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Wenn heiße Wuensche erwachen

Wenn heiße Wuensche erwachen

Titel: Wenn heiße Wuensche erwachen
Autoren: Meagan McKinney
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sie unter seinem Blick.
    Hazel erschien im Türrahmen der Gästeunterkunft und strahlte. „Heute gibt es einen netten altmodischen Tanzabend im Mystery Saloon. Kommst du auch, Bruce?”
    Lyndie zuckte zusammen. Plötzlich kam sie sich wieder wie als Neuling auf der High School vor, als sie zum ersten Mal bei einer Party darauf gewartet hatte, zum Tanzen aufgefordert zu werden. Aber niemand hatte das Angebot wahrgenommen.
    „Du weißt, dass mir die Berge lieber sind als der Saloon”, antwortete er schroff.
    Hazel schnaubte verächtlich wie ein Cowboy. „Es gab eine Zeit vor Katherine, da hast du dich im Saloon sehr wohl gefühlt. Du solltest mal wieder ausgehen.”
    Wenn Lyndie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie schwören können, dass Bruce Everett Hazel mit einem dieser eisigen Blicke bedachte, die sie von sich selbst kannte. Aber das war nicht möglich. Niemand widersetzte sich Hazel. Schließlich war sie die Grande Dame von Mystery, Montana.
    Die Geschichte der McCallums reichte mehr als ein Jahrhundert zurück. Sie hatten das ganze Tal besiedelt. Unter den Rinderzüchtern war der Name McCallum gleichbedeutend mit der Fähigkeit, aus allem, was sie anfingen, Geld zu machen. Und Lyndie wusste aus eigener Erfahrung, wie überzeugend ihre Großtante sein konnte. Obwohl sie wegen ihrer Expansionspläne in einer Finanzkrise steckte, hatte Hazel sie dazu überredet, alles stehen und liegen zu lassen und einen dreiwöchigen Urlaub auf einer Ferienranch zu verbringen. Und das, obwohl Lyndie nicht mal reiten konnte.
    „Wir sehen uns beim Tanz”, meinte Hazel.
    Bruce stand da und starrte die beiden Frauen an, Lyndies Lederkoffer noch auf der Schulter.
    „Tja, wenn Blicke töten könnten”, murmelte Lyndie, sobald sie wieder in Hazels Cadillac saß.
    „Er brauchte bloß einen kleinen Anstoß, das ist alles.”
    Sie sah ihre Großtante an. „Hazel, ich sagte, keine faulen Tricks. So was kann ich nicht gebrauchen, nicht nachdem du mir schon diesen Urlaub aufgeschwatzt hast. Und Bruce Everett muss ganz bestimmt nicht mit einer Frau verkuppelt werden, wenn er diese Katherine hat, von der er besessen ist.”
    „Er muss mit dieser Besessenheit aufhören. Es war nicht seine Schuld. Sie war eine starrköpfige Närrin, der man keinen Respekt vor Pferden beibringen konnte. Und es ist mir egal, wie schön sie war, er hatte kein Recht, sich mit einer Frau einzulassen, die Pferde nicht respektierte”, erklärte Hazel weise.
    „Ich bin völlig verwirrt. Was hat das alles mit mir zu tun?” wollte Lyndie wissen. „Denn lass dir gesagt sein, ich respektiere Pferde. Und zwar so sehr, dass ich sogar eine Todesangst vor ihnen habe. Also sollen Bruce und Katherine sich gefälligst ohne mich über den Respekt vor Pferden einigen.”
    „Er sollte heute Abend in den Saloon gehen und ein wenig tanzen. Das wird ihm gut tun.
    Es gab eine Zeit, da war er der streunende Kater von Mystery. Und glaub mir, die Frauen haben sich nicht darüber beklagt.”
    Lyndie seufzte spöttisch. „Ich weiß genau, wovon du sprichst, aber seine Ambitionen als Casanova hören sich eher nach Katherines Problem an.”
    „Katherine ist tot.”
    Lyndie starrte ihre Großtante an.
    „Ja”, bestätigte Hazel. „Sie starb, als sie mit Bruce durch die Berge ritt. Es hieß, er habe sie geliebt. Es gab sogar Gerüchte, dass die beiden heiraten wollten. Aber Katherine besaß keinen Sinn für Pferde. Sie war der Ansicht, Pferde seien nicht besser als Männer und müssten immer nach ihrer Pfeife tanzen. Als das Luchsweibchen angriff, wusste Katherine nicht, dass es nur seine Jungen beschützen wollte. Katherine ignorierte die Warnungen ihres Pferdes, und meiner Meinung nach wurde sie deshalb abgeworfen und stürzte von dem Felsen in den Tod.”
    Diese Neuigkeit traf Lyndie wie ein Schlag. Sie empfand Mitgefühl, obwohl sie sich nach Mitch geschworen hatte, nie wieder Mitleid mit einem Mann zu haben. „Ich hatte ja keine Ahnung”, sagte sie leise. „Gütiger Himmel, wie entsetzlich für ihn.”
    „Allerdings. Gerade ihn musste es treffen, dem so viel daran liegt, immer alles unter Kontrolle zu haben”, meinte Hazel ernst.
    „Vielleicht solltest du ihn in Ruhe lassen. Schließlich fühlt er sich bestimmt schuldig.”
    „Wieso sollte er sich schuldig fühlen? Es war nicht seine Schuld. Das Pferd wieherte und scheute wie verrückt. Sie hätte das arme Tier nicht zwingen sollen weiterzugehen. Aber Katherine gehörte zu der Sorte Frauen, die ein Nein
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