Schlafanzug
    1 kurze Hose
    1 lange Hose (kürzbar)
    1 dreiviertel Hose
    2 dünne, langärmelige Pullover
    1 dünne Fleece-Jacke
    3 Tops
    2 T-Shirts
    1 Weste
    1mal Rock + Top
    1
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